Sonntag, 14. August 2011

Ein Tag, der nachdenklich macht.


50 Jahre ist es her, dass mitten in Deutschland ein Bauwerk entstand, dessen einziger Sinn darin bestand, 17,1 Millionen Menschen einzusperren: 
Die Berliner Mauer.
Der Todesstreifen.
Nach derzeitigem Kenntnisstand wurden bis zu dem Tag, als die Menschen in der DDR aufstanden und in einer friedlichen Revolution die Mauer zu Fall brachten, bis zu 245 Menschen allein im Grenzstreifen, der Deutsche von Deutschen trennte, getötet.
Ermordet.
Einer davon war Peter Fechter.
Opfer eines eiskalten Mordauftrags: des Schießbefehls.
Verantwortlich für den Schießbefehl war das SED-Regime.
Eine Partei, die zwischenzeitlich zwar ein paarmal ihren Namen gewechselt hat, mit deren Ideologie aber sich bis in die Gegenwart noch Menschen identifizieren.
Auch im Saarland.
Und auch in Eppelborn.

Es gibt eine reiche Auswahl im Parteienspektrum, um sich zu politisch zu engagieren.
Wem das nicht genügt, der kann sogar recht problemlos eine neue Partei gründen.
Und trotzdem: Es finden sich tatsächlich Menschen, die sich ohne schlechtes Gewissen einer Partei anschließen, die mit ihrer Tradition nie gebrochen hat.
Die sich auch heute auf ihren Parteitagen nicht einmal ansatzweise darauf einigen kann, Mauerbau und Schießbefehl schlecht zu finden.
Und deren oberste Protagonisten - wie man heute in vielen Nachrichtensendungen und Magazinen mit Erschrecken sehen konnte - die Einrichtung des Todesstreifens rechtfertigen.

Es lässt sich nur schwer leugnen: 
Wenn man einer politischen Partei beitritt, mag dies durchaus im Einzelfall tagespolitische Gründe haben.  Aber man macht bekennt sich mit diesem Beitritt auch zur Geschichte dieser Partei und ihrer Tradition - vor allem aber zu ihrem Selbstverständnis.
Zu Geschichte und Tradition einer ganz bestimmten Partei in unserem Land gehört aber eben auch Schießbefehl und Mauermord.
Und zu ihrem Selbstverständnis?
Das kann man hier nachlesen.





4 Kommentare:

  1. Okay, die Mauer war schlimm, der Schießbefehl noch viel mehr. Soweit sind wir - und hoffentlich auch alle Anderen - uns einig.
    Aber ist es über 20 Jahre nach dem Mauerfall und dem Ende der DDR nicht endlich mal möglich die Partei "Die Linke" und die damalige "SED" zu trennen? "Die Linke" besteht im übrigen ja nicht nur aus der "PDS", die selbstverständlich aus der "SED" hervorging, sondern auch aus der "WASG", die sich von selbst formte. Und ich bin mir sicher, dass "Die Linke" die Mauer nicht, auch nicht im geheimen, glorifiziert oder gar wiederhaben will.
    Wäre es nicht sinnvoller stärker gegen die "NPD" vorzugehen, die offensichtlich und öffentlich den Nationalsozialismus glorifiziert? Oder steht diese für CDU'ler, die ja auch rechts der politischen Mitte sind, zu nah im Gegensatz zum linken Rand?
    "Die Linke" hat ihre Berechtigung im deutschen Parteiensystem und ich bin mir sicher, egal ob bei dieser Partei kommunistische Tendenzen sind oder nicht: Wenn wir alle mit Köpfchen wählen, wird es weder eine Diktatur, noch Kommunismus oder eine als Kommunismus getarnte Diktatur in unserer Heimat geben.
    Aber als Partei am linken Rand hat die "Die Linke" ihr Berechtigung und sollte nicht länger mit "SED" verglichen werden.

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  2. Vorweg zu Klarstellung: Die CDU war stets die Partei der Mitte und ist es auch heute. Uns Christdemokraten eine Nähe zur NPD andichten zu wollen, ist bei unserem Selbstverständnis geradezu ehrenrührig.
    Fakt ist, die Linke hat - selbst nachdem sie die WASG geschluckt hat - vor Gericht unmissverständlich klargestellt, dass sie der Rechtsnachfolger der SED ist.
    Das kann man auch in Welt-online nachlesen:
    In einem Prozess vor der Pressekammer des Berliner Landgerichts hat die Linke ausdrücklich versichert, sie habe die Rechtsnachfolge der SED angetreten.
    An Eides Statt erklärte Bundesschatzmeister Karl Holluba noch 2009: „,Die Linke‘ ist rechtsidentisch mit der ,Linkspartei.PDS‘, die es seit 2005 gab, und der PDS, die es vorher gab, und der SED, die es vorher gab.“

    Das bedeutet: Die Linke will nichts anderes sein, als die SED.
    Alles andere ist Schönfärberei und reine Dialektik, um alle die zu fangen, die sich nicht die Mühe machen, hinter die Kulissen zu blicken.

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  3. Naja gut, da war ich dann nicht genug in der Materie drin, geb ich zu. Dass "Die Linke" wirklich so explizit als Rechtsnachfolger gelten will, hab' ich nicht gewusst.
    Aber sollte man nicht trotzdem auch einer Partei die Möglichkeit geben sich zu ändern?
    Die CDU wurde im Laufe der Zeit ja auch mehr Richtung SPD und umgekehrt (jedenfalls mein Gefühl in der Sache). Das war im Prinzip der Grundgedanke von mir.

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  4. Natürlich soll man einer Partei zugestehen, dass sie sich auch ändern kann. Nur - dafür sollte sie dies dann auch tun.
    Wenn sich führende Leute des Linken äußern, dass der Bau der Mauer "ohne Alternative" gewesen sei oder "aus Schutz vor dem Westen gebaut werden musste" kann ich das nicht tolerieren.
    Und noch weniger kann ich tolerieren, wenn ein "Systemwechsel" gefordert wird. Unser System besteht ist die Demokratie auf der Basis sozialer Marktwirtschaft.
    Einen Systemwechsel brauche ich nicht. Nicht zum Kapitalismus und schon garnicht nicht zu Sozialismus oder Kommunismus.

    Selbst auf kommunaler Ebene bleiben die Vertreter der Linken einfach zu stumm zu Fragen zum Mauerbau und der DDR-Geschichte.
    Das macht micht nachdenklich und führt mich persönlich zu dem Schluss: Die Linke will nicht sich, die will die Geschichtsbücher ändern.
    Das kann und will ich nicht akzeptieren.
    Was ich auf einem Besuch in der DDR im Jahre 1987 erlebt habe, hat mich dafür zu sehr und zu nachhaltig geprägt.

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