Freitag, 12. April 2013

Saarland mit Vorreiterrolle bei der Drogenerkennung und Suchtprävention – Experten aus ganz Europa beim Expertentreffen in St. Ingbert

Gaby Schäfer, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, eröffnete in dieser Woche das 8. Europäische Expertentreffen zum Thema „Drogenerkennung/Suchtprävention“ „Better Living Through Chemistry?“ in Sankt Ingbert. Bereits seit Jahren übernimmt das Saarland in diesem Bereich eine europaweite Vorreiterrolle.

„Wir wollen, dass mit Hilfe der Drogenerkennung/ Suchtprävention Suchterkrankungen erst gar nicht entstehen“, sagte Staatssekretärin Gaby Schäfer in ihrer Eröffnungsrede. „Nur so kann es uns möglich sein, den so genannten „Neuen Drogen“ entgegenzuwirken.“ Die Staatssekretärin verwies darauf, dass die vermeintliche Steigerung der Lebensqualität das Risiko eines Suchtpotenzials hervorruft und dies mit der Gefahr einer psychischen Abhängigkeit verbunden ist.  Ausgerichtet wird das Expertentreffen vom Landesinstitut für Präventives Handeln in Kooperation mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, dem Ministerium der Justiz, dem Ministerium für Inneres und Sport, dem Landespolizeipräsidium, der Universität des Saarlandes und dem Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr e.V..



Neben Fachvorträgen zum Thema Drogenerkennung/Suchtprävention wurden während der Veranstaltung auch verschiedene Drogentests präsentiert. Die ausgestellten Speicheltests zählen zu den weltweit besten Produkten am Markt. Sie wurden mit Hilfe des Saarlandes erforscht und bis zum heutigen Entwicklungsstand wissenschaftlich durch das Institut für Rechtsmedizin an der Universität des Saarlandes betreut.



„Das Saarland übernimmt bei der Drogenerkennung eine Vorreiterrolle. Es ist bis heute das einzige Bundesland in Deutschland und Europa, welches die Drogenerkennung mit wissenschaftlicher Unterstützung zentral erforscht, koordiniert und weiterentwickelt“, betonte Staatssekretärin Gaby Schäfer. Die Erforschung der Drogenerkennung und die Weitergabe der Erkenntnisse erfolgt seit  2009 gemeinsame durch das Landesinstitut für Präventives Handeln in St. Ingbert und dem Institut für Rechtsmedizin der Universität des Saarlandes, unter Leitung von Prof. Dr. Peter Schmidt.


Abschließend äußerte die Staatssekretärin den Wunsch, dass es gelinge, besonders die jungen Menschen, die von den vermeintlichen Wirkungen des Gehirndoping geblendet sind, aufzuhalten, so dass diese nicht in den gesundheitsschädlichen Sog der Nebenwirkungen dieser Substanzen hineingeraten.




Hintergrund:

Der erhöhte Gebrauch von legalen psychoaktiven Substanzen wie Alkohol, Nikotin und Medikamenten ist in unserer Gesellschaft heute weit verbreitet. Erschreckende Zahlen ergab bereits 2009 eine Umfrage in Rheinland- Pfalz: Lediglich 11% der Schüler und Studierenden lehnten eine leistungssteigernde Substanz ab, 80% stehen dieser Substanz positiv gegenüber. Aktuell ist es die unbegrenzte, einfache Verfügbarkeit der Vielfalt psychoaktiver Substanzen – sowohl legale als auch illegale – die uns über das Medium „Internet“ herausfordert. Das größte Problem stellen dabei die vermeintlich „neuen“ Substanzen dar, denn diese sind mit herkömmlichen Testverfahren i.d.R. nicht nachweisbar.

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