Freitag, 20. November 2015

Gemeinderat nickt erwartete Kostenexplosion beim Kita-Neubau in Dirmingen ab

Im Juni dieses Jahres hatte ich noch im EppelBlog geschrieben: "Fenster bitte weit öffnen: Die Millionen müssen rausgeworfen werden!". Statt Kosten in Höhe von einer Million Euro für die Übernahme und Sanierung der bisherigen katholischen Kita auf dem Rothenberg wurde damals beschlossen, eine neue Kita an der Grundschule im Alsbachtal zu bauen. Geschätzte Kosten dafür bislang: Mehr als 2 Millionen Euro. Diese Zahl musste gestern nach oben korrigiert werden.


"Lasst uns doch nicht immer über Geld reden", sagte ein
Gemeinderatskollege gestern Abend. Man kann über
Ansichten streiten - aber verantwortungsvoller Umgang
mit dem Geld der Steuerzahler aber sollte schon ein
Grundprinzip sein. Oder?
Schon damals vertrat CDU-Fraktionchef Berthold Schmitt die Ansicht, dass diese Summe nicht ausreichen würde. Doch die SPD war sich einig. Sie investiert lieber in Beton statt in Kinder - und deshalb kam es auf eine Million Euro Kosten mehr oder weniger schon damals nicht an.
Auch gestern brachte der mittlerweile bereits als SPD-Gemeindeverbandsvorsitzende abgelöste Dirminger Ortsvorsteher seine merkwürdige Sicht der Dinge auf den Punkt: "Lasst uns doch nicht immer über Geld reden". Aber aus dem Geld anderer Leute ließ sich je bekanntlich schon immer gut Riemen schneiden.

Nun werden sich der geneigte Leser und die geneigte Leserin des EppelBlogs sicherlich fragen, warum denn das Thema schon wieder im Gemeinderat diskutiert werden musste.
Die Antwort auf diese Frage ist einfach.

Das, was die CDU schon im letzten Jahr prophezeit hat und was wir auch im Juni dieses Jahres nochmals unter lautem Protest aus den Reihen der Sozialdemokratie wiederholten, ist jetzt Fakt:
Es wird teuer.
Fast 3 Millionen Euro wird das Prestige-Projekt von Bürgermeisterin und SPD in Dirmingen die Steuerzahler jetzt letztlich kosten!!!
Das eigentlich Schlimme daran: In der Diskussion gestern Abend wurde versucht, den gesamten Gemeinderat und die Menschen in unserer Gemeinde auf dreistete Art für dumm zu verkaufen. Obwohl alle Zahlen den Rätinnen und Räten bekannt sind und alle bereits auf dem Tisch liegen, wird nun behauptet, das würde ja alles garnicht stimmen. 
Im Gegenteil: Eigentlich sei ja sogar alles günstiger.....


Wenn man eine neuen Heizung einbaut, zieht es nicht mehr durch undichte Fenster?

Wie man darauf kommt, das alles eigentlich garnicht teurer wird? 
Nun.... man lässt einfach mal ein paar Ausgaben unter den Tisch fallen. Vorläufig.
Plötzlich ist eine energetische Sanierung des alten Schulgebäudes gar nicht mehr nötig. 
Eine neue Heizung würde ja den Verbrauch so toll senken, dass man gar keine Außendämmung und keine neuen Fenster mehr braucht. (Dass der Energieingenieur der Gemeinde Eppelborn in der gestrigen Sitzung nicht anwesend war, hat ihm sicherlich schwere Gewissensbisse ob dieser Argumentation seiner Chefin erspart).
Die Antwort auf Berthold Schmitts Frage "Sie behaupten also, dass es nicht mehr durch die undichten Fenster zieht, wenn eine neue Heizungsanlage eingebaut wird?" blieb die Bürgermeisterin jedenfalls schuldig. Sie schaute allerdings schon ein wenig betreten. Immerhin.


Das sind also die traurigen Tatsachen in der Zusammenfassung:


  1. Die bisherigen Pläne waren - genau wie wir Christdemokraten es vorausgesagt haben - nicht realisierbar.
  2. Die neuen Pläne erfordern zusätzlichen finanziellen Aufwand.
  3. Da der höhere Aufwand weder in diesem noch im nächsten Jahr bezahlt werden kann, fällt die bisher geplante energetische Sanierung des Schulgebäudes unter den Tisch und muss später nachgeholt werden.
  4. Rechnet man diese Kosten ein, belaufen sich die Kosten mittlerweile bereits auf fast 3.000.000 Euro.
  5. Das bedeutet, dass der Schuldenberg in unserer Gemeinde dramatisch schnell anwächst.
  6. Das bedeutet auch eine höhere Zinslast in den kommenden Haushalten unserer Gemeinde und somit
  7. noch geringere finanzielle Spielräume, was dann wiederum 
  8. heißt, dass für die anderen Dörfer unserer Gemeinde nicht mehr viel übrig bleibt.
Und das alles, obwohl die Zahl der Kinder weiter zurückgeht und bereits mittelfristig die Zahl der Schulstandorte nur dann noch gehalten werden kann, wenn die Schulkinder mit dem Bus quer durch die gesamte Gemeinde gefahren werden - also neben den Humeser Kindern zum Beispiel auch Wiesbacher Kinder nach Dirmingen müssen. Letztlich stimmte eine Mehrheit der Ratsmitglieder diesen 8 Punkten zu und nickte damit die Kostenexplosion ab. Gegen die Stimmen der CDU.
Bürgermeisterin Müller-Closset redet viel vom demografischen Wandel. 
Verstanden hat sie ihn nicht.








4 Kommentare:

  1. Einfach nur trauruig die Dirminger SPD
    Überlegen sollte man seine Argumente schon, Energiesparen durch solche Sanierungen... lächerlich.
    Der Ortsvorsteher von Dirmingen sollte sich mal Fragen ob er noch tragbar ist.
    Als nächsten Schritt, gut dass die Bürgermeisterin von Wiesbach ist, wird er wohl den Hauptschulstandort haben wollen. Größenwahn

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  2. Fledermaushotel Release 2.0

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  3. Und wieder einmal hat die SPD und verschiedene andere gemeinderatsmitglieder bewiesen ,dass ihnen das Geld der Bürger ,das sie nach besten wissen und gewissen verwalten und einsetzen sollen,absolut egal ist. Wissen und Gewissen, scheint beides nicht vorhanden zu sein. Da kann man nur froh sein , dass diese vollposten. "nur" im gemindert sitzen

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  4. und dann fehlen da 10.000 Euro fürs Feuerwehrauto..

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