Am 8. Mai 2025 hatte ich die Ehre, als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag des Saarlandes und auch Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge an einem einzigartigen Ereignis teilzunehmen: dem Konzert gegen Antisemitismus und für interreligiösen Dialog im Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks in Saarbrücken. Dieses besondere Konzert war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Ereignis mit einer klaren Botschaft.
Ein Konzert voller Bedeutung und Erinnerung
Das Konzert fand am 80. Jahrestag des Kriegsendes statt, der mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Mai 1945 das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa markierte. Der 8. Mai ist ein Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und an die Bedeutung der Versöhnung. An diesem Abend erinnerte die Deutsche Radiophilharmonie Saar (DRP) an den historischen Moment mit einem emotionalen und bedeutungsvollen Konzertprogramm, das Werke von Pavel Haas, Erich Wolfgang Korngold und Gideon Klein vereinte – allesamt Komponisten, die unter dem Einfluss des Nationalsozialismus litten, aber deren Werke ein starkes Zeichen gegen das Vergessen setzen.
Unter der Leitung des Dirigenten Pietari Inkinen und mit der Violinistin Viviane Hagner als Solistin, bot das Konzert nicht nur musikalische Meisterwerke, sondern auch eine Rezitation von Benjamin Chait, Kantor der Synagogengemeinde Saar. Das Programm umfasste unter anderem die „Studie für Streicher“ von Pavel Haas, die unter extremen Bedingungen im Konzentrationslager Theresienstadt entstand und als ein kraftvolles Zeugnis menschlicher Schaffenskraft inmitten von Unterdrückung und Leid gilt. Ebenso erklang das „Violinkonzert D-Dur op. 35“ von Erich Wolfgang Korngold, das im Exil entstand und das Thema der Heimatlosigkeit und des Widerstands gegen die Gewalt der Nazis aufgreift.
Ein weiteres eindrucksvolles Stück war die „Partita für Streicher“ von Gideon Klein, die ebenfalls im Lager Theresienstadt entstand. Zum Abschluss des Programms erklang das „Thema und Variationen op. 42“ von Erich Wolfgang Korngold, das als musikalisches Statement gegen das Vergessen und für die Bewahrung der Erinnerung an die Opfer des Krieges steht.
Ein Zeichen der Hoffnung: „Growing4respect“
Das Konzert stand nicht nur im Zeichen des Gedenkens, sondern auch der Zukunft. Der Erlös der Veranstaltung kommt dem interreligiösen Projekt „Growing4respect“ zugute. Das von Benjamin Chait mitbegründete Projekt widmet sich dem Dialog zwischen jüdischen und muslimischen Jugendlichen. Ziel ist es, durch gemeinsame Aktivitäten die religiöse Vielfalt erlebbar zu machen, Vorurteile abzubauen und das Verständnis zwischen den Religionen zu fördern. In einer Welt, die zunehmend von Spannungen und Konflikten geprägt ist, leistet dieses Projekt einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Toleranz, Respekt und Mitmenschlichkeit.
Dank an alle Mitwirkenden
Ein solches Ereignis ist nur durch das Engagement vieler Partner möglich. Mein herzlicher Dank gilt der Deutschen Radiophilharmonie Saar, die mit ihrer exzellenten musikalischen Darbietung die Atmosphäre des Abends prägte. Ebenso danke ich den Organisatoren und Unterstützern des Konzerts, insbesondere der Synagogengemeinde Saar, die gemeinsam mit den weiteren Partnern die Veranstaltung auf die Beine gestellt haben.
Ein besonderes Wort des Dankes geht an die Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, die als Schirmherrin des Konzerts die Bedeutung der Veranstaltung unterstrich, sowie an Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur, die die Ministerpräsidentin vertrat, und die anderen Gäste wie SR-Intendant Martin Grasmück und Evgenij Mrinski von der Synagogengemeinde Saar, die uns mit ihren einführenden Worten den Rahmen für diesen bedeutsamen Abend gaben.
Das Konzert im Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks war ein eindrucksvolles Beispiel für die Kraft der Musik, Erinnerung wachzuhalten und den Dialog zwischen den Religionen zu fördern. Für mich persönlich war es ein besonders bewegender Moment, Teil dieser Veranstaltung zu sein.
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