Mittwoch, 16. Juli 2025

Ein gefährliches Giftkraut breitet sich auf unseren Wiesen, an Straßenrändern und auf Brachflächen aus.

Das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) breitet sich seit Jahren auch im Saarland sichtbar aus - und ich werde immer öfter auch darauf angesprochen. Was auf den ersten Blick wie eine hübsche gelbe Wildblume erscheint, ist in Wahrheit eine ernstzunehmende Gefahr für Weidetiere – vor allem für Pferde und Rinder.
Das Problem: Die Pflanze enthält giftige Pyrrolizidinalkaloide, die Leberschäden verursachen und bei regelmäßiger Aufnahme sogar tödlich wirken können. Zahlen der Landwirtschaftskammern wie z.B. in Niedersachsen bestätigen: Tödliche Fälle von Weidevergiftungen bei Rindern, Schafen, Ziegen und Pferden nehmen zu.

Ich habe deshalb eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt, um Klarheit über den aktuellen Stand und die geplanten Eindämmungsmaßnahmen zu erhalten. Denn bislang fehlt ein erkennbares Konzept, wie das Saarland auf die zunehmende Ausbreitung reagiert.

🌱 Ein Problem mit vielen Ursachen – aber bisher ohne saarländische Strategie

Die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts wird begünstigt durch:

  • extensiv bewirtschaftete Wiesen ohne Düngung,

  • späte Schnittzeitpunkte mit lückigen Grasnarben,

  • zunehmende Stilllegungen im Ackerland (z. B. durch EU-Vorgaben),

  • und ein stark reduziertes Mähregime des Landesbetriebes für Straßenbau an Straßenrändern und Böschungen.

In anderen Bundesländern wird längst an Lösungen gearbeitet – so läuft etwa in Rheinland-Pfalz ein Forschungsprojekt im Westerwald, das konkrete Strategien zur Bekämpfung des Krauts entwickelt.
Und was passiert im Saarland? Die Antwort darauf steht noch aus.

🐴 Gefahr für Tiere – und womöglich auch für Menschen

Wenn Jakobskreuzkraut in Heu oder Silage gelangt, kann das fatale Folgen für Nutztiere haben. Vor allem Pferde und Rinder sind empfindlich. Besonders kritisch ist: Die Pflanze verliert beim Trocknen nicht ihre Giftigkeit – sie bleibt gefährlich. Auch eine indirekte Belastung der menschlichen Nahrungskette kann nicht ausgeschlossen werden, wenn Tierprodukte belastet sind.

🧾 Was ich von der Landesregierung wissen will:

Mit meiner Anfrage fordere ich u. a. Antworten auf folgende Fragen:

  • Wie hat sich der Bestand des Jakobskreuzkrauts im Saarland entwickelt?

  • Gibt es bereits nachweisbare wirtschaftliche oder gesundheitliche Auswirkungen?

  • Welche Maßnahmen werden konkret ergriffen, um Straßenränder, Böschungen und Stilllegungsflächen freizuhalten?

  • Wie steht die Landesregierung zur Vereinbarkeit von EU-Stilllegungsverpflichtungen und notwendiger Eindämmung?

  • Und: Wird das landeseigene Mähregime angepasst?

🚜 Landwirtschaft und Umwelt nicht gegeneinander ausspielen!

Als agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion fordere ich, dass die Interessen des Tier- und Verbraucherschutzes, der Landwirtschaft und des Naturschutzes miteinander in Einklang gebracht werden. Dafür braucht es aktive Steuerung, ein gutes Monitoring und Unterstützung für betroffene Landwirte. Einfach nur auf die Kommunen oder auf Bundesvorgaben zu verweisen, reicht nicht.
📌Klar ist: Wer den ländlichen Raum stärken will, darf vor Problemen wie diesen nicht die Augen verschließen. Ich bleibe deshalb auch hier am Ball – und werde die Antworten der Landesregierung im EppelBlog öffentlich machen. Denn nur mit Transparenz, Verantwortung und einem klaren Maßnahmenplan können wir die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts eindämmen – zum Schutz unserer Tiere, unserer Landwirte und unserer Lebensqualität im Saarland.

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