Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) fordert eine Verlängerung der staatlichen Finanzierung seines Suchdienstes für im Zweiten Weltkrieg verschollene Personen. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt erklärte dazu gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ):
„Aus meiner Sicht wäre es angebracht, die Nachforschungen zu Weltkriegsvermissten mindestens bis 2030 weiterzuführen, eigentlich sogar bis 100 Jahre nach Kriegsende, also bis 2045.“
Diese Forderung unterstütze ich ausdrücklich – sowohl persönlich als auch in meiner Funktion als Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (VDK) im Saarland.
Das DRK ist für uns im Volksbund eine wichtige Partnerorganisation, mit der wir eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Die Klärung der Schicksale bleibt auch heute eine gesellschaftlich hoch bedeutsame Aufgabe, die nicht an einem Stichtag enden darf.
Wie Gerda Hasselfeldt betonte, gehen allein 2024 noch rund 7.000 Suchanfragen zum Themenbereich Zweiter Weltkrieg beim DRK-Suchdienst ein.
Dies zeigt eindrucksvoll: Das Interesse von Angehörigen, Gewissheit über das Schicksal ihrer Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern zu erhalten, ist nach wie vor groß.
Der Fund gefallener Soldaten des Zweiten Weltkriegs bei Bauarbeiten am Fuße des Saarbrücker Sonnenberges hat uns gerade sehr drastisch vor Augen geführt, dass die Aufgaben von DRK und Volksbund und die Notwendigkeit ihrer Arbeit noch immer aktuell und von großer Bedeutung sind:
Die Suche nach Vermissten und die Klärung individueller Schicksale leisten einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur und fördern das gesellschaftliche Bewusstsein für die Folgen von Krieg und Gewalt.
Familiengeschichte wird lebendig gehalten – und damit auch der Auftrag, für Frieden und Verständigung einzutreten.
Hinzu kommt: Die Unsicherheit über die zukünftige Finanzierung erschwert notwendige Projekte wie die Digitalisierung der umfangreichen Bestände des DRK-Suchdienstes sowie den geplanten Umzug des Münchener Standortes, dessen Mietvertrag ausläuft.
Gerda Hasselfeldt bringt es auf den Punkt: „Es wäre auch in dieser Hinsicht hilfreich, wenn die neue Bundesregierung relativ rasch Klarheit über den zukünftigen Fortbestand der Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg schafft.“
Ich teile diese Einschätzung voll und ganz.
Der Dienst am Gedenken und an den Angehörigen endet nicht mit einem Stichtag im Kalender. Er verdient langfristige Unterstützung und Planungssicherheit.
Deshalb unterstütze ich die Forderung, dass die Finanzierung des DRK-Suchdienstes über 2028 hinaus gewährleistet wird – als Zeichen der Verantwortung gegenüber den Opfern, den Angehörigen und dem Frieden.