Der Frühling ist für viele die schönste Jahreszeit – aber für Millionen von Menschen auch eine Zeit des Niesens, Juckens und Schniefens. Ich weiß, wovon ich spreche: Seit meiner Kindheit bin ich selbst von Heuschnupfen geplagt. Was für andere ein Spaziergang durch blühende Landschaften ist, bedeutet für mich tränende Augen, verstopfte Nase und (zum Glück nicht oft) mit asthmatischen Beschwerden auch einen eingeschränkten Alltag.
Umso interessanter – und besorgniserregender – finde ich die aktuelle repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes, die zeigt: Mehr als jeder dritte Mensch in Deutschland hat eine ärztlich diagnostizierte Allergie, wobei die häufigste Form der Heuschnupfen ist. Und weitere 14 Prozent glauben, betroffen zu sein – ohne bislang eine Diagnose erhalten zu haben. Damit wären rund die Hälfte der Menschen in unserem Land allergisch – eine erschreckend hohe Zahl!
Was viele unterschätzen: Allergien sind nicht nur lästig – sie können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Wie die AOK-Ärztin Dr. Eike Eymers betont, kann sich aus einer unbehandelten Allergie ein sogenannter Etagenwechsel entwickeln – etwa von einer harmlos erscheinenden Pollenallergie zu chronischem Asthma. Und doch zeigt die Umfrage auch, dass ein Viertel der Allergiker keine ärztliche Behandlung in Anspruch nimmt – und dies auch nicht plant.
Als gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ist mir klar: Hier ist Aufklärung gefragt! Es gibt heute gute medizinische Möglichkeiten zur Behandlung von Allergien – von Antihistaminika über Hyposensibilisierung bis hin zu einfachen Alltags-Tipps wie das Haarewaschen vor dem Schlafengehen oder das Trocknen der Wäsche in Innenräumen.
Besonders beunruhigend finde ich die Erkenntnis, dass der Klimawandel Allergien weiter verschärft. Frühere Blühzeiten, verlängerte Pollensaisons, neue Pollenarten – all das führt dazu, dass mehr Menschen häufiger und intensiver betroffen sind. Fast ein Viertel der Befragten spürt bereits heute eine Verschlimmerung ihrer Symptome in den letzten fünf Jahren. Und der Ausblick ist nicht rosig: Viele fürchten eine weitere Zunahme in Zukunft.
Für mich persönlich ist klar: Gesundheitsschutz und Klimapolitik hängen eng zusammen. Der Umgang mit Allergien ist längst kein Randthema mehr – es ist eine gesellschaftliche Herausforderung, die wir auch politisch ernst nehmen müssen. Als Betroffener wie als Politiker setze ich mich deshalb für mehr Aufklärung, Prävention und Unterstützung ein.
Mein Appell an alle, die Symptome verspüren: Lasst euch untersuchen, nehmt das Thema ernst – und sucht ärztliche Hilfe. Es geht um Lebensqualität, um Gesundheit und nicht zuletzt auch um Vorsorge vor langfristigen Schäden.
Danke an die AOK für diese wichtige Umfrage und ihre Tipps für Betroffene.
Bleibt gesund – und genießt den Frühling trotz allem!
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