Samstag, 21. Juni 2025

🚜 BĂŒrokratierĂŒckbau in der Landwirtschaft – Ein ĂŒberfĂ€lliger Schritt

Der neue Bundestag hat in den vergangenen beiden Wochen erste konkrete Schritte unternommen, um die ĂŒberbordende BĂŒrokratie in der Land- und ErnĂ€hrungswirtschaft einzudĂ€mmen. Mit der Fristverschiebung beim Tierhaltungskennzeichnungsgesetz und beim GAP-Direktzahlungen-Gesetz kommt man nicht nur dem Wunsch vieler LĂ€nder und VerbĂ€nde nach – man sendet auch ein wichtiges Signal an unsere bĂ€uerlichen Familienbetriebe: Es bewegt sich endlich etwas.

Was genau wurde beschlossen?

Wie Johannes Steiniger, agrarpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, betont, betrifft der erste Schritt zwei zentrale Punkte:

  • Tierhaltungskennzeichnung: Das Inkrafttreten wird bis zum 1. MĂ€rz 2026 verschoben. Damit ist Zeit gewonnen, um ein praxistaugliches, realistisches und vor allem fĂŒr Verbraucher transparentes System zu entwickeln.

  • Öko-Regelungen zur GAP (Gemeinsamen Agrarpolitik): Auch hier wird die EinfĂŒhrung zweier neuer Auflagen – zur Weidehaltung und BiodiversitĂ€t – um zwölf Monate gestreckt. Erfolgreiche LĂ€nderprogramme können so weitergefĂŒhrt werden.

Das sind keine kleinen Korrekturen. Es sind dringend notwendige Reparaturen an einer ĂŒberambitionierten und handwerklich schlecht gemachten Politik der Ampel-Koalition, die unsere Landwirte in den vergangenen Monaten zunehmend frustriert hat.


Warum dieser Schritt notwendig war

Landwirte haben in den vergangenen Monaten immer lauter – und mit Recht – auf MissstĂ€nde hingewiesen: Zu viele Regeln, zu wenig Spielraum, keine Planungssicherheit. Von der Stoffstrombilanz ĂŒber ĂŒberkomplexe Antragsverfahren bis hin zu stĂ€ndig wechselnden Förderbedingungen: BĂŒrokratie drohte, zur grĂ¶ĂŸten Ertragsbremse auf dem Acker zu werden.

Die Ampel hat mit guten Absichten, aber wenig Sachverstand ein Gesetz nach dem anderen produziert – oft ohne RĂŒckkopplung mit der landwirtschaftlichen Praxis. Der Frust ĂŒber eine entkoppelte Agrarpolitik war auch bei uns im Saarland deutlich zu spĂŒren.


Der Blick ins Saarland: Weniger BĂŒrokratie – mehr Vertrauen!

Auch bei uns im Saarland ist die Sorge groß, dass immer neue Vorschriften und Auflagen die Höfe im Nebenerwerb gefĂ€hrden – und genau die Familienbetriebe in die Knie zwingen, die unsere Kulturlandschaft erhalten. Gerade in strukturschwachen Regionen wie dem nördlichen Saarland, wo viele Betriebe in steilen Lagen wirtschaften und ohnehin wenig Spielraum haben, kann BĂŒrokratie zum K.o.-Kriterium werden.

Ich bin regelmĂ€ĂŸig mit Landwirtinnen und Landwirten aus dem gesamten Saarland im GesprĂ€ch. Ihre Botschaft ist klar: Weniger Papierkram – mehr Zeit im Stall, im Weinberg oder auf dem Feld.


Was wir als Union auf Landesebene fordern

Die beiden GesetzesĂ€nderungen im Bundestag sind ein Anfang – mehr aber auch nicht. In vielen CDU-gefĂŒhrten BundeslĂ€ndern gibt es bereits weitergehende Forderungen und Initiativen, die wir als CDU-Landtagsfraktion im Saarland ausdrĂŒcklich unterstĂŒtzen:

  • Weniger Dokumentationspflichten: Es ist gut, dass der neue Bundlandwirtschaftsminister Alois Rainer die Abschaffung der Stoffstrombilanzverordnung mit Verve vorantreibt. Es kann nicht sein, dass Landwirte mehr Zeit im BĂŒro als auf dem Feld verbringen. 

  • VerlĂ€ssliche Förderprogramme: Wir brauchen weniger „Förderitis“ und mehr verlĂ€ssliche Programme mit einfacheren Antragswegen – auch digital.

  • EU-Vorgaben ohne nationale VerschĂ€rfungen: Die CDU fordert klar: EU-Recht darf nur eins-zu-eins umgesetzt werden, keine zusĂ€tzlichen Auflagen durch „gold plating“.

  • Verwaltung verschlanken: Die CSU plant in Bayern mit dem Projekt „Verwaltung 21“ eine umfassende Reform, um Doppelstrukturen abzubauen und Behörden zu entlasten – das muss auch ein Modell auch fĂŒr das Saarland werden. Ministerin Petra Berg muss endlich handeln!

Als CDU im SaarlĂ€ndischen Landtag setzen wir uns dafĂŒr ein, dass unsere Landwirte wieder Luft zum Atmen bekommen. Sie verdienen Anerkennung, VerlĂ€sslichkeit – und endlich wieder Vertrauen in ihre tĂ€gliche Arbeit.


Mein Fazit

Der RĂŒckbau der BĂŒrokratie ist kein „Nice-to-have“ – er ist ĂŒberlebenswichtig fĂŒr viele landwirtschaftliche Betriebe. Mit der Korrektur der Tierhaltungskennzeichnung und der Öko-Regelungen ist ein Anfang gemacht. Aber es braucht mehr:

„Ich fordere: Weg mit der Zettelwirtschaft! Der Landwirt soll sich um seine Tiere und Pflanzen kĂŒmmern können – nicht um ĂŒberbordende Verwaltungsakten. Unser Ziel ist klar: weniger Auflagen, mehr Vertrauen und eine Agrarpolitik, die den lĂ€ndlichen Raum im Saarland stĂ€rkt.“

Ich bleibe dran – fĂŒr eine Landwirtschaft mit Zukunft. FĂŒr unsere Betriebe im Saarland. FĂŒr eine Politik mit Maß und Mitte.

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