Im Saarland ist beispielsweise die Zahl der Biomilchviehbetriebe von 14 im Jahr 2016 auf nur noch 10 im Jahr 2023 gesunken – ein Minus von knapp 30 Prozent. Noch dramatischer ist der Rückgang bei den Biomilchkühen: von 1.226 auf rund 700 Tiere – ein Einbruch um über 40 Prozent.
Auch die Bio-Milchproduktion geht
zurück. Während die Region Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland bis 2021 noch
steigende Mengen verzeichnete, sind die Anlieferungen seither deutlich
rückläufig: Minus 2,2 Prozent im Jahr 2022, Minus 0,9 Prozent 2023, Minus 5,0
Prozent 2024 und allein im Zeitraum Januar bis Mai 2025 nochmals Minus 5,3
Prozent.
Besonders problematisch: Nach der Schließung der Bliesgau-Molkerei
Ende Januar 2025 fehlt im Saarland jede regionale Bio-Verarbeitungsstruktur.
Fakt ist: Während die Ministerin bunte Bilder auf ihrer Sommertour produziert, schrumpft ausgerechnet der Bereich, der für viele bäuerliche Familienbetriebe ein wichtiges Standbein sein könnte.
Von konkreten Plänen für die Bio-Milch, für regionale Molkereien oder eine bessere Vermarktung aber ist nichts zu sehen oder zu hören. Die zuständige Ministerin ist auch in diesem Bereich völlig blank.
Dabei machen andere Länder längst vor, wie es besser geht:
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Bayern mit seinen erfolgreichen Öko-Modellregionen,
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Hessen mit der Upländer Bauernmolkerei,
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Nordrhein-Westfalen mit starken Bio-Verarbeitern wie Söbbeke.
Und im Saarland? Hier muss die Biomilch erst durch die halbe Weltgeschichte gekarrt werden, bevor sie verarbeitet werden kann.
Diese Beispiele anderer Bundesländer zeigen: Wer regionale Wertschöpfung sichern und die Nachfrage nach Bio-Produkten stabilisieren will, muss handeln.
Wir als CDU-Landtagsfraktion fordern deshalb ein saarländisches Aktionsprogramm Bio-Milch. Dazu gehören:
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eine bessere Daten- und Markttransparenz,
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der Aufbau einer „Öko-Modellregion Saar“,
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gezielte Förderung von regionaler Verarbeitung und Logistik,
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sowie klare Initiativen für Kitas, Schulen und öffentliche Einrichtungen.
Gerade die positiven Erfahrungen mit den Schulmilch-Projekten zeigen: Kinder profitieren von gesunder Ernährung, Landwirte von verlässlichen Absatzwegen.
Unser Fazit: Bio-Milch ist ein Zukunftsmarkt – aber nur, wenn wir ihn aktiv gestalten.
Wer sich wie Ministerin Berg mit wohlklingenden Schlagworten zufriedengibt, verspielt die Chancen für unsere Landwirtinnen und Landwirte und täuscht die Verbraucherinnen und Verbraucher.
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