Das Projekt war von Anfang an zum Scheitern verurteilt und diente vermutlich nur dem Zweck eines ruinösen Wettbewerbs: Mit dem Flughafen Zweibrücken wollte die SPD-geführte Landesregierung in Rheinland-Pfalz allem Anschein nach das Saarland und den trotz seiner Kleinheit modernen Traditions-Flughafen Saarbrücken-Ensheim in die Knie zwingen.
Nun hat die glück- wie ideenlose Pfälzer Landesregierung nach dem Millionengrab am Nürburg-Ring die zweite veritable Bruchlandung innerhalb ziemlich kurzer Zeit hingelegt. Die Nervosität bei Ministerpräsidentin Malu Dreyer dürfte weiter steigen.
Wettbewerb kann eine gute Sache sein. Oft sorgt sie für Fortschritt und für Bewegung. Wenn aber die Beweggründe so mies sind, wie sie es beim Ausbau des Pfalz-Flughafens in Zweibrücken waren, ist das Ergebnis von vorneherein absehbar.
Saarbrücken ist kein internationales Drehkreuz. Und das wollte es auch nie werden.
Aber es ist ein beliebter Regionalflughafen und ein wichtiger Standort des Dreiecks der Flughäfen Luxemburg, Metz-Nancy-Lothringen und Saarbrücken.
Zweibrücken hat da von Anfang an nicht dazu gepasst. Auch wenn es den Pfälzern durch die beiden Wald- und Wiesenflughäfen Zweibrücken und Hahn gelungen ist, uns Saarländern einen großen Teil des Chartergeschäfts wegzunehmen - kaputt gekriegt haben sie den Standort Saarbrücken nicht.
Im Gegenteil: Die CDU-geführten Landesregierungen an der Saar haben sich seit der Regierungsübernahme durch Peter Müller im Jahr 1999 stets zu Ensheim bekannt und eine Modernisierungs- und Wettbewerbspolitik forciert, die nie die Konkurrenz sondern stets die eigenen Stärken im Blick hatte. Ein Kurs, der dann auch unter Annegret Kramp-Karrenbauer mutig fortgesetzt wurde.
Nicht ohne Grund hat sich das Passagieraufkommen im Linienverkehr von 126.231 im Jahr 1998 auf
360.750 Fluggäste im Jahr 2013 weit mehr als verdoppelt. Sollte nun der Zweibrücker Flughafen tatsächlich in die Zahlungsunfähigkeit abrutschen, könnte diese Tatsache bereits mittelfristig auch den Charterverkehr in Ensheim wieder wachsen lassen und auch beim Frachtverkehr könnte es wieder Zuwächse geben.
Ein Hauptgrund für den starken Rückgang im Charterverkehr war nämlich eben dieser ruinöse Wettbewerb, bei dem die Zweibrücker Zeitungsberichten zufolge, mit extrem niedrigen Gebühren lockten und nicht selten auch mal ganz darauf verzichteten.
Eines dürfte jedenfalls klar sein:
Die Debatte über Länderneugliederungen dürfte vor dem Hintergrund der Mainzer Misswirtschaft einen deutlichen Dämpfer erhalten haben.
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