Donnerstag, 10. Juli 2025

L 170 bleibt auf Jahre gesperrt – Landesregierung liefert ein Lehrstück in Bürokratieversagen

Dass der Hang am Limberg zwischen Wallerfangen und Dillingen instabil ist, ist seit Jahren bekannt. Dass Sicherheit immer Vorrang haben muss, ist unstrittig. Doch was die Landesregierung nun zur Zukunft der L 170, als Landstraße 1 Ordnung immerhin eine Straße von überregionaler Bedeutung, verlauten lässt, ist ein verkehrspolitisches Armutszeugnis – und das auf dem Rücken der betroffenen Bürgerinnen und Bürger.
Wie die Saarbrücker Zeitung aktuell berichtet, soll die Klärung der baurechtlichen Voraussetzungen für eine Sicherung der Strecke nicht vor Herbst 2026 abgeschlossen sein. Damit ist klar: Eine Wiedereröffnung der L 170 rückt in weite Ferne – auf unbestimmte Zeit, wohlgemerkt. 


Konzeptlosigkeit statt Krisenmanagement

Die Landesregierung und insbesondere Verkehrsministerin Petra Berg stehen den überbürokratisierten Verfahren offenkundig hilflos gegenüber und wird zunehmend zur Verkehrsverhinderungsministerin. Anstatt zügig Lösungen zu erarbeiten, verstrickt man sich offenbar in einem Dickicht aus Abstimmungen, Gutachten, Genehmigungen und Nachbesserungen. Die Betroffenen in der Region – Pendler, Familien, Unternehmen – werden dabei völlig allein gelassen.

Und die Folgen? Die notwendigen Umwege über teils überlastete Strecken bedeuten nicht nur verlorene Zeit und steigenden Stress, sondern haben auch handfeste volkswirtschaftliche Auswirkungen. Der Schaden für Unternehmen, Handwerksbetriebe und den Lieferverkehr wächst mit jedem Tag, an dem nichts geschieht. Auch die Umwelt wird durch die verlängerten Fahrtstrecken zusätzlich belastet.

Sicherheit ja – Stillstand nein!

Niemand fordert, die Straße vorschnell zu öffnen. Aber es braucht endlich einen verbindlichen Fahrplan: Wann beginnen die Arbeiten zur Hangabsicherung? Wann ist mit einer Entlastung für die Region zu rechnen? Wie kann das Land die Genehmigungsprozesse beschleunigen? Zu all dem schweigt die Landesregierung oder versteckt sich hinter technischen Floskeln.

Wer eine Wasserstoffpipeline über den gleichen instabilen Berg verlegen will, muss auch in der Lage sein, eine Landesstraße zu sichern und wieder in Betrieb zu nehmen. Doch derzeit entsteht der Eindruck, dass der politische Wille fehlt – oder die Führungskraft, die Prozesse zu steuern. Beides ist gleichermaßen fatal.

Es braucht politische Verantwortung – jetzt!

Die CDU-Landtagsfraktion wird das Thema weiter kritisch begleiten. Für mich ist klar: Das Land darf sich nicht länger wegducken. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger verdienen Ehrlichkeit, Transparenz und endlich ein Konzept, das den Namen auch verdient.

Der Verkehr auf der L 170 mag ruhen – aber unser politischer Druck wird nicht nachlassen.

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