Freitag, 27. Juni 2014

Dieses Wochenende: WIESBACHER KULTURTAGE

Es sind bereits die 34. Wiesbacher Kulturtage, die an diesem Wochenende gefeiert werden. Und wer das bunte Fest im Herzen des zweitgrößten Dorfes unserer Gemeinde kennt, weiß, dass ein Besuch immer lohnt.
Die Wiesbacher Kulturtage sind noch immer ein Publikumsmagnet. Natürlich sind die Besucherzahlen auch hier rückläufig, doch während deutschlandweit viele Dorffeste dieser Art bereits über die Wupper gegangen sind, hält sich das Wiesbacher Fest noch ganz wacker und dürfte eines attraktivsten Feste in der ganzen Gemeinde sein.
Ich mag mich ja möglicherweise irren -aber ich glaube, es sind vor allem drei Eckpfeiler, die die Kulturtage noch immer so lebendig halten:

1. Das Konzept.


Die Wiesbacher Kulturtage sind durch die Verbindung mit Kunsthandwerk, Tradition und Dorfgeschichte mit einem Mehrwert für die Besucher ausgestattet. Während andere Feste es zuließen, dass sie auf Fressen und Saufen Essen und Trinken reduziert wurden, gibt es in Wiesbach einfach auch noch etwas zu sehen und zu kaufen, ohne dass gleich dem Kommerz gefrönt wird.

2. Die Vereine.

Wenn's drauf ankommt, halten die Wiesbacher zusammen. Auch die Vereine. Und auch wenn manchmal bei den Vorbereitungen der Kulturtage auch mal kontrovers diskutiert wird - die meisten, die hier mitarbeiten und mitorganisieren, sind richtige Schaffer. Und so wird letztlich meist das umgesetzt, was am pragmatischsten scheint. Und das gemeinsam.

3. Das Programm.

Ja - das Programm kann sich immer sehen lassen. Es ist bunt. Richtig bunt.
Immer wieder gelingt es, die Gäste auf dem Festplatz zu binden. Es macht ihnen Spaß, sie bleiben.
Und wer bleibt, der isst und trinkt. Damit ist jedem geholfen, denn erst die Gäste machen ein Fest so richtig erfolgreich.

Vielleicht gibt's auch noch andere Gründe, warum die Wiesbacher Kulturtage mehr als drei Jahrzehnte überdauert haben. Was meint ihr?
Lässt sich ein Konzept auch woandershin übertragen?
Was unterscheidet Wiesbach von anderen?
Was findet ihr nicht so toll und was könnte noch verändert werden?

Ich würde mich freuen, wenn sich vielleicht in den Kommentaren zu diesem Blogpost eine kleine Diskussion entwickeln würde und vielleicht auch ein paar neue Ideen dazu beitragen könnten, unsere Feste attraktiver zu machen und weiterzuentwickeln.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Heute: Die letzten Ausschusssitzungen des "alten" Gemeinderates

Der neue Gemeinderat ist gewählt - aber er hat sich noch nicht zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengefunden.
Weil trotzdem wichtige Entscheidungen zu treffen sind, tagen heute Nachmittag noch ein letztes Mal der Haupt-, Personal- und Finanzausschuss sowie der Ausschuss für Bauen, Wohnen und Umwelt in alter Besetzung.

Im Bauausschuss wird es um die Vergabe der Arbeiten zur Asphaltierung der Bubacher Dompstraße gehen. 
Der Hauptausschuss beschäftigt sich mit dem Abschluss eines Personalüberleitungsvertrages zwischen der Gemeinde Eppelborn und der Evangelischen Kirchengemeinde Dirmingen für das Personal der Evangelischen Kirchengemeinde, um den Abschluss eines Mietvertrages über die Räumlichkeiten der Ev. Kita Dirmingen sowie um die Neubeschaffung eines Winterdienststreugerätes.

Da beide Ausschüsse nichtöffentlich tagen, wird auch voraussichltlich niemand über die Beratungsergebnisse berichten und sachliche Entscheidungen kritisieren. Sofern sich alle an die gesetzlichen Vorgaben halten, versteht sich.
Das schien zumindest nach den letzten Ausschusssitzungen selbst für hohe Amtsträgerinnen ein Problem gewesen zu sein.

Montag, 23. Juni 2014

Sommertreff am Windrad Humes

"Voller Energie" - so lautet der neue Slogan der Gemeinde Eppelborn nicht ohne Grund.
Die Menschen, die Vereine, Verbände und Institutionen in unserer Gemeinde stellen voller Energie alles das auf die Beine, was letztlich unsere Gemeinde ausmacht.
Voller Energie aber steckt auch unsere Umwelt - und diese Energie nutzen wir aktiv und zukunftsorientiert.
Mit der BürgerEnergie Eppelborn eG (BEE) haben wir es geschafft, erstmals im Illtal die Energieerzeugung wieder in Bürgerhand zurückzugeben.
Was genau dahinter steckt und wie auch Sie dabei sein und gemeinsam mit unserer Gemeinde und mit vielen anderen selbst Vorteile dieser Initiative nutzen können, erfahren Sie am Sommertreff am Windrad Humes.


Am Samstag, 28. Juni 2014 veranstaltet die BEE in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis IlltalerLand von 15:00 bis 19:00 Uhr einen gemütlichen Nachmittag am Windrad Humes am Großen Elmersberg. 
Es gibt Informationen rund um die Windenergieanlage und die Arbeit der BEE. Für Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. Der Freundeskreis IlltalerLand bietet Deftiges aus der IlltalerLand Outdoorküche.
Parkmöglichkeiten gibt es entlang der Straßen Steinackerstraße / Alte Nachtweide. Von dort aus ist es dann nur noch ein kurzer Spaziergang zum Windrad.

Sonntag, 22. Juni 2014

Störende Geräuschemission nervt Menschen in Bubach und Neububach - Ursache nun gefunden!

Dieser Ton nervt. Seit Wochen fühlen sich viele Anwohner in Neububach sowie in den Bubacher Bruchstraße und in der Hans-Groß-Straße nicht nur des nachts in ihrer Ruhe gestört.
So sei es nahezu unmöglich, bei offenem Fenster zu schlafen, berichteten mir Betroffene. Auch wenn das besagte Störgeräusch nicht überlaut ist, so wird doch gerade die Dauerhaftigkeit und die durchdringende Frequenz als sehr belastend empfunden.

Gerade am Abend, wenn die Grundgeräusche insbesondere des Straßenverkehrs auf der B269 und der B10 abebben, gewinnt das mittel- bis hochfrequente Geräusch deutlich an Dominanz und erschwert, wenn man es einmal im Ohr hat, das Einschlafen erheblich.

Mitte der vergangenen Woche wendeten sich erstmals auch Bürger direkt an mich, nachdem offenbar andere Wege, das Problem zu lösen, keinen Erfolg zeigten. Sie äußerten den Verdacht, der störende Lärm könne durch den neuen Bubacher Solarpark erzeugt werden und hofften, dass ich als Vorstand der Bürgerenergie Eppelborn eG (BEE) vielleicht helfen könne, die Lärmquelle zu eliminieren.
Eine schneller Informationsaustausch mit Herrn Probst von der Ökostrom Saar, dem Mitbetreiber unseres Solarparks zeigte, dass er das Problem ebenfalls ernstnimmt. Allerdings konnte er sich die Lärmemission nicht recht erklären. Ein Austausch von Bauteilen habe jedenfalls bislang nicht zum erhofften Erfolg geführt. Die Vermutung, die Lärmquelle könne möglicherweise auch in der Bubacher Kläranlage zu finden sein, wurde vom Entsorgungsverband Saar (EVS) zurückgewiesen.

Nachdem ich mir dann am vergangenen Mittwoch noch gegen 23 Uhr vor Ort bei einer betroffenen Familie in der Hans-Groß-Straße die Situation angehört habe,  begab ich mich schnurstracks zum Solarpark, um die Lärmquelle zu finden.
Doch keiner der Trafo- bzw. Gleichrichterstationen produzierte zu diesem Zeitpunkt auch nur den leisesten Pieps - was vor dem Hintergrund, dass nachts mangels Sonne der Solarpark garnicht arbeitet, eigentlich auch wenig überraschend war.
Trotzdem war das Störgeräusch auch im vorderen Bereich des Solarparks zu vernehmen - allerdings von jenseits des Bahndammes. Also machte ich mich auf den Weg zur Kläranlage - und hatte damit den Verursacher gefunden.
Ob der Lärm von einer Pumpe erzeugt wird oder durch eine andere technische Einrichtung, vermag ich zwar nicht abschließend zu sagen, aber wo er herkommt ist eindeutig.
Am späten Donnerstagabend traf ich mich mit dem 1. Beigeordneten Berthold Schmitt, der Bürgermeisterin Müller-Closset während ihres Urlaubs vertrat, zu einem Ortstermin zunächst bei den betroffenen Bürgern, von wo aus wir uns dann erneut zum Solarpark und zur Kläranlage begaben.
Es bot sich das gleiche Bild: Während am Solarpark gerade mal ein Trafo kaum hörbar vor sich hin brummte, erzeugte die Kläranlage wieder munter dieses Geräusch, das aktuell Bürgerinnen und Bürger in Neububach und Bubach um ihren wohlverdienten Schlaf bringt.




Ich hoffe, dass nun Bewegung in diese Sache kommt.
Berthold Schmitt fertigte bereits eine Aktennotiz und informierte die Gemeindeverwaltung, die nun am Zug ist und hoffentlich zeitnah Kontakt zum EVS aufnimmt, um im Interesse der Betroffenen eine schnelle Lösung zu finden.





Samstag, 14. Juni 2014

Ein Paukenschlag für die automobile Zukunft: TESLA gibt seine Patente frei!

Ein kleiner Satz im Blog des Automobilherstellers TESLA MOTORS könnte eine Zeitenwende einläuten:

"Yesterday, there was a wall of Tesla patents in the lobby of our Palo Alto headquarters. That is no longer the case. They have been removed, in the spirit of the open source movement, for the advancement of electric vehicle technology."

Tesla, einer der weltweit führenden Hersteller von Elektroautos gibt seine Patente frei - und hofft, auf diese Weise der Zukunftstechnologie Eektroantrieb eine neue Dynamik zu verleihen.
Bislang war man - wie unzählige Unternehmen in allen Branchen und auf der ganzen Welt - sorgsam darauf bedacht, dass die Konkurrenz nicht spickt und die Ergebnisse eigener Forschungs- und Entwicklungsarbeit einfach für sich nutzt.
Tesla sorgte sich vor allem, von der Finanzkraft und Marketingmacht großer Automobilhersteller letztlich an die Wand gedrückt zu werden.

Immer stärker musste das innovative US-Unternehmen nun jedoch feststellen, dass es gar keine wirkliche Konkurrenz hat.

"Im besten Fall produzieren die großen Automobilhersteller Elektroautos mit begrenzter Bereich in begrenztem Volumen. Einige erzeugen überhaupt keine Null-Emissions-Autos.", ist im Tesla-Blog zu lesen.

Die Konsequenz: 
Tesla setzt ab sofort ebenfalls und mutig auf die Open-Source-Philosophie.

 "We believe that Tesla, other companies making electric cars, and the world would all benefit from a common, rapidly-evolving technology platform. 
Technology leadership is not defined by patents, which history has repeatedly shown to be small protection indeed against a determined competitor, but rather by the ability of a company to attract and motivate the world’s most talented engineers. 
We believe that applying the open source philosophy to our patents will strengthen rather than diminish Tesla’s position in this regard."

Das glaube ich auch.
 
 
 


Samstag, 7. Juni 2014

Das heißeste Pfingstfest aller Zeiten? Das feiern wir auf der Eppelborner Pfingstkirmes!

Heiß her geht es in jedem Jahr auf der größten Dorfkirmes des Saarlandes.
Und dieses Jahr erst recht!
Wenn die Wetterfrösche und -fröschinnen (soviel Genderkorrektheit muss man sich in Zeiten zickiger Bundesstaatssekretärinnen schon nehmen) recht behalten, könnte es das heißeste Pfingstfest seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Wenn es euch jetzt zu heiß wird und die Freibäder überfüllt sind, hilft nur noch eines:
Ein Besuch auf der Eppelborner Pfingstkirmes.
Der Fahrtwind auf der legendären Himalaya sorgt für erfrischende Kühle auf der Haut. Das weiß offensichtlich auch der nicht weniger legendäre "Kirmesvater" und Ortsvorsteher Berthold Schmitt:



Viel Spaß auf unserer Kirmes!

Ehrenamt und Jugendarbeit stärken: Das Feuer bewahren, nicht die Asche!

In Berlin fand in dieser Woche der 15. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag statt. Ganze Hallen und zahlreiche Fachforen widmeten sich der Kinder- und Jugendarbeit und der Arbeit der Jugendverbände, die der diesjährigen Überschrift der Messe treffend beschrieben ist: 24/7.

Der Sport, die Kultur und die Pflege von Traditionen gehören zum Leben vor allem auch in unseren Dörfern untrennbar dazu.
In den Dörfern der Gemeinde Eppelborn wird das ganze Jahr über einiges auf die Beine gestellt. In den allermeisten Fällen durch ehrenamtliches Engagement.

Ohne diese Engagement wären wir so viel ärmer dran.
Ein zuverlässiger Brandschutz beispielsweise wäre ohne unsere Freiwillige Feuerwehr unbezahlbar, ebenso unbezahlbar wäre die Wasserrettung ohne die DLRG oder der soziale Dienst am Menschen, wie ihn beispielsweise das DRK, der Eppelborner Hilfsdienst und auch die Eppelborner Tafelrunde leisten. Auch die ergänzende schnelle Hilfe im Notfall, wie sie durch die Humeser First Responder möglich wird, wäre in hauptamtlichen Strukturen schlichtweg nicht möglich.


Ehrenamtliches Engagement muss deshalb angemessen gefördert werden - es gilt, dieses Feuer, das unseren Dörfern Leben einhaucht, zu bewahren.

Ohne das ehrenamtliche Engagement und die Jugendarbeit in den Sportvereinen, in den Theater- und Musikvereinen würde unsere Kommune kulturell verarmen, Jugendarbeit und allgemeine, politische, soziale, gesundheitliche, kulturelle, naturkundliche und technische Bildungsarbeit würden auch außerschulisch zu einer rein staatlichen oder zu einer privat-kommerziellen und damit in jedem Fall zu einer sehr teuren Angelegenheit - wenn sie denn überhaupt noch leistbar wäre.
Es ist insbesondere die Jugendarbeit, der unser Hauptaugenmerk gelten muss. NIcht nur, dass sie wichtige Fundamente dafür schafft, dass es auch in Zukunft noch mit einem starken ehrenamtlichen Engagement weitergehen kann, sie ist vor allem auch ein stabiler, zukunftsorientierer Eckpfeiler für die Entwicklung unserer Kinder.


Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit wichtiges Thema auch auf dem DJHT in Berlin
Am Rande des 15. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages in Berlin hatte ich vor allem in der "Halle der Jugendverbände" sehr viele interessante Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner.
Über die einzelnen Sparten und die unterschiedlichen Interessen hinaus gab es drei Themenbereich, die in den Unterhaltungen, aber auch in den Fachforen immer wieder auftauchten:

  • Partizipation und Teilhabe der Kinder- und Jugendlichen auch am politischen Geschehen vor Ort,
  • die Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes in den Vereinen und Verbänden
  • sowie die Zukunft der Förderung der Jugendarbeit, die gerade die Jugendverbände leisten

Es sind diese Themen, die die Jugendlichen selbst und auch die ehren- und hauptamtlichen Verantwortlichen in den Vereinen und Verbänden aktuell umtreiben und bewegen - Themen, die wir auch vor Ort in unserer Gemeinde ernst nehmen sollten. Nicht zuletzt die Tatsache, dass ich wieder in den Gemeinderat gewählt wurde, spornt mich an, noch mehr als bisher auch als Ansprechpartner für die Vereine und Verbände in unserer Gemeinde zur Verfügung zu stehen und aktiv den Austausch mit ihnen zu suchen.
Ehrenamt und Jugendarbeit brauchen eine starke Lobby. 
Auch bei uns in der Gemeinde Eppelborn.

Montag, 2. Juni 2014

Die Gemeinderatswahl in Eppelborn. Nüchtern betrachtet.

Die Zusammensetzung des Eppelborner Gemeinderates: Klare Mehrheitsverhältnisse sehen anders aus.

Eine Woche ist bereits vergangen seit der Kommunalwahl, fünf Wochen dauert es noch, bis sich der Gemeinderat erstmals in neuer Besetzung trifft.
Zeit, die aktuelle Situation und das neue Parteiengefüge im Gemeinderat einmal näher zu beleuchten.


Grund zum Jubeln?

Die SPD jubelt, als habe sie die Kommunalwahl in Eppelborn gewonnen.
Hat sie aber nicht.
Sie hat ein Mandat hinzugewonnen. Zugegeben.
Das mag aus ihrer Sicht erfreulich scheinen, davon jedoch einen "Sieg" abzuleiten, ist zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch gewagt. 13 von 33 Mandaten reichen nämlich mitnichten für eine eigene Mehrheit. 
Dafür wäre die SPD, die (zumindest muss man auch nach jüngsten Veröffentlichungen diesen Eindruck gewinnen) ja nicht an einer engeren Zusammenarbeit mit der CDU interessiert zu sein scheint, auf mindestens zwei Partner angewiesen. Doch selbst dazu müsste sie wohl in einigen Punkten von ihrer sehr starren Haltung in vielen Fragen abrücken und konsensfähiger werden.


Die CDU jubelt nicht.
Wir Christdemokraten haben ein Mandat verloren.
Trotzdem sind wir mit 15 von 33 Vertretern im Gemeinderat die stärkste Fraktion.
Für die Mehrheit reicht's aber auch bei uns nicht.
Das ist zwar schade, ist aber so.
An der Tatsache, dass wir uns intensiv mit allen Themen beschäftigen und weiterhin für mehr Transparenz in der Kommunalpolitik sorgen, wird das nichts ändern.
Dass man wichtige Sachfragen, so kontrovers sie auch diskutiert werden, zu Tabuthemen erklärt, werden wir auch in Zukunft nicht zulassen.

Auch die FDP hat keinen Grund zu jubeln.
Angetreten mit einem grundsoliden, ehrlichen und engagierten Spitzenkandidaten, hat es doch nicht mehr für den Einzug in den Gemeinderat gereicht.
Der Grund dafür ist so profan, man mag es kaum glauben:
Die FDP ist einfach nicht mehr in.
Schade.
Die Zusammenarbeit mit Roland Willems hat Spaß gemacht.
Es ist ein Freund, der nun aus dem Gemeinderat ausscheidet.

Wenig Jubel gab es vermutlich auch bei den Piraten.
Von drei ehemals Linken kam mit Dieter Schmidt nur noch einer, der Erfahrenste, durch und konnte sein Mandat im Gemeinderat verteidigen.
An mangelndem Engagement in der nun fast vergangenen Legislaturperiode kann es nicht gelegen haben, denn die drei, die vor einigen Monaten aus absolut nachvollziehbaren Gründen der Linken Adieu gesagt und das Bürgerforum gegründet hatten, haben auf viele Mißstände aufmerksam gemacht und immer wieder auf deren Beseitigung gedrängt.
Nun dezimiert, könnte das etwas schwieriger werden. Nichtsdestotrotz würde ich mich darüber freuen, wenn das gegenseitige Verständnis und die sachorientierte Zusammenarbeit weiter ausgebaut, vielleicht sogar aktiv intensiviert würden.
Dazu reiche ich meine Hand gerne.

Die Grünen könnten eigentlich - zumindest verhalten - jubeln.
Auf kommunalpolitisch erfolgreiche Initiativen in den vergangenen Jahren können sie - im Gegensatz zu CDU, FDP und Piraten - mangels Engagement nicht verweisen. Und trotzdem hat es wieder für ein Mandat gereicht, ein neuer Mann zieht in den Gemeinderat ein.
Deshalb sei's drum: Eine neue Sitzungsperiode des Gemeinderates beginnt und vielleicht damit auch eine etwas aktivere grüne Zeit - wir Schwarzen wären auch dieses Mal zu der Zusammenarbeit bereit, zu der es in den letzten fünf Jahren leider nie wirklich kam.


Allen Grund zum Jubeln aber hat die AfD.
Sie sind die Newcomer dieser Wahl, haben es geschafft, vorhandenes Potential zu bündeln und ziehen gleich mit drei Leuten in den Gemeinderat und jeweils mit einem Mandat in drei Ortsräte ein.
Dafür herzlichen Glückwunsch!
Mit ihren drei Gemeinderatsmandaten könnten sie unter Umständen das Zünglein an der Waage sein. Das birgt sicherlich Chancen, durchaus aber auch Risiken für die noch junge Partei.
Es wird sich zeigen, wie sehr sie bereit sind, sich mit eigenen Initiativen einzubringen, sich in teilweise ziemlich trockene Sachverhalte einzulesen, sich für vorhandenen Sachverstand und auch für alternative Meinungen zu öffnen, zwischen Argumenten und Theaterdonner zu unterscheiden und vor allem auch kooperativ zusammenzuarbeiten.
Berührungsängste habe ich jedenfalls keine, denn wie ich auch schon ganz persönlich für mich nicht zuletzt durch die Protagonisten einer anderen (ehemaligen) Ratspartei gelernt habe, sind in der Kommunalpolitik letztlich nur die einzelnen Personen und ihr Engagement wichtig.

Das insgesamt ist also die neue Mischung um Gemeinderat.
Eines scheint schon jetzt sicher: Es bleibt spannend.
Ich setze voraus, dass jeder nur das Beste für unsere Gemeinde und unsere Dörfer will.
Wie sehr sich die Wege und die Zielvorstellungen unterscheiden und wo es Übereinstimmungen gibt, wird irgendwann deutlich werden.
Bereits die konstituierende Sitzung des neuen Gemeinderats wird ein erster Gradmesser sein, wie und wohin sich die einzelnen Kräfte orientieren.