Sonntag, 17. Mai 2020

17. Mai: Welt-Hypertonie-Tag: Kampf dem Bluthochdruck!

Bluthochdruck ist die häufigste Ursache für einen Schlaganfall und Herzinfarkt. Er gilt deshalb als Volkskrankheit Nummer 1. Auch im Saarland. Rund einer von drei Saarländern hat Bluthochdruck. Umso wichtiger ist es mir, heute am Welt-Hypertonie-Tag noch einmal auf diese unterschätzte Gefahr hinzuweisen. Weil der hohe Blutdruck über lange Zeit keine Beschwerden verursacht, wird er oft nicht erkannt oder vom Patienten nicht ernst genug genommen. Unbehandelt kann der Bluthochdruck jedoch gravierende Folgen haben.

In den westlichen Industrieländern sterben heute mittlerweile mehr Menschen an den Folgen von Bluthochdruck als an Krebs. Er gilt als wichtigster Risikofaktor für Schlaganfall, Herz- und Gefäßkrankheiten oder Nierenversagen. Diese Folgen hat der hohe Blutdruck vor allem, weil er in den meisten Fällen über lange Zeit keine spürbaren Beschwerden verursacht. Er wird schlichtweg nicht erkannt und kann sein zerstörerisches Werk in unseren Blutgefäßen und Organen unerkannt voran treiben. Das alles macht den Kampf gegen diese Volkskrankheit zu eine Aufgabe, die uns alle angeht: Zu einer gesellschaftlichen Gemeinschaftsaufgabe!

In erster Linie müssen wir gemeinsam ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir unseren Blutdruck regelmäßig kontrollieren sollten. Nur wenn regelmäßig der Blutdruck gemessen wird, kann ein Bluthochdruck auch auffallen.
Neben der Herausforderung für jeden Einzelnen, Gesundheitswerte wie Puls und Blutdruck im Blick zu haben, sind meiner Meinung nach auch die Arbeitgeber gefragt:
Unsere Unternehmen setzen tagtäglich auf leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie nutzen ihr Wissen, sie nutzen ihre Kraft und sie nutzen ihr Engagement. Für jedes Unternehmen sind engagierte, motivierte und zufriedene Mitarbeiter eine sehr wertvolle Ressource, die es zu erhalten und zu stärken gilt. Vor allem in Zeiten, in denen Fachkräfte schwer zu finden sind.
Deshalb kommt den Unternehmen im eigenen Interesse eine große Verantwortung zu. Gutes Betriebsklima, eine familienfreundlichen Unternehmenskultur und ein sicheres und modernes Arbeitsumfeld sind der Gesundheit der Beschäftigten zuträglich. Viele Unternehmen haben das bereits erkannt und  deshalb über diese  grundlegenden Anforderungen an ein zukunftsorientiertes Unternehmen hinaus zusätzlich ein betriebliches Gesundheitsmanagement etabliert. 
Viele andere Unternehmen haben diese Philosophie jedoch noch nicht verinnerlicht . Es gibt an vielen Stellen noch erheblichen Nachholbedarf, selbst im Öffentlichen Dienst. Dabei stünden die Arbeitgeber bei dieser Aufgabe keineswegs alleine. So stehen beispielsweise die Krankenkassen gerne partnerschaftlich mit Rat und auch mit Tat zur Seite.
Die gesetzlichen Grundlagen dafür wurden auf Initiative der CDU längst geschaffen: Seit Juli 2015 ist das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention in Kraft - kurz Präventionsgesetz (PräVG).  Es soll die Grundlagen für eine stärkere Zusammenarbeit der Sozialversicherungsträger, Länder und Kommunen in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung schaffen – für alle Altersgruppen in den Lebensbereichen Schule, Arbeitsplatz und Pflegeheim.
Mit dem PrävG wurden auch Früherkennungsuntersuchungen in allen Altersstufen weiterentwickelt. 
Unsere Krankenkassen beraten und unterstützen Unternehmen vor Ort bei der betrieblichen Gesundheitsförderung, unter Beteiligung von Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Innungen. Kranken- und Pflegekassen sollen für Gesundheitsförderung und Prävention mehr als 500 Mio. EUR pro Jahr investieren.

Damit schließt sich der Kreis und wir wären wieder beim Thema Bluthochdruck: Ein gut aufgestelltes betriebliches Gesundheitsmanagement kann auch hier wertvolle Dienste leisten, denn es erreicht genau die richtige Zielgruppe. 
Die Politik (und da sehe ich mich auch selbst in der Verantwortung) darf nicht nachlassen, auf die Gefahren des Bluthochdrucks hinzuweisen und die Menschen dafür zu sensibilisieren, ihre Blutdruckwert regelmäßig im Blick zu haben. Gleichzeitig muss sie Hand in Hand mit den Arbeitgebern, den Kammern und Innungen und vor allem auch mit den Krankenversicherungen dafür sorgen, dass die betriebliche Gesundheitsvorsorge weiter gestärkt und ausgebaut wird.

Die drei Eckpfeiler für einen ausgeglichenen Blutdruck:

1. Bewegung und Sport 

Bewegung und Sport helfen bei Übergewicht.
Weniger Übergewicht bedeutet bessere Zucker- und Fettwerte.

Sport und Bewegung sind zudem sehr gut geeignet, um Ärger und Stress abzubauen.

2. Ausgeglichene und gesunde Ernährung

Viel Obst und Gemüse, etwas Fisch und dafür nicht so oft Fleisch. Das ist schon die halbe Miete.
Wenn Sie zudem darauf achten, möglichst wenig Salz zu sich zu nehmen und auch die Zufuhr an Kohlehydraten zu begrenzen, pflanzliche Öle den tierischen Fetten vorzuziehen und auch beim Alkohol Maß halten, sind die auf dem besten Weg.


3. Senken Sie Übergewicht und vermeiden Sie Stress.

Ich denke, dazu muss ich nicht mehr besonders viel sagen und schreiben. Denn Sie wissen wahrscheinlich genauso gut wie ich, wie man das theoretisch bewerkstelligen könnte, wie schwer es aber auch praktisch sein kann.
Deshalb mein Tipp: Am Ball bleiben. Und immer wieder von vorne anfangen. Denn auch hier ist - wie so oft - der Weg das Ziel.