Auch bei uns in Eppelborn, mitten im Saarland, ist es eine Herausforderung, die hausärztliche Versorgung dauerhaft zu gewährleisten. Der Raum Lebach, das bestätigt auch die kassenärztliche Vereinigung, ist bereits von einer Unterversorgung bedroht. Und unsere Region ist mit diesem Problem nicht alleine. Umso mehr Bedeutung hat das Gesetz, das diese Woche im saarländischen Landtag in zweiter Lesung und damit abschließend beschlossen wurde: Das Landarztgesetz Saarland.
Durch das Landarztgesetz soll die wohnortnahe ärztliche Versorgung im Saarland auch in Zukunft nachhaltig sichergestellt werden. Wir haben uns als CDU nicht ohne Grund der Frage zugewandt, wie wir die ärztliche Versorgung sichern.
Deshalb wollen wir bereits im Medizinstudium mit einem entsprechenden Maßnahmenbündel ansetzen. Durch die sogenannte Landarztquote werden bis zu 7,8 Prozent der Medizinstudienplätze vorab an Bewerberinnen und Bewerber vergeben, die sich verpflichten für die Dauer von 10 Jahren in unterversorgten oder von einer Unterversorgung bedrohten Regionen als Hausarzt (Facharzt Allgemeinmedizin/Innere Medizin) zu arbeiten.
Mein Kollege Raphael Schäfer MdL, machte in der Debatte noch einmal deutlich: "Die Landarztquote leistet einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in unserem Land. Darüber hinaus werden viele junge Menschen, die Interesse am Arztberuf haben, aber leider bislang aufgrund des Numerus Clausus nicht die Möglichkeit hatten, dieses Studium aufzunehmen können, wenn sie bereit sind gewisse Bindungen einzugehen."
Das neue Gesetz kommt gerade noch zum richtigen Zeitpunkt. Raphael Schäfer nannte in der Plenardebatte die harten Zahlen: "Von rund 660 niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten im Saarland haben fast 38 Prozent das 60. Lebensjahr überschritten. Landesweit arbeiten bereits knapp 19 Prozent über das 65. Lebensjahr hinaus. Vergangenes Jahr sind im Saarland 23 Hausärztinnen und Hausärzte in Ruhestand gegangen, während lediglich nur 16 neue Anerkennungen mit der Weiterbildung Allgemeinmedizin erteilt worden sind. Wir brauchen also dringend Studienplätze für hausärztlich orientierte Bewerberinnen und Bewerber und müssen junge Mediziner möglichst früh für eine hausärztliche Tätigkeit begeistern", so Raphael Schäfer.
Auch für mich als gesundheitspolitischem Sprecher der CDU-Landtagsfraktion steht hausärztliche Praxis weiterhin im Mittelpunkt, denn sie ist für viele Familien oft bereits über Generationen hinweg erste Anlaufstelle im Krankheitsfall. Die Beziehung zwischen Arzt und Patienten ist für den Erfolg einer Therapie nachweislich von großer Bedeutung, auch wenn Betriebswirtschaftler und schlecht informierte Journalisten immer wieder gerne mal sogenannten zentralisierten medizinischen Versorgungszentren das Wort reden und ausblenden.
Auch für mich - da bin ich ehrlich - ist der Hausarzt im Falle einer Erkrankung der wichtigste erste Ansprechpartner. Und das hat nichts mit Idylle und Romantik zu tun, sondern schlicht mit Vertrauen.