Dienstag, 17. Mai 2022

Parlamentarische Anfrage zu Plänen der Landesregierung für neue Windkraftanlagen an Waldstandorten mitten im Saarland

Gemeinsam mit meinen Kollegen Alexander Funk, Hermann Scharf, Jutta Schmitt-Lang, Roland Theis und Stefan Thielen  habe ich in einer parlamentarischen Anfrage die Landesregierung danach gefragt, welche Pläne hinsichtlich des Baus neuer Windkraftanlagen im durch das Landeswaldgesetz besonders geschützten historisch alten Wald bestehen. Grund dafür sind Forderungen aus der Saarbrücker SPD, das Landeswaldgesetz so zu ändern, dass zusätzliche Windkraftanlagen in Wäldern errichtet werden können.  

Bislang sind Wälder, bei denen es sich um sogenannten „historisch alten Wald“ handelt, besonders geschützt. Das sind Standorte, die seit mindestens 1820 bewaldet sind. Hintergrund ist der besonders hohe Wert der dortigen Waldböden, die einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Seit etwa fünf Jahren dürfen dort grundsätzlich keine Windkraftanlagen mehr genehmigt werden.
Der Schutz dieser als Ökosystem besonders wertvollen Böden geht auf eine Gesetzesinitiative von CDU und SPD von 2017 zurück, mit wir als Regierungskoalition die Artenvielfalt besser schützen wollten.
Dies gilt insbesondere auch für Wälder rund um die Täler von Ill und Theel.   

Gemeinsam mit meinen Abgeordnetenkollegen aus ähnlich betroffenen Regionen unseres Landes erwarte ich nun Antworten auf die Fragen, welche Pläne die Landesregierung hegt. Wir wollen wissen, an welchen Standorten dann gegebenenfalls jahrhundertealte Bäume für Windräder gefällt werden müssen und wie viele Windkraftanlagen auf diese Weise entstehen sollen.
Damit könnten einige Standorte im Saarland wieder zur Aufstellung neuer großer Anlagen in Betracht kommen. 
Mit unserer Anfrage wollen wir frühzeitig Klarheit und Transparenz für Bürger und Kommunen schaffen und auch deutlich machen, was eine Änderung des Landeswaldgesetzes für unsere Region mit sich bringen würde. 

Kein Wald ist wie der andere!

Unsere Wälder sind das Paradebeispiel für Vielfalt. Vielfältig in der Nutzung und vielfältig in ihrer Daseinsform. Der Wald ist tief in der Kultur unseres Landes verwurzelt. Er ist in der Sprache und in vielen  Redensarten und Orts- und Familiennamen enthalten und zentrales Motiv in Dichtung, Märchen, Literatur und Malerei. Als CDU sorgen wir im Interesse von Mensch, Klima und Natur für den Erhalt historisch alten Waldes und auch für Wiederaufbau geschädigter Wälder.  Wir wollen einen nachhaltigen Wald , der seine Naturschutz – und Klimafunktion voll erfüllen kann, der Menschen einen Ort der Erholung bietet.
Der Schutz historisch alten Waldes und seines Bodens nimmt dabei einen ganz besonderen Stellenwert für uns ein.

Waldböden sind perfekte Wasserfilter. Muss andernorts viel Geld in Filteranlagen investiert werden, macht unser Wald das ganz alleine - ganz ohne teure Entwässerung und Kanalisation. Der Wald bietet viele Bodenschichten, die sehr aufnahmefähig sind und durch die das Wasser fließt, bevor es den Grundwasserspiegel erreicht. Jede dieser Bodenschichten ist Teil eines ausgeklügelten Filtersystems.
Auch bei Starkregen schafft schafft der Waldboden es meist, die Wassermengen aufzunehmen, sie wie ein Schwamm aufzusaugen, zu binden und so plötzliche Fluten und starkes Anschwellen von Bächen und Flüssen zu vermeiden.


Unseren Wald mal nicht nur als grüne Oase zur Erholung erleben, sondern in Zahlen und Fakten, als lebendiges Ökosystem und Wirtschaftsfaktor sowie mit seinen Problemen aufgrund von Klimaveränderungen, Krankheiten und Schädlingsbefall: das war das Ziel einer Exkursion von CDU-Funktionsträgern aus dem gesamten Kreisgebiet, die wir vergangenes Jahr im August durchführten. Rund vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer begleiteten uns bei der Walderkundung, darunter auch mein Landtagskollege Roland Theis sowie unsere Bundestagsabgeordnete Nadine Schön, Bürgermeister Andreas Feld sowie unsere Erste Kreisbeigeordnete Daniela Feld.




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