Als Kinderschutzpolitikerinnen und -politiker von CDU und CSU in den deutschen Landtagen und Bürgerschaften sowie im Abgeordnetenhaus von Berlin haben wir uns zu unserer diesjährigen Fachtagung in München getroffen. Während der zweitägigen Veranstaltung stand neben zahlreichen Fachgesprächen ein Besuch in der bayerischen Kinderschutzambulanz auf dem Programm. Im Anschluss an die Tagung haben wir mit den Stimmen aller Länder eine Resolution zu gemeinsamen Zielen im Kinderschutz in Deutschland verabschiedet.
Wenn Kinderschutz an Fach- und Zuständigkeitsgrenzen Halt macht, werden wir nie einen grenzenlosen Schutz für unsere Kleinsten erreichen. Wirksamer Kinderschutz braucht Vernetzung. Wie das gelingen kann, haben uns die multiprofessionellen Fachkräfte der Kinderschutzambulanz beim Besuch erneut vor Augen geführt. Hier arbeiten Expertinnen und Experten interdisziplinär zusammen, um Missbrauch, Gewalt und Vernachlässigung sicher zu erkennen und zielgerichtet Hilfe anzubieten.
Deshalb wollen wir das Netz der Kinderschutzambulanzen in ganz Deutschland weiter ausbauen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Finanzierung, denn bislang steht der besondere Aufwand für die Medizinerinnen und Mediziner bei ihrer sensiblen Arbeit mit traumatisierten Kindern in keinem Verhältnis zu den gezahlten Entgelten.
Das müssen wir ändern und eine bundesweit einheitliche Vergütung erreichen. Eine verlässliche Landesförderung soll den Aufbau und die langfristige Existenz der Kinderschutzambulanzen sichern.
Zudem wollen wir den Aufbau weiterer Childhood-Häuser in Deutschland. In diesen Einrichtungen können Kinder als Opfer von Missbrauch und Misshandlung in einem geschützten Rahmen durch spezialisiertes Personal untersucht und vernommen werden.
Das ist wichtig, weil Ermittlungs- und Gerichtsverfahren sich oft zu lange ziehen und die Kinder wegen der Glaubwürdigkeit ihrer Aussage bis zum Abschluss keine Therapie beginnen können. Durch die hohe Qualität der Vernehmung und deren Dokumentation im Childhood-Haus kann den betroffenen Kindern eine weitere Aussage meist erspart und ein sofortiger Beginn der Aufarbeitung ihrer schlimmen Erlebnisse ermöglicht werden.
Der Staat muss an der Seite der Jungen und Mädchen stehen, denen Leid angetan wurde, und jegliche weitere Traumatisierung verhindern. Es ist unsere Aufgabe, für größtmöglichen Opfer- und Kinderschutz im Strafverfahren zu sorgen – hier leisten die Childhood-Häuser einen immensen Beitrag.
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