Nachdem der IQB-Bildungstrend insbesondere der saarländischen Bildungspolitik bereits ein desaströses Zeugnis ausstellte, kam heute der nächste Bildungshammer: bei der neue PISA-Studie schneiden deutsche Schülerinnen und Schüler so schlecht ab wie noch nie - entsprechenden statistischen Grafiken zeigen einen regelrechten Absturz.
Zu den Ergebnissen der heute veröffentlichten PISA-Studie, die in Deutschland unter anderem die niedrigsten je gemessenen Kompetenzwerte im Lesen nachweist, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Saar, Jutta Schmitt-Lang: „Im Bereich der Sprachförderung läuft das Saarland unter SPD-Verantwortung in die völlig falsche Richtung. Das unterstreicht heute die PISA-Studie, das hat kürzlich die IQB-Studie gezeigt und davor weitere Studien. Und das deckt sich auch mit vielen Rückmeldungen aus unseren Kitas und Schulen."
"Wenn wir die Kinder nicht frühzeitiger und konsequent auch in kleinen Gruppen fit in Deutsch machen, fehlt ihnen das Rüstzeug für eine erfolgreiche Schullaufbahn. Deshalb muss endlich Schluss sein mit SPD-Ideologie. Im Interesse unserer Kinder brauchen wir eine komplette Wende bei der Sprachförderung. Es müssen endlich Maßnahmen umgesetzt werden, die wirklich etwas bringen, wie eine frühere Testung, verpflichtende Sprachförderung und Willkommensklassen“, fordert Jutta Schmitt-Lang.
Als Sprecher der CDU-Landtagsfraktion unter anderem für den Bereich der Kinderpolitik und Mitglied im Sozialausschuss des saarländischen Landtags kann ich die Forderungen meiner Kollegin Jutta Schmitt-Lang nur unterstreichen - denn die dramatische Entwicklung wird sich, so muss befürchtet werden, in den kommenden Jahren fortsetzen.
Ein Grund dafür ist, dass das Sprachförderprogramm ‚Früh Deutsch lernen‘ vom SPD-geführten Bildungsministerium bereits Mitte 2021 sang- und klanglos auf Eis gelegt wurde und erfahrenen und engagierten Sprachförderkräften die Kündigung ins Haus flatterte.
Wie sehr der bildungspolitische Blindflug der derzeit noch amtierenden Bildungsministerin Streichert-Clivot ins Bildungsdesaster führt, zeigen die Zahlen die die Landesregierung selbst erhoben hat. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage unserer CDU-Fraktion musste die absolut regierende SPD ihr Versagen eingestehen: Denn während im Schuljahr 2015/16 noch bei 601 Kindern bei der Einschulung festgestellt wurde, dass sie über unzureichende Deutschkenntnisse verfügen, so sind diese Zahlen seither regelrecht explodiert. Beim Test der kommunikativen Fähigkeiten und des Hörverstehens im Schuljahr 2019/20 stellten die Experten bei 1775 Erstklässlern Defizite fest, bei der neuesten Erhebung im Schuljahr 2022/23 (Stand: April 2023) wurden bei 2257 Schulkindern der ersten Klasse ganz erhebliche Mängel festgestellt.
Das alles zeigt: Es braucht eine Wende um 180 Grad in der saarländischen Bildungspolitik und das - wie meine Kollegin Jutta Schmitt-Lang deutlich macht - insbesondere im Bereich der Sprachförderung!
Ob das jedoch mit dieser Bildungsministerin noch möglich sein wird, ist mehr als zweifelhaft.
Eine Kehrtwende in der Bildungspolitik fordert auch Nadine Schön, die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion:
„Die Pisa-Ergebnisse zeigen deutlich, was viele Eltern im Schulalltag wahrnehmen: Im deutschen Bildungssystem muss dringend etwas verändert werden. Wir sehen einen deutlichen Knick in allen Grundkompetenzen – Lesen, Rechnen, Naturwissenschaften.
Die Lösungen liegen auf der Hand: Wir brauchen eine frühere Förderung mit Sprachstandserhebungen ab dem 4. Lebensjahr und einer verpflichtenden Sprachförderung. Es braucht individuellere Förderung, etwa mit digitalen Lerntools. Drittens müssen die Länder übergreifende Standards schaffen. Für all das braucht es eine stärkere Bildungskooperation zwischen den Ländern. Finanzielle Hilfen vom Bund müssen verlässlich sein. Wir haben das Gute-Kita-Gesetz geschaffen, Sprachkitas, den Rechtsanspruch auf Nachmittagsbetreuung und den Digitalpakt. Die Bundesregierung bleibt hinter all dem zurück. Das Bildungssystem muss sich insgesamt modernisieren und der Betreuungs- und Lehrermangel beseitigt werden. Es braucht weniger Bürokratie, dafür neue Konzepte, die bundesweit ausgerollt werden, wie die Experimentierräume in Schleswig-Holstein, die Freiräume für Schulen schaffen, oder das Kita-Chancenjahr in Berlin. Es braucht Entlastung und Fortbildungen für Pädagogen und den Mut zur Veränderung. Mit den heutigen Pisa-Ergebnissen im Rücken kann ich die Bundesbildungsministerin und Landesregierungen nur auffordern, Reformen schnell umzusetzen."
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