Mittwoch, 11. Januar 2012

Deutschland braucht die FDP

Die FDP ist in Ungnade gefallen - beim Wähler ebenso wie bei den meisten Vertretern der Medien. In den Sozialen Netzwerken hat sich FDP-Bashing zu einem regelrechten Volkssport entwickelt.
Viele ihrer Mitglieder wenden sich mit Grausen ab.
Eine fatale Entwicklung.
Ein Teufelskreis.

Alle Versuche, wieder Boden zu fassen, scheiterten - nicht zuletzt, weil das Spitzenpersonal der Liberalen zum Teil sehr ungeschickt agierte, jedes offene Mikrofon zu unbedachten Äußerungen verführte und weil es Medien gibt, deren erklärtes Konzept es offenbar ist, diese Partei weiter nach unten zu schreiben, wie z.B. die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.Hinzu kommt, dass in der FDP (das muss man ebenfalls eingestehen) eine klare und politisch durchsetzbare Linie nicht mehr erkennbar war und das junge Personal an der Spitze seinen Weg (noch) nicht gefunden hat.


Mit unverhohlener Schadenfreude sollte man sich trotzdem tunlichst zurück halten.
Denn Deutschland braucht die FDP.
Unser Land braucht eine Partei, die marktwirtschaftliche Prinzipien und vor allem auch die Bürgerrechte engagiert vertritt. Das war stets der Part der Liberalen und das ist auch der Part, den sie in Zukunft spielen muss.
Die Liberalen sind nicht ersetzbar. 
Auch wenn sich Grüne und sogar die Piraten hin und wieder als bürgerliche Parteien verkaufen - sie sind es nicht. Sie sind nicht das liberale Korrektiv, das wir in unserem Land brauchen und sie werden es auch niemals werden. Ihre Aufgaben liegen woanders.



Grafik: Gerd Altmann / pixelio.de


Die Liberalen sind nicht die Verfechter des Turbokapitalismus, als die sie gerne dargestellt werden.
Im Gegenteil: Gemeinsam mit der CDU sind die einzigen ernsthaften Vertreter der Sozialen Marktwirtschaft.
Der Unterschied liegt in der Tatsache, dass die CDU als eine der großen Volksparteien ein deutlich größeres Themenspektrum abdecken und im Tagesgeschäft viel zu oft Kompromisse eingehen muss.
Die FDP hingegen könnte nicht nur, sie müsste viel öfter Tacheles reden.
Sie muss wieder, wie Spiegel Online schreibt "das ökonomische Chili in der geschmacklosen Alles-eine-Soße-Wirtschaftspolitik sein".
Die FDP war stets die Partei, die verhinderte, dass der Staat bis ins kleinste Detail unseres Lebens hinein die erste Geige spielen durfte und die unter Scheel, Genscher und Lambsdorff den Weg zu einem geeinten Europa mutig beschritt, ohne den Bürokraten in Brüssel und deren Reglementierungswut zuviel Raum zu lassen.
Diese Aufgaben sind auch heute noch aktuell.
Vielleicht sogar aktueller denn je.


Ich bin mir sicher: 
Die FDP ist noch lange nicht am Ende. 
Sie hat viele gute Leute - vor allem auch an der Basis und vor Ort in den Landkreisen und (wie ich aus eigenem Erfahren bestätigen kann) auch in den Kommunen.
Und auch im Saarland wird sie sich von dem harten Schlag, den das Ende der Jamaika-Koalition für sie bedeutet, wieder erholen. Sie hat's versemmelt und sie wird daraus lernen.
Die Liberalen werden sich personell neu aufstellen und mit neuen Leuten in den nächsten Landtagswahlkampf gehen. Dafür wird der junge, aber zunehmend souveräne Landesvorsitzende Oliver Luksic sorgen.
Mit ihm hat die FDP Saar noch einen unverbrauchten Hoffnungsträger, der durch seine engagierte Arbeit im Bundestag schon jetzt überzeugt. Was er allerdings braucht, ist ein Team, das zu ihm steht und das gemeinsam mit ihm und den Kräften vor Ort auf eine grundlegende Erneuerung setzt.
Dann wird mit der FDP wieder zu rechnen sein.
Und das ist auch gut so.









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