Einstimmig hatte der Gemeinderat beschlossen, eine Gründungsgruppe in Leben zu rufen, die das Projekt Bürger-Energie-Genossenschaft Eppelborn vorbereiten und forcieren soll.
Am vergangenen Samstag war es nun soweit: Eine Gründungsgruppe aus Fachleuten sowie Vertretern aus Politik und Wirtschaft traf sich zum ersten Mal.
Ziel war die Schaffung einer gemeinsamen Wissensbasis und ein erster Informations- und Erfahrungsaustausch mit Gründern bestehender Energiegenossenschaften.
Der Erste Beigeordnete der Gemeinde Berthold Schmitt (CDU) übernahm in Vertretung des Bürgermeisters die Sitzungsleitung und führte in die Thematik ein.
Er erhoffe sich durch die Bürgerenergiegenossenschaft eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung beim Ausbau regenerativer Energien, sagte Schmitt. "Ich begrüße sehr, dass diese Initiative parteiübergreifend vom gesamten Gemeinderat unterstützt wird."
Die designierte Eppelborner Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (SPD) betonte, dass auch die Gemeinde Eppelborn einen Beitrag zur Energiewende leisten wolle. Auch sie hoffe, dass durch Beteiligungsmöglichkeiten die Akzeptanz von Windenergieanlagen in der Bürgerschaft verbessert werde
Sie könne sich darüberhinaus aber auch vorstellen, das die Bürger-Energie-Genossenschaft aber auch auf anderen Felder tätig sein könne. So könne sie sich vorstellen, dass ein Nahwärmesystem die noch vielfach vorhandenen Elektrospeicher-Heizungen im Eppelborner ersetzt.
Als kompetenter Referent war der Losheimer Jürgen Millen zu Gast. Millen war einer der federführenden Köpfe bei der Gründung der Bürgerenergie-Genossenschaft Hochwald (beg Hochwald) und ist heute deren Aufsichtsratsvorsitzender.
Sehr anschaulich und powerpoint-gestützt erläuterte er die Entwicklung und die Gründungsvorbereitungen der beg Hochwald.
Ausdrücklich lobte Millen die Gemeinde Eppelborn. Es sei bemerkenswert, dass diese hier die Initiative ergreife und den Anschub für eine Energie-Genossenschaft gebe. In Weiskirchen/Losheim sei die Initiative ausschließlich von einer Gruppe von Bürgern ausgegangen.
"Die Bürger-Energie-Genossenschaft ist die Chance der Bürger unabhängiger zu werden und die Energieerzeugung zu rekommunalisieren" betonte Jürgen Millen.
Die Genossenschaft habe derzeit 158 Mitglieder die zusammen 270 Anteile zeichneten, berichte er aus dem Hochwald. Damit sei die beg schon jetzt eine Erfolgsgeschichte, berichtete der Losheimer.
Ein Anteil ist laut Satzung beschränkt auf 500 Euro, drei Anteile sind pro Person möglich (maximal also 1.500 Euro).
Es wurden viele Fragen gestellt, insbesondere auch zum Gründungverfahren, den Kosten, der Zusammenarbeit mit dem Genossenschaftsverband usw.
Auch über die Dividendenausschüttung wurde gesprochen, denn die Investition soll sich schließlich ja auch lohnen. Jürgen Millen empfahl zudem die Gründung einer Betreiber-KG. Eine Beteiligung an Projekten sei mit deutlich weniger Risiken behaftet als eine eigene Projektierung, die nicht selten teure Verfahren und Gutachten bei möglicherweise ungewissem Ausgang erfordere, so der Genosse aus dem Hochwald.
Zu Gast bei diesem ersten Treffen unserer Gründungsgruppe war auch eine Gruppe Interessierter aus dem Bliesgau. Auch sie wollen eine Bürger-Energie-Genossenschaft gründen, denken im Gegensatz zu den Hochwäldern allerdings an eine eigene Projektierung.
Die Gründungsgruppe kam überein, sich nach den Sommerferien noch einmal zu treffen, bis dahin sollte ein Satzungsentwurf erstellt werden sowie bereits ein eventuell der erste Entwurf eines Business-Plans.
Geplant ist der nächste Treff am Mittwoch, 22. August 2012 um 19.00 Uhr.
Wer wählt denn diese Gründungsgruppe und welche fachlichen Voraussetzungen muss man haben, um in dem Gremium mitzumachen?
AntwortenLöschenWer sind die übrigen Mitglieder?
Bitte um kurze Antwort. Danke
die Gründungsgruppe wurde nicht formell gewählt, vielmehr wurde von einer kleinen Initiativgruppe zu der u.a. die künftige Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset sowie der CDU-Fraktionsvorsitzende Berthold Schmidt gehören, eine Liste mit Leuten zusammengestellt, über die anschließend der Gemeinderat einstimmig entschieden hat.
LöschenAusschlaggebendes Kriterium waren dabei vor allem bestimmte Fachkompetenzen, die wir uns für die Gründung der Bürger-Energie-Genossenschaft erschließen wollten und die sich gleichzeitig für das Projekt interessieren.
Dazu gehören Menschen, die sich mit dem Genossenschaftswesen auskennen ebenso wie Fachleute aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelttechnik, Steuern und Ingenieurwesen. Auch Vetreter aller Gemeinderatsfraktionen gehören zu der Gründungsgruppe.
Wenn Sie auch Interesse haben, an den Gründungsvorbereitungen mitzuwirken und ihr fachliches KnowHow einzubringen, wenden Sie sich doch an Birgit Müller-Closset, an Berthold Schmitt oder an mich. Ich glaube nicht, dass wir jemanden ablehnen werden, der uns helfen will, das für unsere Gemeinde so wichtige Projekt voranzutreiben.
Mitglied der Bürger-Energie-Genossenschaft soll später grundsätzlich jeder werden können.
Lieber Herr Theobald,
AntwortenLöschenhier herrscht wohl ein merkwürdiges Demokratieverständnis, wenn eine "Initiativgruppe" eine "kleine Liste mit Leuten zusammenstellt." Aber das sind wir von der CDU ja gewohnt, dass gewisse kleine Gruppen "kleine Listen" mit ihren Gefolgsleuten zusammenstellen. Mit dem beschriebenen Anspruch an Fachkompetenz ist das dann aber meistens nicht mehr unter einen Hut zu bringen. Oder warum werden die Namen selbst auf Nachfrage meines Vorkommentators nicht genannt?
Hat der Bürger/Wähler nicht das Recht auf die Namen? Bin mal gespannt...
Was hat SIE eigentlich qualifiziert, dass Sie auf Zustimmung der "Entscheider" getroffen sind?
Freue mich auf die Antwort, falls meine Kritik überhaupt veröffentlicht wird!
Gruß
Politicus Eppelbus Maximus
Heute vor einer Woche habe ich hier einen kritischen Beitrag zu Ihrem eigenartigen Demokratieverständnis geschrieben. Wird dieser Beitrag nicht veröffentlicht?
AntwortenLöschenWird hier etwa zensiert? Sie nennen sich doch selber JOURNALIST!!!
Ich werde nächste Woche nochmal reinschauen...
Hoffentlich wurde nur das Freischalten vergessen!