Mittwoch, 3. Oktober 2012

iPad statt Papierberge? Ein Plädoyer für moderne Ratsarbeit.

Nächste Woche ist Gemeinderatssitzung.
Aus diesem Grund gingen schon in der vergangenen Woche den Ratsmitgliedern die für die Beratungen erforderlichen Sitzungsunterlagen zu.
Dieses Mal war das Päckchen mit gerade mal zusammengerechnet 114 Seiten je Ratsmitglied nicht besonders umfangreich.
Multipliziert man aber bereits diese Zahl mit der Anzahl der versandten Vorlagenpakete (an 33 Ratsmitglieder, die vorsitzende Bürgermeisterin plus drei Ortsvorsteher, die nicht dem Rat angehören) wächst der Papierstapel nur für diese Sitzung schon auf 4.218 Blatt Papier.




4.218 Blatt Papier, die kopiert, geheftet und kuvertiert wurden, um anschließend per Kurier an die Ratsmitglieder verteilt zu werden.
Geht es in einer Ratssitzung um Bebauungspläne, um Flächennutzungspläne oder um sehr komplexe Sachverhalte, entsteht schnell die doppelte und dreifache Menge an bedrucktem Papier, in der Haushaltssitzung locker das Fünffache. 
Jahr für Jahr sechs bis acht Zentner Papier.
Legt man einfach nur mal die Papiermenge der nun bevorstehenden Sitzungswoche zugrunde, kalkuliert sehr konservativ mit gerade mal 8 Gemeinderatssitzungen pro Jahr und rechnet dies dann auf die Amtszeit eines Gemeinderatsmitglieds hoch, so sammeln sich in diesen fünf Jahren rund 170.000 Blatt Papier an - Unterlagen die man als engagiertes Ratsmitglied natürlich archiviert, um sie bei Bedarf stets zur Hand zu haben.
170.000 Blatt Papier!Eine Menge Zeug.
Ein Aufwand, der Zeit und Geld kostet.
Und vor allem: EIN ANACHRONISMUS!

Dass es anders geht, haben bereits zahlreiche Städte und Gemeinden bundesweit unter Beweis gestellt. Das Beispiel unserer Nachbargemeinde Illingen kann man übrigens sogar im Fachblatt "Kommune 21" nachlesen.
In seinem Blog bringt Bürgermeister Dr. Armin König es auf den Punkt:
"iPads im Gemeinderat sparen nachhaltig Ressourcen und Geld" sagt der Verwaltungschef, der mit seiner Gemeinde nicht ohne Grund bundesweit eine Vorbildfunktion einnimmt.

Nächste Woche Donnerstag diskutieren wir im Gemeinderat Eppelborn einen Antrag der Gemeinderatsfraktion "DIE LINKE". 
Dort heißt es unter der Überschrift Modern und bürgernah weiterentwickeln: 
"Die Bürgermeisterin wird beauftragt, bis zur nächsten Sitzung des Gemeinderates Vorschläge vor zu legen, die eine Änderung der Form der Einladung, der Protokollführung und der Kommunikation der Verwaltung mit den Gemeinderatsmitgliedern  beinhaltet".

So weit so gut.
Das ist einigermaßen schwammig formuliert. 
Vermutlich, weil gerade die Linken sich nachher nicht nachsagen lassen wollen, sie hätten iPads für den Gemeinderat Eppelborn gefordert. Dabei ist doch gerade das eine gute Idee.
Schon nach kurzer Zeit hätte sich die Anschaffung der iPads (oder ähnlicher Geräte wie z.B. das GalaxyTab von Samsung) amortisiert.
Dass auch die Linken das  ganz genau wissen, verrät ihre (ebenfalls weitestgehend unkonkrete) Begründung des Antrags: 


Genau: 
In Illingen wurden Probleme auf eine moderne Art gelöst. 
Dort hat der Gemeinderat iPads statt Papierbergen.
Genauso wie in Villingen-Schwenningen, in Überlingen, in Bakum und in einer steigenden Zahl weiterer Kommunen in Deutschland.
Warum sollten wir Eppelborner in Sachen Moderne Verwaltung nach einer schöpferischen Pause nicht endlich mal wieder ganz vorne mit dabei sein? 
Dem Gemeindehaushalt, der Umwelt und auch dem Aktenschrank der Gemeinderatsmitglieder würde es jedenfalls nicht schaden...










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