Viel zu lange haben wir darüber diskutiert und gestritten, wo denn wohl der "beste" Standort für eine Kindertagesstätte sei.
Viel zu lange haben wir es zugelassen, dass vorgeschobene Argumente einer bestimmten Bevölkerungsgruppe sich mit Ideologien paarten und einige wenige Wortführer ein ganzes Dorf in Aufruhr versetzten und es schafften, dass sich die Augen vieler vor rationalen und sachlichen Argumenten verschlossen.
Dass es sogar soweit gehen konnte, dass Spendengelder, die auf Benefizveranstaltungen gezielt für eine Kindereinrichtung gedacht waren, zurückbehalten und anders verteilt werden, nur weil den Protagonisten der künftige Standort dieser Einrichtung nicht passt, schmerzt. Es sind die falschen, die durch diese Entscheidung auf der Strecke bleiben werden.
Umso mehr jedoch bleibe ich dabei:
Die Zukunft eines Dorfes entscheidet sich nicht nur im Schatten seiner Kirchtürme.
Zukunftsfähige Dörfer kann es nur in einer zukunftsfähigen Gemeinde geben.
Zusätzliche Schulden helfen da nicht wirklich weiter.
Wer das nicht erkennt, der kann nicht im Sinne der Kinder seines Heimatdorfes handeln.
Die Stürme ausufernder Diskussion flauen nun langsam ab, der letzte Leserbrief ist geschrieben - und übrig bleibt als kleine Randnotiz nur die immer deutlicher hervortretende Tatsache, dass das vermeintlich ganz große Leuchttumprojekt aufgrund fehlender Zuschüsse von Bund und Land möglicherweise niemals finanzierbar gewesen wäre. Viel Lärm um nichts hätte also auch die Überschrift - frei nach Shakespeare - lauten können. Jetzt, nachdem der Pulverdampf sich verzogen hat, klärt sich vielleicht auch wieder der Blick auf das Wesentliche - und damit auch auf die Frage, ob unsere kommunalen Betreuungsangebote denn überhaupt noch die Bedürfnisse junger Familien abdecken.
Und jetzt: Die 24-Stunden-Kita?
In den weitaus meisten Fällen reichen die Öffnungszeiten unserer kommunalen und kirchlichen Kindertagesstätten in der Gemeinde Eppelborn völlig aus.
In den meisten Fällen... aber eben nicht immer.
Kinder alleine im Wald lassen?
Das hat schon bei Hänsel und Gretel im Märchen nicht optimal funktioniert.
Ein flexibles Betreuungsangebot hingegen würde vielen jungen Eltern helfen.
Es gibt auch in unserer Gemeinde ganz sicher junge Familien, die immer wieder vor dem gleichen Dilemma stehen: "Ich muss arbeiten - wohin nur mit den Kindern?"
Den Arbeitgeber interessiert's oft nicht. Und nicht immer stehen Oma und Opa zur Verfügung, die schnell mal einspringen können.
Schnell ist also wieder einmal guter Rat teuer.
Arbeitszeiten ab 6 Uhr morgens oder bis 20 Uhr abends sind heute keine Seltenheit mehr. Dass sich Arbeitszeiten überschneiden auch nicht.
Und nicht nur das Pflegepersonal in Krankenhäusern weiß, was Schichtdienst für Alleinerziehende oder für die junge Familie mit Kind oft bedeutet.
Ich bin mir fast sicher, dass ich erneut eine kontroverse Diskussion lostrete - aber es ändert nichts daran: Wir brauchen ein Angebot in unserer Gemeinde, das zumindest die Betreuung während der Tagesrandzeiten gewährleistet.
Wie das am besten zu schaffen ist?
Darüber müssen wir diskutieren.
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