Vorerst wird noch kein mobiler Bürgerkoffer angeschafft werden, das "Rollende Rathaus" bleibt weiterhin nur Zukunftsmusik.
Obwohl der Gemeinderat erkennbar dem Antrag von CDU und FDP, moderne Technologien für mehr Bürgerservice in unserer Gemeinde zu nutzen, positiv gegenüberstand, zeigte sich Bürgermeisterin Müller-Closset in der Ratssitzung der vergangenen Woche sehr zurückhaltend.
Sie wolle erst den Bedarf prüfen und dann den Antrag nochmal im Dezember zur Beratung vorlegen, sagte die Verwaltungchefin. Meiner Argumentation, dass sich dieses Angebot an die Bürger bereits in vielen anderen Kommunen Deutschlands bereits etabliert habe, konnte - oder wollte - sie nicht folgen.
Ich bin gespannt, wie sie diesen Bedarf ganz allgemein abfragen möchte.
Nicht selten spürt man Bedarf erst dann, wenn man eine ganz bestimmte Situation eintritt - in diesem Fall beispielsweise mangelnde Mobilität (beispielsweise auch durch eine plötzliche Erkrankung) und gleichzeitig die Erfordernis einer Verwaltungsdienstleistung.
Hinzu kommt, wie die Erfahrung bei vielen anderen Dingen zeigt, dass eine Nachfrage oft erst durch das Angebot eines neuen Services entsteht.
Andernorts im Saarland hat man das erkannt:
Schiffweiler bietet bereits mobile Bürgerdienste an. Und der Erfolg des "Rollenden Rathauses" der Gemeinde Gersheim wurde bereits in Presse, Funk und Fernsehen gefeiert.
Fakt ist:
Vorerst bleibt unsere "moderne Verwaltung" offenbar noch auf dem Stand des letzten Jahrhunderts. In dessen neunziger Jahren war es Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz, der das Eppelborner Rathaus mit seinen Mitarbeitern und dem Gemeinderat zur damals modernsten Verwaltung des Saarlandes und sie sogar zum Landessieger des Wettbewerbes "Modern und bürgernah" machte.
Auf den ersten "Großen Wurf" der neuen Bürgermeisterin warten wir bisher noch vergebens. Ich hoffe, dass nicht nur politisches Taktieren dahintersteckt.
Mit ihrem Zögern bei der Einführung mobiler Bürgerdienste hat jedenfalls erneut eine Chance verpasst.
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