Heute, 3. Dezember, ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Doch nicht nur an diesem Tag steht für Christdemokraten wie meinen Freund und Landtagskollegen Hermann Scharf und mich als eines unserer politischen Ziele im Mittelpunkt, Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung für die Zukunft zu sichern. Das bedeutet gleichberechtigt an allem teilnehmen zu können: am geistigen, sozialen, kulturellen, beruflichen und politischen Leben der Gesellschaft. Dafür wollen wir die Rahmenbedingungen weiter verbessern.
Wir achten jeden Menschen als einmalige und unverfügbare Person in allen Lebensphasen. Nicht zuletzt aus diesem Grund fordert Hermann Scharf, gerade auch als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im saarländischen Landtag, eine besser an die individuellen Pflegebedürftigkeiten angepasste Belegung der Heimplätze im Saarland, sowohl in der Pflege als auch im Bereich der Eingliederungshilfe.
"Es ist bedenklich, dass viele jüngere Menschen mit Behinderungen kaum angepasste Pflegeplätze finden. In den Einrichtungen sind häufig die unterschiedlichsten Pflegebedarfen in einer Wohngruppe oder Einheit zusammengefasst. Ein Beispiel: Ein 40-jähriger mit körperlicher Behinderung teilt sich seinen Wohnraum mit dementen älteren Mitbewohnern.
Das zeigt, dass wir passgenauere Pflegeangebote brauchen, die sich an den individuellen Bedürfnissen der Menschen ausrichten. Es muss deshalb mehr dafür getan werden, dass Menschen mit Behinderungen für sie angemessene Pflege- und Wohnmöglichkeiten erhalten. Dazu gehören bedarfsgerechte Strukturen, die nicht nur den körperlichen, sondern auch den sozialen und emotionalen Bedürfnissen gerecht werden.“
In der Sitzung des Gesundheits- und Sozialausschusses im Saarländischen Landtag sprach Hermann Scharf die Problematik der Fehlbelegungen in unseren Heimen ausdrücklich noch einmal, der Pflegebeauftragte des Saarlandes, Jürgen Bender, untermauerte die Problematik zusätzlich und kritisierte ebenso wie Hermann Scharf die Fehlbelegung in Alten- und Pflegeheimen mit körperlich, geistig und psychisch behinderten Menschen, die noch unter 60 Jahre alt sind.
Rund 600 Menschen seien alleine im Saarland betroffen, bestätigte der Pflegebeauftragte: "Weil es an Wohn- und Fördereinrichtungen für noch relativ junge behinderte Menschen fehlt, werden sie in Alten- und Pflegeheimen untergebracht."
Bender verdeutlichte, dass die Betreuung und Versorgung in diesen Heimen jedoch auf alte, oft pflegebedürftige Bewohner zugeschnitten sei. "Die besonderen Bedürfnisse jüngerer behinderter Menschen könnten und würden deshalb in der Regel nicht berücksichtigt würden, so Bender abschließend.
Hermann Scharf betonte in der Ausschusssitzung erneut, es sei dringend erforderlich, im Saarland für jüngere Menschen mit Behinderung deutlich mehr spezialisierte Einrichtungen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich zu schaffen. "Dafür sind etwa 200 Millionen Euro erforderlich", bezifferte Hermann Scharf seine Forderung. Aus seinen eigenen Tätigkeiten und Erfahrungen in der Behindertenhilfe weiß er, wie schwierig die richtige Unterbringung sein kann: "Im Moment es zum Beispiel fast unmöglich, im Saarland für einen jüngeren behinderten Rollstuhlfahrer eine Einrichtung der Eingliederungshilfe zu finden, die seinen Bedürfnissen gerecht werde." Die Landesregierung müsse dieses Problem dringend angehen, forderte Scharf.
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