Mittwoch, 3. Januar 2024

Schließung der Geburtshilfe in Merzig gefährdet die Versorgung von schwangeren Frauen und ihrer Kinder

Mit der geplanten Schließung der Geburtshilfe im SHG-Klinikum Merzig drohen für Schwangere aus dem Hochwald Anfahrtswege von vierzig Minuten und mehr bis zur nächsten Geburtshilfe. Die Folgen können gravierend sein, denn jede normale Geburt kann unerwartet zu einem Notfall werden. 
Vor dem Hintergrund des anhaltenden gravierenden Personalmangels, der Unterfinanzierung der Krankenhäuser und der Tatsache, dass weitere Klinikinsolvenzen nicht ausgeschlossen werden können und die Geburtshilfe offenbar bislang bei der aktuellen Krankenhausreform keine Berücksichtigung findet, muss befürchtet werden, dass die Versorgung von schwangeren Frauen und ihrer Kinder im Saarland zunehmend gefährdet sein wird.
Als CDU nehmen wir diese Entwicklung sehr ernst und wir haben jede Menge Fragen dazu an die Landesregierung, die mein Freund und Kollege Hermann Scharf, der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Saarländischen Landtag, und ich als gesundheitspolitischer Sprecher unserer Fraktion nun zum Teil einer Parlamentarischen Anfrage zusammengefasst haben. 
Die Landesregierung muss unsere Fragen spätestens in der zweiten Januarhälfte beantworten.


Konkret wollen wir von der Landesregierung wissen:

1. Welche Anstrengungen wird die Landesregierung unternehmen und welche Wege ist sie bereit zu gehen, um doch noch gemeinsam mit dem Krankenhausträger in Merzig den Weiterbetrieb der Geburtshilfe sicherzustellen?

2. Wie will die Landesregierung eine Sicherung aller Krankenhausstandorte und Geburtshilfeabteilungen erreichen, bis eine verlässliche Versorgungsplanung vorliegt?

3. Was unternimmt die Landesregierung, um eine Aufnahme der Geburtshilfe in die Grundversorgung bei der Krankenhausreform und somit eine Versorgung von Müttern und Kindern langfristig zu erzielen?

4. Wie will die Landesregierung einen weiteren Rückgang der Geburtshilfestandorte im Saarland stoppen?

5. Was beabsichtigt die Landesregierung kurz- und mittelfristig zu tun, um nachhaltig eine wohnortnahe Versorgung mit stationärer Geburtshilfe von werdenden Müttern sicherzustellen?

6. Wie will die Landesregierung verhindern, dass Frauen aufgrund einer schlechter werdenden Infrastruktur (schlechtere Erreichbarkeit durch weitere Standortreduzierungen und eine Überlastung der zurückbleibenden Standorte räumlich und personell) ein Geburtstrauma erleiden bzw. Kinder auf ihrem Weg ins Leben evtl. geschädigt werden?

7. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung, um auffangende Klinikstandorte frühzeitig räumlich und personell ausreichend auszustatten, falls es zur Schließung weiterer Geburtshilfestandorte kommt?






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