Samstag, 24. Mai 2025

Kein Hühnerstall in Weiskirchen – eine verpasste Chance für die regionale Landwirtschaft

Die Landwirtschaft steht unter zunehmendem Druck: steigende Auflagen, fehlender Rückhalt, wirtschaftliche Unsicherheit. Umso wichtiger wäre es, Investitionen in moderne, nachhaltige und tierschutzgerechte Tierhaltung nicht grundsätzlich zu blockieren – gerade auf kommunaler Ebene. Doch genau das ist jetzt in Weiskirchen geschehen: Der Gemeinderat hat den Bau eines neuen Hühnerstalls einstimmig abgelehnt.
Natürlich muss man die Sorgen und Einwände der Anwohnerinnen und Anwohner – etwa hinsichtlich möglicher Geruchsbelastungen oder des Landschaftsbildes – ernst nehmen. Als agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion 
halte ich die Entscheidung dennoch für äußerst bedauerlich. Es ist ein völlig falsches Signal für unsere Landwirte.

Landwirtschaft ist mehr als ein gewöhnlicher Wirtschaftszweig – sie ist ein zentraler Bestandteil unserer Daseinsvorsorge! Das sollten wir nicht vergessen.
Unsere Landwirte sorgen tagtäglich für eine regionale, nachhaltige und sichere Versorgung mit Lebensmitteln – und das unter zunehmend hohen gesetzlichen Standards.
Wer regionale Wertschöpfung, kurze Transportwege, artgerechte Tierhaltung und transparente Lieferketten fordert, muss den Landwirtinnen und Landwirten auch den nötigen Rückhalt geben – gerade auch auf kommunaler Ebene.

Moderne Tierhaltung bedeutet heute vielfach: hohe Tierschutz- und Umweltstandards, transparente Produktionsbedingungen und nachvollziehbare Lieferketten. Der pauschale Widerstand gegen neue Stallanlagen – selbst wenn diese tierschutzkonforme und zukunftsfähige Konzepte umsetzen – ist deshalb keine Lösung.
Entscheidungen wie die in Weiskirchen können langfristig dazu führen, dass Betriebe aufgeben oder notwendige Investitionen unterbleiben. Das gefährdet nicht nur die Zukunft einzelner Höfe, sondern schwächt die gesamte regionale Landwirtschaft.

Wir brauchen eine ehrliche und ausgewogene Abwägung zwischen berechtigten Anliegen des Natur- und Immissionsschutzes und den legitimen Interessen unserer landwirtschaftlichen Betriebe. Dafür braucht es mehr Dialogbereitschaft auf allen Ebenen – und ein kommunalpolitisches Klima, das landwirtschaftliche Entwicklung nicht grundlegend blockiert, sondern konstruktiv begleitet. Denn wer Versorgungssicherheit, Tierwohl und Klimaschutz ernst nimmt, darf denjenigen, die genau das tagtäglich leisten, das Wirtschaften nicht immer schwerer machen.


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