Samstag, 14. Juni 2025

Arzneimittelsicherheit beginnt vor der eigenen Haustür: Warum wir mehr tun müssen gegen Lieferengpässe

Als gesundheitspolitischer Sprecher meiner Fraktion treibt mich seit Jahren die angespannte Versorgungslage bei wichtigen Medikamenten um. Viele Bürgerinnen und Bürger sind immer wieder betroffen, wenn Antibiotika, Schmerzmittel, Fiebersäfte für Kinder oder lebenswichtige Medikamente gegen Diabetes oder Krebs nicht verfügbar sind. Lieferengpässe gehören für viele Apotheken mittlerweile zum Alltag – auch hier bei uns im Saarland.

Umso wichtiger war es mir, den Finger immer wieder in die Wunde zu legen. Bereits 2022 habe ich eine erste parlamentarische Anfrage an die Landesregierung gestellt. Jetzt, zweieinhalb Jahre später, liegt die Antwort auf meine zweite Anfrage vor und ich kann vergleichen.
Spoiler: Die Bilanz fällt ernüchternd aus:

▶️ Noch immer sind hunderte Arzneimittel nicht lieferbar.
▶️ Trotz des neuen Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs-Gesetzes (ALBVVG) haben sich die Probleme verschärft.
▶️ Das Saarland tut nach wie vor zu wenig, um selbst aktiv gegenzusteuern.

Ja, es gibt erste Lichtblicke: Mit der geplanten Ansiedlung des Familienunternehmens Vetter auf dem Saarlouiser Ford-Gelände wird ein wichtiger Schritt für den Pharmastandort Saarland getan. Auch Importgenehmigungen und kurzfristige Maßnahmen konnten helfen, Engpässe abzumildern. Aber das reicht nicht aus.

Meine Forderung an die Landesregierung ist klar:
➡️ Wir brauchen eine dauerhafte Koordinierung der Arzneimittelversorgung im Saarland. Ein ständiger „Arzneimittelversorgungsrat Saarland“ könnte dabei helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.
➡️ Wir brauchen konkrete Förderprogramme zur Produktion kritischer Arzneimittel im Saarland. Gerade Antibiotika, Psychopharmaka und lebenswichtige Medikamente dürfen nicht allein aus Asien kommen.
➡️ Wir brauchen Transparenz. Ein jährlicher Versorgungsbericht für das Saarland würde helfen, Probleme sichtbar zu machen – und rechtzeitig zu handeln.

Die Arzneimittelsicherheit beginnt vor unserer eigenen Haustür. Und ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass sie nicht an globalen Lieferketten scheitert. 
Als CDU-Fraktion sind wir ganz klar positioniert in dem, was wir ändern oder anders machen würden.

Unsere Position als CDU Saar zur Arzneimittelversorgung:

Frühzeitig handeln statt nur reagieren: Wir wollen einen dauerhaften Arzneimittelversorgungsrat Saarland einrichten, der Engpässe früh erkennt und sofort gegensteuert.

Eigene Produktion fördern: Wir setzen uns für ein spezifisches Förderprogramm für die Produktion kritischer Arzneimittel im Saarland ein – vor allem für Antibiotika, Kinderarzneimittel und lebenswichtige Medikamente.

Transparenz schaffen: Mit einem jährlichen Versorgungsbericht machen wir Engpässe sichtbar und kontrollierbar – für mehr Sicherheit für alle Patientinnen und Patienten.

Verantwortung übernehmen: Wir verlassen uns nicht nur auf Berlin oder Brüssel – wir packen im Saarland selbst an.

Kurz gesagt: Vorsorge statt Ausreden. Verantwortung statt Verweis auf andere. Arzneimittelsicherheit beginnt hier bei uns.


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