Sonntag, 9. Mai 2010

Frisch gelesen: Matusseks "Wir Deutschen -

warum die anderen uns gern haben können"

Ein amüsantes Buch. Aber auch ein Buch, das nachdenklich macht. 
Vor allem aber ein Buch, das mir richtig gut gefallen hat.

Matusseks "Wir Deutschen - Warum die anderen uns gern haben können". Keine Giftmischung. Im Gegenteil. Trotzdem platziert zwischen zwei herzallerliebsten Fliegenpilzen (in engagierter Handarbeit von der Patin einer meiner Zwillingstöchter kreiert).

"Wir Deutschen - warum die anderen uns gern haben können" ermöglicht dem geneigten Leser, unsere Nation aus  unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten. Von innen wie von außen.
Und letztlich überwiegt das Positive, das Sympathische, die Liebe, die Ironie. 
Matthias Matussek nennt Gründe, warum "die anderen uns gern haben können".
Und schon beim anfänglichen Lesen erwuchs in mir der Verdacht: Dieses Buch wird nicht jedem gefallen.
Auch Matussek vermutet bereits während er schreibt, dass die üblichen Verdächtigen lautstark mahnen "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch" und damit einen in linken Kreisen beliebten Satz von Bertolt Brecht zitieren werden.

Zu Unrecht, wie ich finde. Es ist kein rechtes Buch. Bei weitem nicht.
Aber es ist ein Buch, das einer entspannten Sicht auf unser Land das Wort redet und - vor allem das wird den Blutduck von so manchem linken Berufsmahner signifikant erhöhen - in dem Deutschland nicht auf die "Hitlerei" und die dunkle Zeit des 3. Reiches reduziert wird.
Deutschland war und ist mehr. 

Es verwundert deshalb nicht, dass die Reise von Matthias Matussek auch den Spuren von Heinrich Heine und Alexander von Humboldt folgt. Den Spuren prominenter Deutscher eben.
Und ebenso wenig überrascht es, dass historische Fakten mal eben im Vorübergehen ins verdiente Licht gerückt werden - vom Teutoburger Wald über Waterloo bis hin in die jüngere Vergangenheit. 
Interessant für mich ist in diesem Werk über unser Deutschland und das Deutschland unserer Vorfahren auch die illustre Gesellschaft, die den Interviews zu Wort kommt. Die Liste von Mattuseks Gesprächspartnern reicht unter anderem von Klaus von Dohnany und John le Carré über Harald Schmitt bis hin zu Sarah Kuttner und Heidi Klum.
Fazit: Ich mag dieses Buch. Ich finde es lesenwert. Und außerdem - auch ich bin Fan von Heinrich Heine.

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