Bei dieser Podiumsdikussion hätten vielleicht mal besser auch ein paar Vertreter(innen) der Eppelborner Kommunalpolitik im Publikum gesessen: Auf der weltweit größten Technologiemesse, der CeBIT in Hannover, ging's um den Breitbandnotstand in Deutschland.
Den digitalen Notstand, den wir auch in unserer Gemeinde nur zu gut kennen, denn leider hegt auch die neue Bürgermeisterin keine besondere Affinität zum Thema "Schnelles Internet" - alle guten Argumente verhallten bislang ungehört.
Unvergessen bleibt ihr Ausspruch im Gemeinderat, schnelles Internet bediene nur Partukularinteressen.
Eine steigende Zahl von Menschen sieht das auch bei uns im Illtal völlig anders.
Doch zurück zu besagter Podiumsdiskussion:
Wie im Presseportal von news aktuell zu lesen war, diskutierten im sehr gut besuchten Heise-Forum auf der CeBIT acht Fachleute über die Situation des schleppenden Breitbandausbaus 
in Deutschland. 
Alle Teilnehmer zusammen einte ein Ziel:
Es muss etwas 
passieren, wenn Deutschland nicht den Anschluss an die digitale Gesellschaft
 verlieren will. 
Gerade in ländlichen Regionen ist diese digitale 
Spaltung schon heute zu beobachten. Abgekoppelt von einer 
leistungsfähigen Infrastruktur sind diese Gebiete unattraktiv für junge 
Familien oder Arbeitnehmer, die es gewohnt sind, über einen 
Breitbandanschluss zu verfügen. 
Moderne Formen der Heimarbeit sind ohne 
ausreichende Bandbreite mittlerweile nicht mehr möglich. 
Auf die 
wirtschaftlichen Konsequenzen ging auch Constantin Mang vom ifo-Institut
 ein. Er betonte: "Es gibt handfeste Gründe den Breitbandausbau in 
Deutschland voranzutreiben. Er ist wichtig für die Wirtschaft und kann 
ein bis zwei Prozent zusätzliches Wirtschaftswachstum bringen, das 
zeigen alle unsere Untersuchungen. 
Auch die Angst vor einer 
sozialen Vereinsamung durch zu viel Computernutzung ist unbegründet und 
empirisch nicht belegbar." 
Diskutiert wurde auch über die Situation in 
anderen Ländern. Neben Vorzeigenationen wie den skandinavischen und 
baltischen Staaten wird der Ausbau auch in Frankreich oder Holland 
massiv vorangetrieben. VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner kritisierte 
dazu die schwierigen Genehmigungsverfahren in Deutschland: "Wir müssen 
mehr schauen was die Kunden wollen und nicht nur was die Politik möchte.
 Wenn wir die Kabel oberirdisch an vorhandenen Masten verlegen könnten, 
dann hätten wir viele Probleme nicht und es würde viel schneller 
vorangehen. 60 bis 70 Prozent der Kosten werden alleine durch die 
Tiefbauarbeiten verursacht."  
Viprinet Geschäftsführer Simon 
Kissel sprach über fehlende Ehrlichkeit der Branche: 
"Es hilft nicht den
 Kunden etwas vorzulügen. Sie merken es, wenn in einem Shared-Medium wie
 dem LTE-Netz von den versprochenen 50 MBit/s am Ende nur 1 MBit/s 
übrigbleiben. Und sie fragen sich auch, warum der Breitbandatlas der Bundesregierung
 für ihre Stadt eine Anbindung von 50 MBit/s ausweist, in der Realität 
aber maximal ein DSL-Anschluss mit 3 MBit/s zu bekommen ist." 
Aber die 
Situation ist nicht durchweg aussichtslos. Einen positiven Ausblick 
konnte Michael Reiss vom Ministerium für ländlichen Raum und 
Verbraucherschutz in Baden-Württemberg geben. Er sprach von seinen 
Erfahrungen und berichtete, dass durch eine gute Planung und die 
Einbeziehung aller verfügbaren Technologien der Bedarf der Bevölkerung 
gedeckt werden kann. So verwundert es nicht, dass in Baden-Württemberg 
74 Prozent der Bevölkerung über einen Anschluss von 100 MBit/s verfügen. 
Es ist der Blick über den Tellerrand, den so viele kommunalpolitisch Tätige noch immer vermissen lassen. Selbst wenn sie an der Spitze stehen. 
Mir ist die flächendeckende Verfügbarkeit von schnellem Internet in unserer Gemeinde ein Herzensanliegen. Und ich werde keine Ruhe geben.
Wir Christdemokraten werden das Thema "Breitband für alle! - Technologiemix fördern 
statt behindern" weiter forcieren. 
Weil es wichtig ist.
Die entsprechende Pressemitteilung der Viprinet Europe GmbH findet ihr hier im Original. 
 
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen