Sonntag, 21. September 2014

Neuer Brandschutzbedarfsplan erstmals auch den Gemeinderatsmitgliedern vorgestellt

Diese Ausschusssitzung  war wichtig. Bereits seit Jahresanfang wird die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans in der Verwaltung und in den Löschbezirken diskutiert. Nun wurde der Plan auch denen offiziell vorgestellt, die letztlich darüber zu entscheiden haben: Den Mitgliedern des Gemeinderates.

Der Vortrag des Gutachters und der engagierte Beitrag des stellvertretenden Wehrführers unserer Gemeinde waren inhaltlich von Kompetenz und nüchterner Sachlichkeit geprägt. Die überwiegende Zahl der Fragen aus den Reihen der Ratsmitglieder zeigte, dass die meisten sich im Vorfeld informiert hatten.




Brandschutz ist Daseinsvorsorge
Nun könnte ich mich beschweren, dass wir Ratsmitglieder uns erst mit dem neuen Konzept befassen konnten, als bereits die Entscheidung darüber vor der Tür stand. Schließlich soll bereits am kommenden Donnerstag abschließen beraten und beschlossen werden.
Doch was soll's. Weil diese Verfahrensweise leider Standard ist, läuft's bei uns Christdemokraten ohnehin anders: Wir warten nicht, bis wir informiert werden, wir holen uns unsere Informationen selber. Interessante und kompetente Gesprächspartner gibt's schließlich genug. In den Löschbezirken, in der Wehrführung und auch bei Fachleuten außerhalb unserer Gemeinde.
Ein derart wichtiges Themenfeld wie die Daseinsvorsorge - und dazu gehört definitiv der Brandschutz - können und dürfen wir nicht einfach nur dem Zufall überlassen. Und nach Aktenlage zu entscheiden, ist auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss.

Kompromissfähigkeit gefragt
Ich bin mir mit meinen Kollegen in der CDU-Gemeinderatsfraktion einig: Das was wir erfahren, ja zum Teil durchaus bei der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema in den vergangenen Wochen und Monaten gelernt haben, wird letztlich in unsere Entscheidung ebenso einfließen, wie unterschiedliche Sichtweisen in den Löschbezirken und vor allem auch die Meinung der Wehrführung. Alles will sorgfältig abgewogen werden.
Wir sind kompromissfähig, wir bieten auch Kompromisse an.

Und das alles vor dem Hintergrund dessen, was ich auch schon im Mai im Wahlkampf gesagt und geschrieben habe:


"Die Einsatzfähigkeit und Sicherheit unserer Hilfskräfte stehen für uns im Mittelpunkt, schnelle Hilfe im Notfall
muss auch in Zukunft gewährleistet bleiben. Deshalb setzen wir weiterhin auf eine einsatzfähige und dezentrale freiwillige Feuerwehr, die schnell an ihrem Einsatzort sein kann. Ihre Ausstattung muss sich stets an den tatsächlichen Anforderungen orientieren und darf sich keinesfalls nach politischen oder persönlichen Vorlieben oder gar nach wahltaktischen Erwägungen richten. Die Kenntnisse und Fähigkeiten der Feuerwehrleute vor Ort in unseren Löschbezirken müssen ernst genommen werden und in alle Entscheidungen einfließen.
"


Hilfsfristen sind der Dreh- und Angelpunkt
Im Mittelpunkt des Brandschutzbedarfsplan steht die Frage, in welchem Löschbezirk der Freiwilligen Feuerwehr unserer Gemeinde welches Fahrzeug stationiert werden soll.
Wichtig ist dabei ganz allein, wie man sich als kommunale Wehr aufstellen muss, um möglichst vielen Einsatzszenarien Rechnung zu tragen und möglichst schnell in einsatzfähiger Stärke und Ausrüstung vor Ort zu sein.
Dabei spielt die sogenannte Einsatzgrundzeit 
von 8 Minuten eine wichtige Rolle. 8 Minuten nach der Alarmierung soll das erste Löschfahrzeug mit einer einsatzfähigen Gruppe von Feuerwehrleuten vor Ort sein, um erfolgreich Leben retten zu können. Nach 13 Minuten sollen weitere Löschfahrzeuge nachgerückt sein. Diese Zeiträume sind nicht willkürlich festgelegt, sondern ergeben sich aus dem chemisch-physikalischen Prozess des Brandverlaufes. Ich maße mir jetzt nicht an, euch das jetzt auch noch erklären zu wollen - das können unsere Feuerwehrleute garantiert viel besser.
Genau deshalb sollten wir Gemeinderatsmitglieder dem Brandschutzexperten, der Wehrführung und den Feuerwehrleuten vor Ort in unseren Dörfern vertrauen.

Der Brandschutzbedarfsplan ist erst der Anfang.
Wenn nächsten Donnerstag der Brandschutzbedarfsplan dann beschlossen ist, wird das Thema Feuerwehr trotzdem nicht zu Ende sein.
Die Frage, welches rote Auto künftig in welcher Feuerwehrgarage stehen wird, ist nämlich nur ein Teilaspekt. Die persönliche Ausrüstung unserer Einsatzkräfte muss ebenso thematisiert werden wie die Frage, wie wir unsere Feuerwehr bei der Nachwuchsgewinnung unterstützen können. Dass die Wehrführung enger mit dem Rat zusammenarbeiten und ihm zukünftig halbjährlich berichten und diskutieren will, begrüße ich deshalb sehr.

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