In seiner letzten Sitzung beschäftigte sich der Vorstand des CDU-Gemeindeverbandes Eppelborn unter anderem mit der Zukunft der Eppelborner Pfingstkirmes.
Für großes Erstaunen, vor allem aber auch für viel Kritik sorgte bei den Sitzungsteilnehmern die Tatsache, dass Bürgermeisterin Müller-Closset in ihrer Verwaltung derzeit ein neues Kirmeskonzept für Eppelborn erstellen lässt sowie die Einrichtung einer Arbeitsgruppe vorschlägt, die sich "aus interessierten Bürgern, Gewerbetreibenden und Ortsratsvertretern" zusammensetzen soll.
Der CDU-Gemeindeverband wies nun ein einer Pressemitteilung in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Förderung und Durchführung von Veranstaltungen der Heimatpflege und des Brauchtums im Gemeindebezirk, zu denen zweifelsohne auch die Kirmes gehört, gemäß § 73 Absatz 3 KSVG den Ortsräten obliegt.
Das Gesetz hat also klar definiert, wer hier das Gremium ist, das die Federführung hat. Und das sicherlich aus guten Gründen - denn das KSVG stärkt ganz ausdrücklich das ehrenamtliche Engagement in der Kommunalpolitik und überträgt die Verantwortlichkeiten ganz bewusst den kommunalen Gremien.
Somit sind die Ortsräte die Arbeitsgruppen in Sachen Kirmes!
Was wäre also der bessere Ansatz, wenn man als Chef der Verwaltung die Zukunft unserer Dorfkirmessen positiv begleiten will?
Nun - ich hätte da eine Idee: Wie wäre es damit, die Ortsräte bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu unterstützen und sie durch eine Erhöhung der Budgets endlich wieder handlungsfähig zu machen? Ich glaube, das ist weitaus zielführender, als sich in ihre gesetzlich verbrieften Aufgaben einzumischen.
Es überrascht mich ohnehin, dass die Verwaltungsspitze nun ausgerechnet in die Pfingstkirmes eingreifen will.
Oder steckt dahinter etwa die Erkenntnis, dass man sich in den vergangenen Monaten eine Suppe eingebrockt hat, die man nur sehr ungern alleine auslöffeln möchte?
Die Pfingstkirmes ist die einzige Kirmes in der Gemeinde Eppelborn, die mit weit mehr als zehntausend Besuchern jährlich bestens funktioniert und weit über das Illtal hinaus bekannt und beliebt ist.
Sie generiert sich ihr eigenes Entwicklungspotenzial selbst - und das so gut, dass sogar die Landeshauptstadt Saarbrücken schon ihre Maikirmes verschieben musste, weil die Schausteller Eppelborn bei einer Terminkollission bevorzugen.
Ich glaube, ich bin nicht alleine, wenn ich an Bürgermeisterin Müller-Closset appelliere: "Helfen Sie den Orten, wo es wirkliche Probleme gibt, noch eine Kirmes durchzuführen. Unterstützen Sie die Ortsvorsteher und Ortsräte dort, wo sie sich derzeit mit ihren Bemühungen, eine attraktive Kirmes zu erhalten, allein gelassen fühlen und sich trotzdem für ihr Dorf regelrecht abrackern: Das gilt insbesondere in Dirmingen, Wiesbach, Humes und Bubach-Calmesweiler!"
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