Sonntag, 12. Januar 2020

Neujahrsempfang 2020 in Eppelborn: Aufbruchsstimmung und Rückkehr zu Traditionen

Zum ersten Mal lud in diesem Jahr der neue Eppelborner Bürgermeister Dr. Andreas Feld zum Neujahrsempfang in den big Eppel. Mit der Gestaltung der Veranstaltung, die er aus Gründen der Synergie gleichzeitig auch als Feier zu seinem Amtsantritt nutzte, setzte Feld deutliche Zeichen, führte Vergangenheit und Zukunft eindrucksvoll zusammen. Seine dynamische Rede spiegelte Anspruch und Willen zum politischen Gestalten wider und wurde, wie Ministerpräsident Tobias Hans es in seinem Redebeitrag ausdrückte, zu einer spürbaren Liebeserklärung an die Gemeinde Eppelborn und an die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde.


Schon vor Veranstaltungsbeginn war den zahlreichen Besuchern klar: Dieser Neujahrsempfang wird anders sein. Nach siebenjähriger Pause waren die saarländischen Schornsteinfeger wieder eingeladen, die Gäste des Eppelborner Neujahrsempfangs bereits auf der Treppe zum Foyer im big Eppel zu begrüßen und das sprichwörtlich Glück nach Eppelborn zu bringen.  Die Schornsteinfeger folgten der Einladung von Andreas Feld sehr gerne, empfanden sie die Fortsetzung der von Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz begründeten jahrzehntelangen Tradition als Zeichen des Respekts vor ihrem wichtigen Handwerk.
Am Eingang zum großen Saal wurden dann alle Gäste von Bürgermeister Feld, dem Ersten Beigeordneten Christian Ney sowie den Beigeordneten Margit Drescher und Sebastian Michel persönlich begrüßt. Der Neujahrsempfang wirkte insgesamt deutlich strukturierter, als in den Vorjahren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung sorgten gemeinsam mit den Pfadfinderinnen aus Wiesbach für das leibliche Wohl.
Aktive und ehemalige Kommunalpolitiker, Vereinsvorsitzende, Geschäftsleute, Pressevertreter und viele interessierte Bürger waren der Einladung zum Neujahrsempfang gefolgt, der big Eppel war bestens gefüllt.

Als besonderen Ehrengast konnte Andreas Feld den saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans begrüßen, auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans-Georg Wagner und Staatssekretärin a.D. Gaby Schäfer zählten zu der Vielzahl von Gästen.


Nicht ein einziges Mal tauchte in der Rede von Andreas Feld der Wahlslogan der Kommunal- und Bürgermeisterwahlen des vergangenen Jahres auf. Und doch war er omnipräsent und prägte spürbar den Neujahrsempfang 2020 der Gemeinde Eppelborn. 
"Anpacken für Eppelborn" hieß dieser Wahlspruch und der neue Bürgermeister der Gemeinde Eppelborn ließ auf der Bühne des big Eppel am gestrigen Abend nicht den geringsten Zweifel daran, dass er nach diesem Wahlspruch handeln und ihn engagiert und nachhaltig mit Leben füllen will. Dass er damit längst bereits begonnen hat, zeigte seine eindrucksvolle 100-Tage-Bilanz, die er rhetorisch gekonnt mit seinen Zukunftsvisionen für Eppelborn und mit der Aufzählung aktueller lokale und regionaler Herausforderungen verknüpfte.
Dass dabei einiges des Erreichten schon von seiner Vorgängerin im Amt, Birgit Müller-Closset, auf den Weg gebracht wurde, war Feld dabei sehr bewusst. Er dankte deshalb der im vergangenen Jahr aus dem Amt geschiedenen Alt-Bürgermeisterin an mehreren Stellen und ließ dem Publikum mit den Worten "Birgit, das ist dein Applaus" auch Gelegenheit, sie noch einmal mit gebührlichem Beifall zu verabschieden.
Gleichzeitig machte der neue Eppelborner Verwaltungschef aber auch deutlich, dass er in seinen ersten hundert Tagen bereits eine Vielzahl eigener Akzente gesetzt hat und dabei auch nicht davor zurückschreckte, alte Zöpfe abzuschneiden, wenn sie denn der Gemeinde und ihren Bürgerinnen und Bürgern zum Nachteil gereicht hätten.
Ein Beispiel für sein konsequentes Handeln war die fristlose Kündigung des sogenannten Zentrumsmanagements: Rund 80.000 Euro habe die Gemeinde bereits ausgegeben, ohne dass sichtbare Erfolge erzielt worden seien, die über den Kauf von Weihnachtsbäumen hinausgegangen wären: "Ich habe das Zentrumsmanagement fristlos, diese Arbeit wird jetzt von den engagierten und hoch motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meiner Verwaltung erledigt. Und ich sage Ihnen: Die Weihnachtsbäume strahlten trotzdem auch in diesem Advent, es hat sich niemand über Mehrarbeit beklagt und es wurde kein neues Personal dafür eingestellt", macht Feld deutlich und betonte, dass die fristlose Kündigung für ihn unausweichlich gewesen sei: "Eine Fortführung des Vertrages hätte die Gemeinde noch einmal mehr als 100.000 Euro gekostet. Dieses Geld können wir sinnvoller und nachhaltiger einsetzen!"

Eine familienfreundliche Optimierung und Angleichung der Schließzeiten der kommunalen Kitas und FGTS, die Schaffung von 25 zusätzlichen Kindergartenplätzen in der Kita Bubach-Calmesweiler, erweiterte Öffnungszeiten für Familien im Hellbergbad, Vorbereitung von Abrissarbeiten zur Beseitigung maroder alter Gebäude im Ortskern, Abschluss des Ankaufs von Kindergarten und Pfarrsaal in Humes, Beitritt zum Saarland-Pakt zum Schuldenabbau, Investitionen in die Grundschulen durch Teilnahme am Digitalpakt, konsequente Nutzung von Förderprogrammen, Einführung einer Bürgersprechstunde und.... und... und.... - die Liste der Maßnahmen, die der neue Eppelborner Bürgermeister bereits in seinen ersten 100 Arbeitstagen auf den Weg gebracht hat kann sich wirklich sehen lassen. Viele weitere Projekte, so Feld, werden folgen. Für siebzig fehlende Plätze in der Kinderbetreuung muss Raum geschaffen werden, durch das Projekt Bürgerbus soll ein neues Angebot für die ältere Generation geschaffen werden, die Sicherstellung der Nahversorgung muss wieder als Teil der Daseinsvorsorge begriffen werden, die Weiterentwicklung des Ortskerns muss forciert sowie die E-Mobilität stärker in den Fokus gerückt werden.

Auch das Thema Nachhaltigkeit steht auf Felds Agenda weit oben: So werde sich in Eppelborn beispielsweise ein "Unverpackt"-Laden ansiedeln, verkündete der Bürgermeister. Die Gemeinde plane zudem neben dem Picobello-Tag nun auch noch einen Tag, an dem Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen dazu eingeladen sind, bei Baumpflanzungen und der Aufforstung von Waldflächen mitzuwirken.

Neben Rückblick und Ausblick kam aber auch der Dank nicht zu kurz. In seiner flammenden, starken Rede machte Andreas Feld auch deutlich, wie wichtig das Engagement der Menschen ist, damit sich eine Gemeinde weiterentwickeln kann. Er machte deutlich: "Ob in der Feuerwehr, in sozialen und caritativen Vereinen und Verbänden, ob in Sport und Kultur und wo auch immer sich Menschen in unserer Gemeinde ehrenamtlich betätigen: Ohne dieses großartige Engagement wäre vieles nicht möglich".

Der gesellschaftlicher Zusammenhalt werde durch dieses Engagement gestärkt, das Miteinander sei der Kitt, der alles zusammenhält, so Feld, der im Rahmen des Neujahrsempfangs auch viele engagierte Frauen und Männer ehrte, die bis zur Kommunalwahl 2019 Verantwortung im Gemeinderat und in den Ortsräten trugen und mit Ende der Legislaturperiode aus ihren Ämtern ausgeschieden waren.

Im Laufe des Abends konnte auch ich als Landtagsmitglied unzählige Gespräche führen und mich mit vielen Menschen austauschen. Und überall war das Urteil gleich: Das war ein toller Neujahrsempfang. Nahezu alle, mit denen ich sprechen konnte, empfanden die Rede von Andreas Feld unglaublich stark und wegweisend. Und auch das Grußwort von Ministerpräsident Tobias Hans traf augenscheinlich genau den Nerv der Anwesenden. Das zeigte auch der überaus große Applaus.
Ich finde, es war ein gelungener Auftakt für ein neues Jahr. Vielleicht auch der Auftakt einer neuen Zeit in Eppelborn. Auf jeden Fall war es ein Auftakt, der Hoffnung macht.