Montag, 9. März 2020

Die "Eppelkischd": Eppelborn bekommt einen Unverpackt-Laden

Plastikmüll ist allgegenwärtig: Ob in den Weltmeeren, in Seen und Bächen, in Wald und Flur oder mittlerweile möglicherweise sogar in unserem Essen. Von Älteren habe schon oft des Satz gehört: "Früher ging's doch auch ohne Verpackung". Und zumindest an manches kann ich mich sogar noch selbst erinnern. Kann, was früher möglich war, nicht auch heute vielleicht funktionieren?
Die Frage hat sich offenbar auch Vanessa Geib-Schorr gestellt. Die junge Frau hat sich ein Herz gefasst und möchte mitten in Eppelborn unter dem Namen "Eppelkischd"einen "Unverpackt!"-Laden eröffnen. Damit diese Idee zu einem Erfolg werden kann, ist ein wenig Umdenken der Verbraucher gefragt - aber auch breite Unterstützung.


Vergangenes Wochenende hatte Vanessa Geib-Schorr schonmal alle Interessierten in die noch kargen Räume eingeladen, um ihre Idee vorzustellen und auch ein paar Spenden zu sammeln, die ihr bei dem Aufbau des neuen Ladens helfen sollen.
Gleichzeitig läuft auf der Plattform startnext.com ein sogenanntes Crowdfunding. Unter https://www.startnext.com/unverpackt-in-eppelborn kann jeder einen kleinen finanziellen Beitrag leisten, damit das neue Angebot in Eppelborn Wirklichkeit werden kann. Und je nachdem, wie viel man beisteuert, gibt es auch verschiedene kleine Dankeschöns als Gegenleistung.

Mit dem Unverpackt-Laden kann jede Menge Plastikmüll reduziert und regional eingekauft werden. Die gewünschte Menge kann in mitgebrachten oder vor Ort erworbenen Gläsern oder anderen umweltverträglichen Behältnissen abgefüllt und nach Gewicht an der Kasse bezahlt werden. Die Produktpalette reicht dabei von Trockenware wie Reis, Nudel, Erbsen, Bohnen und Müsli. Eben alles was man ganz einfach abfüllen kann. Dazu gibt es noch viele Artikel im Kosmetikbereich wie Seife, Toilettenpapier, Ohrenstäbchen, Rasierhobel oder wiederbenutzbare Abschminktücher. Es wird auch Reinigungsmittel angeboten und verschiedene Gewürze. Ebenso frisches Obst, Gemüse, Saucen und Öle in Gläsern. Für Kunden, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, will die Ladenbesitzerin einen Lieferdienst anbieten und die Bestellungen mit einem E-Roller ausfahren. In Deutschlandweit gibt es inzwischen über 150 Unverpackt-Läden, weitere 140 befinden sich in Planung.

Die 30-jährige aus Dirmingen und Mutter zweier Kinder hat im Jahr 2014 ein Studium an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes abgeschlossen. Danach war sie für zwei Internetfirmen in den Bereichen Kundenservice, Buchhaltung, Einkauf, Shoppflege und im Personalbereich tätig. Ihr Vater Franz-Josef Schmidt von der Lochmühle in Hierscheid unterstützt sie in ihren Vorhaben und stellt den Kontakt zu regionalen Bauern her.

Ich drücke Vanessa ganz fest die Daumen, dass ihr nachhaltiges Projekt in Eppelborn auf die Füße kommt. Der Mut der jungen Frau muss belohnt werden - unsere Umwelt wird es uns danken! Und ja: Die Crowdfunding-Kampagne habe ich natürlich auch unterstützt :-)