Sonntag, 8. März 2020

Lodernde Flammen als Mahnfeuer: Landwirte protestieren erneut für einen lösungsorientierten Dialog

Unsere saarländischen Landwirte haben gestern erneut protestiert: Mehr als einhundert überwiegend jüngere Männer und Frauen haben gestern zwischen Lebach-Tanneck und Schmelz mit einem großen Mahnfeuer und einer Vielzahl von Traktoren gegen die Agrarpolitik der Europäischen Union und der Bundesregierung und vor allem auch gegen eine ruinöse Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels, insbesondere der großen Discounter und Handelsketten.

Auch ich war gestern wieder vor Ort an der Seite unserer Landwirte von #LandschafftVerbindung, denn die landwirtschaftlichen Betriebe sind  ein wichtiger Teil der DNA unseres Landes. Als Abgeordneter für den ländlichen Raum im Herzen des Saarlandes fühle ich mich ein Stück weit mitverantwortlich für den Erhalt einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Landwirtschaft als Eckpfeiler unserer Daseinsvorsorge und der Grundversorgung mit gesunden, regionalen Lebensmitteln. Das hatte ich ja auch bereits in meinem Blogpost vom 1. März 2020 deutlich gemacht.

Anlass für die erneuten bundesweiten Proteste sind nicht zuletzt Berichte, wonach der Discounter ALDI die Preise erneut massiv drücken möchte und dazu die geballte Marktmacht von ALDI Nord und ALDI Süd noch bündelt. ALDI führt einen angeblich durch die Corona-Pandemie beeinflussten, fallenden Weltmarktpreis ins Feld.
Die saarländischen Landwirte fordern deshalb, dass den Kräften des freien Marktes, der die landwirtschaftlichen Betriebe zunehmend zum Spielball eines globalen Raubtierkapitalismus macht, mit den wohldurchdachten Mitteln unserer Sozialen Marktwirtschaft Einhalt geboten wird.
Ein Einkauf unterhalb des Erzeugerpreises gefährdet die kleinen und mittelständischen Betriebe in der Landwirtschaft und muss untersagt sein. Man hoffe hier auf ein aktives Handeln der Verbraucherschutzminister und auch der Wirtschaftsminister, wenn nicht ein irreparabler Schaden entstehen soll, so die Landwirte.