Und so tagten wir heute, auf Abstand sitzend, als Gesundheitsausschuss mehr als vier Stunden stellvertretend auch für die Kolleginnen und Kollegen der anderen Landtagsausschüsse in kleiner Besetzung, während uns die Vertreter der politischen Ressorts in den Ministerien per Telefon oder Video zugeschaltet wurden, um zu berichten und unsere Fragen zu beantworten.
Die Sitzung machte mehr als deutlich, dass wir eine handlungsfähige Regierung haben, die derzeit gemeinsam mit einer Vielzahl von Akteuren alle Register zieht um einerseits ihr Möglichstes zu tun, um die Verbreitung der Viren einzudämmen und so Leben zu retten.
Die Sitzung zeigte auch, dass sich kein politisches Ressort zurücklehnen kann, denn der Kampf gegen Covid-19 ist eine derart komplexe Querschnittsaufgabe, dass alle mit höchster Leistung bei der Sache sein müssen.
Und zum dritten machten mir gerade auch die genannten Zahlen und die ungebrochen exponentielle Ausbreitung der Erkrankung sehr bewusst, dass auf Freiwilligkeit und gesundem Menschenverstand der Bürgerinnen und Bürger alleine kein Erfolg möglich sein wird. Denn auch wenn eine große Mehrheit längst den Ernst der Lage verstanden hat, so verhielten sich viele andere hingegen egoistisch, unsolidarisch und gleichgültig.
Vielleicht aus Trotz, vielleicht aus Unbelehrbarkeit. Vielleicht aber auch aus Dummheit. Ich weiß es nicht.
Und so blieb Ministerpräsident Tobias Hans heute garnichts anderes übrig, als das verkünden, was mit ein wenig guten Willen aller vermeidbar gewesen wäre.
Ich wage mich kaum zu hoffen, dass nun auch der Letzte versteht, was gebacken ist.
Dabei geht es um Menschenleben. Nicht nur um hunderte, sondern im schlimmsten Fall um Zehntausende.
Und das vielleicht nur, weil einige gerne weiter feiern wollen. Das macht mich traurig.