Montag, 23. März 2020

Von der Not zurück zur Tugend. Und was wir aus der Krise lernen könnten.

Deutschland und die Welt befinden sich in einer Krise. Ob wir erst am Anfang oder vor einem Höhepunkt stehen, wissen wir noch nicht. Was wir aber sehen, ist eine Regierung, die handelt und die - sei es im Land oder auch im Bund -  ihr Bestes gibt, um diese Krise in den Griff zu bekommen. Die alle Register zieht, um die Menschen in unserem Land trotz konsequenter, aber einschneidender Maßnahmen vor großem Schaden zu bewahren und die zum Glück durch die zukunftsorientierte Haushaltsführung der letzten Jahre nicht nur die nötigen Spielräume hat, sondern sie auch nutzt. Sehen wir aber auch die Notwendigkeit, schon heute an die nächste Krise zu denken und Vorsorge zu treffen?

Die derzeit grassierende Corona-Pandemie ist ein Stresstest für unsere Gesellschaft. Das gilt besonders und ganz unmittelbar auch für unsere Krankenhäuser und unsere Pflegeeinrichtungen.
Wer sich - wie ich - noch daran erinnern kann, wie viele Zivildienstleistende in den Achtzigern dem Gesundheitssystem und den sozialen Einrichtungen zur Verfügung standen,

wer sich daran erinnern kann, wie viele Soldatinnen und Soldaten kurzfristig mobilisiert werden konnten, weil es noch Wehrpflichtige bei der Bundeswehr gab, 
und wer sich daran erinnern kann, über wie viel Gerät und Ausstattung der Katastrophenschutz und der Zivilschutz verfügten und wie viele junge Männer sich für zehn Jahre für den freiwilligen Dienst in unseren Feuerwehren, im DRK oder im THW verpflichteten, weil sie dann vom Wehrdienst freigestellt wurden, 
der fragt sich zwangsläufig, ob nach dem Ende des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung nicht zu viele Strukturen erst auf den Prüfstand gestellt und dann zerschlagen wurden.
Ja: Wir haben nun alle Hände voll zu tun, um der aktuellen Krise Herr zu werden.
Und ja: Wir müssen kritisch alle Maßnahmen, die uns einschränken, im Blick haben. Damit, wenn die Krise gemeistert ist, alle Grundrechte wieder vollumfänglich gelten und alles auf den Normalzustand zurückgestellt wird.

Trotzdem aber sollten wir aber auch schon jetzt darüber nachdenken, wie wir für die Zukunft vorsorgen. Und wir sollten Rückschau halten und nachdenken, ob uns nicht heute Gutes fehlt, was wir bis vor drei Jahrzehnten noch hatten.Die Zeit von Beratern, die alles an einer angeblichen Wirtschaftlichkeit messen außer ihren eigenen Beraterkosten für schlechten Rat, muss vorbei sein. 
Denken wir darüber nach, wieder Strukturen aufzubauen!
Denken wir an Krankenhäuser, in denen das Helfen und Heilen wieder mehr im Vordergrund steht, als das Dokumentieren und Verrechnen!

Denken wir wieder an einen wirklich gut ausgestatteten Zivil- und Katastrophenschutz, in dem das Ehrenamt wieder zeigen darf, wie leistungsfähig es sein kann!
Und denken wir daran, dass die Wehrpflicht nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt ist und vielleicht zu einer allgemeinen Dienstpflicht weiterentwickelt werden könnte.