Vor mittlerweile vierzig Jahren wurde der Naturpark Saar-Hunsrück aus der Taufe gehoben. Doch dieser gute Grund zum Feiern prallte unmittelbar mit der Corona-Pandemie zusammen. Und so wurde alles verschoben und ein bisschen kleiner: Auch das beliebte und stets außerordentlich gut frequentierte Wanderwegefest des engagierten Illtaler Land e.V., das dieses Jahr in die Feierlichkeiten zum Naturpark-Jubiläum eingebettet worden wäre, fiel dem aggressiven Virus zum Opfer. Stattdessen gab es vergangenen Samstag in kleinerem Rahmen eine Heimat-Expedition rund um das Naturdenkmal Steinrutsch zwischen Eppelborn, Hierscheid und Dirmingen.
Rund dreißig Wanderfreunde starteten am Samstagnachmittag um 15 Uhr gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Andreas Feld, mir als örtlichem MdL, den Ortsvorstehern Berthold Schmitt, Werner Michel, Marco König und Frank Klein sowie den Gemeinderäten Margit Drescher und Adrian Bost zu einer rund dreistündigen Exkursion, bei der sie von den Heimatkundlern Günter Maas und Michael Bonner sowie vom Dirminger Ortsvorsteher Frank Klein einiges über die historischen Grenzen und Grenzsteine, die Steinrutsch, die auf der Wanderroute liegenden Kapellen, die Wassertretanlage und auch das zum Lost Place gewordenen Dirminger Kriegerdenkmal erfuhren.
Die Vertreterin des Naturpark-Teams, Lydia Hoff-Güdelhöfer, wusste einiges über die Geologie der Steinrutsch zu erzählen sowie und die sensationelle Geografie des Nordsaarlands, die u.a. mit der Merchinger Höhe das Pariser Becken begrenzt. Interessant waren auch die Stationen, die das ohnehin interessante Programm ergänzten: So wurde an verschiedenden Orten auf unterschiedlichste Art geschossen: mit Büchsen, mit Gewehren, mit dem Blasrohr und auch mit Pfeil und Bogen. An der kleinen Kapelle oberhalb der Wassertretanlage wurden wir von den Theaterfrauen mit stärkendem und gehaltvollem Trank begrüßt, zum Abschluss schließlich fand man sich an der Grillhütte auf dem Steinhügel wieder.
Letztlich war auch die coronabedingt zusammengeschrumpfte Veranstaltung ein voller Erfolg. Deshalb auch an dieser Stelle ein ganz herzliches Wort des Dankes an alle, die vorbereitet, organisiert und vor und hinter den Kulissen für das Gelingen der Veranstaltung gesorgt haben: egal ob vom Illtaler-Land-Team, vom Naturpark-Team oder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung.
Hintergrund:
Der Naturpark Saar-Hunsrück ist ein Juwel unter den deutschen Naturparks. Facettenreich erstreckt sich auf 2.055 Quadratkilometer eine Natur- und Kulturlandschaft, deren südlichen Abschluss Dirmingen mit seiner überraschenden Gesteinsformation bildet, die als "Steinrutsch" bekannt ist und die im Norden von den rheinland-pfälzischen Hunsrück-Gemeinden begrenzt ist.
Ziel des Naturparks Saar-Hunsrück ist es, dass sich die dort lebenden Menschen mit ihrer Region identifizieren und im Einklang mit der Natur wirtschaften. Damit trifft der Kerngedanke des Naturparks auf den Trend vieler Menschen, endlich auch beim Konsum wieder auf Herz und Verstand zu hören und durch die Bevorzugung regionaler Wertschöpfung ihre Heimat und damit das eigene Lebensumfeld zu stärken.
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