Trotz der Pandemie ist es unendlich wichtig, weiterhin den Austausch mit den Menschen zu suchen, deren Arbeit und Engagement auch für uns als Politik von großer Bedeutung ist. Vielleicht sogar noch wichtiger als je zuvor. Dabei setzen wir als Mitglieder der CDU-Landtagsfraktion verstärkt auf Online-Lösungen, um unsere Kontakte soweit wie möglich einzuschränken. Wenn wir dann doch einmal vor Ort zu den Menschen gehen, achten wir sehr auf Abstand und Hygiene und tragen selbstverständlich auch Alltags- oder gar FFP2-Masken. So war es auch bei meinem sehr interessanten Besuch in der AWO-Akademie Saar der Arbeiterwohlfahrt im Saarland (AWO Saar) in der vergangenen Woche.
Im vergangenen Jahr startete auch im Saarland eine reformierte Pflegefachkraftausbildung Mit dem Pflegeberufegesetz wurden die drei Berufe der Alten-, Kinder- und Krankenpflege zu einer gemeinsamen, generalistischen Ausbildung zur Pflegefachkraft zusammengeführt. Zudem haben wir als Landtag des Saarlandes im Juni das Gesetz über die Einführung der Ausbildung zur Pflegeassistentin und zum Pflegeassistenten abschließend debattiert und beschlossen und damit eine neue Einstiegschance für jungen Menschen in einen Pflegeberuf geschaffen.
Dass ausgerechnet mitten in den Start der neuen Pflegeausbildung die Pandemie hineinplatzte stellte die Pflegeschüler, die ausbildenden Einrichtungen, die Koordinatoren und auch die Praxisanleiter vor Ort in den Einrichtungen und natürlich auch die Pflegeinrichtungen vor große Herausforderungen.
Der Besuch einer Pflegeschule war mir vor diesem Hintergrund in der Tat ein Herzensanliegen. Die Reform der Ausbildung in den Pflegeberufen und die Schaffung des neuen Berufsbilds der Pflegeassistentin bzw. des Pflegeassistenten war und ist für mich vielen Hoffnungen, aber durchaus auch mit Sorgen verbunden gewesen sei. So sehr ich davon überzeugt bin, dass die neue Ausbildung die Pflege insgesamt stärken und den Berufsanfängern eine Vielzahl neuer Chancen und Möglichkeiten bieten wird, so sehr hat mich aber auch die Frage angetrieben, wie die Ausbildung unserer zukünftigen Pflegekräfte in Pandemiezeiten und gleichzeitig auch die Umstellung auf die Generalistik funktionieren können.
Ich bin froh und dankbar, dass mir Frau Leiner-Jaskiewicz, die Leiterin der AWO-Akademie, den Besuch ermöglichte und mir, ebenso wie Frau Bonaventura vom Bereich Fort- und Weiterbildung der Schule, in einem ausführlichen und guten Gespräch zu allen meiner vielen Fragen Rede und Antwort stand. Der vertrauensvolle Austausch und auch der Rundgang durch die Schulräume beeindruckten mich sehr: In der Pflegeschule der AWO Saar funktioniert der Online-Unterricht dank einer vergleichsweise guten Ausstattung sehr gut, die räumliche Situation wird "coronagerecht" ausgenutzt, um bei nach einem Abflauen der Infektionswelle möglichst schnell zumindest einen Teil des Unterrichts in Präsenz abzuhalten können.
Gerade in einem kommunikationsintensiven Beruf wie der Pflege lassen sich nicht alle Inhalte nur am Bildschirm vermitteln und einüben. gesamte Umgang mit der Pandemie ist sehr vorbildlich.
Rund 240 Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler hat die Schule aktuell: Ein wichtiges Zeichen, dass der Beruf noch immer interessant ist - das uns aber keineswegs davon entbindet, bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Pflegeberufen nicht nachzulassen. Ziel muss es sein, dass die Fachkräfte auch tatsächlich in der Pflege bleiben und hier Perspektiven für sich finden. Hier machen die Pflegeschulen im Saarland einen richtig guten Job und dafür haben sie zu recht ein herzliches Wort des Dankes verdient!
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