Samstag, 23. Januar 2021

Gesundheitsausschuss beschäftigte sich mit Schließung der Reha-Klinik St. Hedwig Ilingen

Deutlichen Widerspruch mussten sich der Geschäftsführer der CTT Reha_Fachkliniken GmbH Christoph Weß und Michael Kreis, der Kaufmännische Direktor der Reha-Klinik St. Hedwig im Gesundheitsausschuss des Landtages sowohl aus den Reihen der Abgeordneten als auch von Illingens Bürgermeister gefallen lassen: Gleich zu Beginn der Ausschusssitzung versuchten sie euphemistisch zu betonen, die Schließung von St. Hedwig sei ja gar keine Schließung, sondern "nur ein Umzug". Fakt ist: Spätestens zum Jahresende sollen die Schotten dicht gemacht werden, die CTT wird den Standort Illingen in Richtung Weiskirchen verlassen. Rund 120 Reha-Betten im Illtal werden verloren gehen. Nun sind neue Ideen und Konzepte gefragt - aber auch ein weiteres Mal die Zusammenarbeit im Illtal und die Bündelung unserer gemeinsamen Kräfte! In einem ersten Arbeitstreffen mit Armin König habe ich bereits meine Unterstützung zugesagt.

Der Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie beschäftigte sich in der zurückliegenden Woche mit der angekündigten Schließung der Reha-Klinik St. Hedwig in Illingen. Neben der Geschäftsführung der CTT Reha Fachkliniken GmbH und ihres Betriebsrates war zu diesem Tagesordnungpunkt auch der Illinger Bürgermeister Dr. Armin König zugeschaltet. König nutzte die Gelegenheit, im Ausschuss noch einmal für den Gesundheitsstandort Illingen zu werben.  Ebenso wie Hermann Scharf, der sozialpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, kritisierte er aber auch in deutlichen Worten, dass es sich die Geschäftsführung der CTT sehr leicht mache und das Leitbild ihres christlichen Unternehmens lange schon aus den Augen verloren habe. "Ich habe mir ihr Leitbild noch einmal intensiv angesehen", machte Hermann Scharf deutlich und ergänzte in Richtung der beiden Geschäftsführer: "Und ich muss feststellen, Sie leben es nicht mehr."

Und in der Tat: Im Ausschuss mussten die beiden Manager auf Nachfrage von Armin König bestätigen, dass Sie nicht nur die Verträge mit der örtlichen Kirchengemeinde kündigen, sondern dass sie gleichzeitig planen, in ein derzeit noch völlig entkerntes Gebäude einer Gruppe von Finanzinvestoren in Weiskirchen einzuziehen.
Auch ich finde, dass für ein Unternehmen unter dem Dach des Bistums Trier hat ein solches Gebaren durchaus einen faden Beigeschmack hat. 


Als lokaler Abgeordneter aus dem Illtal machte ich gegenüber den beiden CTT-Managern deutlich, dass es mir vielleicht nicht anstehe, vor dem Hintergrund der finanziellen Herausforderungen im Reha-Bereich die unternehmerische Entscheidung in Frage zu stellen, dass ich aber umso mehr die Kommunikation des Unternehmens kritisiere und in Frage stelle:
"Es wäre wünschenswert, ja es müsste für einen gemeinnützigen Träger eine Selbstverständlichkeit sein, dass man im Vorfeld das Gespräch mit allen Playern vor Ort sucht, mit der Gemeinde, dem Landkreis und dem Land ebenso wie mit der Kirchengemeinde und der Politik", so meine Worte an die Vertreter der CTT Reha_Fachkliniken GmbH. 

Ich bin mir sicher: Gemeinsam hätte man ergänzende oder alternative Konzepte entwickeln können, um den Standort zu sichern. Doch das war erkennbar nicht gewollt. Auf meine Frage, welche Überlegungen man in den vergangenen Jahren in diese Richtung angestellt und welche Gespräche denn geführt worden seien, blieben die beiden kaufmännischen Direktoren die Antwort schuldig.

Ungeachtet dessen: Die Erde dreht sich weiter. Schon in der vergangenen Woche habe ich deshalb das Gespräch mit Bürgermeister Armin König gesucht und ihm meine Unterstützung zugesagt. Ein erstes Treffen hat bereits stattgefunden. 
Als Eppelborner liegt mir auch unsere Nachbargemeinde Illingen sehr am Herzen. In unserer Region Illtal sind wir nur gemeinsam stark! 

Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingt, am Standort St. Hedwig etwas Neues mit zukunftsorientierten Konzepten zu entwickeln und dazu nicht nur die Standortvorteile unserer zentralen und doch ländlichen Lage mitten im Saarland und die optimale Verkehrsanbindung sowohl für den Individualverkehr als auch den ÖPNV zu nutzen, sondern auch den bekannten Ideenreichtum von Armin König und unser beider Netzwerke.
Die CTT rufe ich dazu auf, ihrer besonderen Verantwortung als einem kirchlichen Träger gerecht zu werden und an zukunftsorientierten Konzepten für St. Hedwig aktiv mitzuwirken! 




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