Sonntag, 18. April 2021

Ex-Minister Konrad Schön ist tot. Erinnerungen an eine gemeinsame Aktion.

Mit einem Gefühl aufrichtiger Trauer habe ich den Tod von Prof. Dr. Konrad Schön zu Kenntnis genommen. Als Vorstandsmitglied der Jungen Union Eppelborn stand ich in den Jahren 1987 bis 1989 in einem Austausch mit ihm.
Gemeinsam mit unserer JU setzte er sich für ein europaweites Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) in Spraydosen ein. Nicht zuletzt durch ihn, der gerade auch für junge Leute immer ein offenes Ohr hatte, lernte ich damals, wie wichtig es ist, dass die Menschen in Europa an einem Strang ziehen.
Und ich lernte, wie enorm wichtig es ist und wie erfolgreich es auch sein kann, sich gemeinsam mit anderen für eine Sache einzusetzen und nicht darauf zu warten, dass andere sich schon kümmern werden.


Im Mai 1987 hatten wir als Junge Union auf dem Eppelborner Marktplatz einen Informationsstand aufgebaut um die Menschen in Eppelborn über die Gefahren der Fluorchlorkohlenwasserstoffe in Spraydosen für die Ozonschicht in unserer Erdatmosphäre zu informieren und Unterschriften für ein Verbot dieser FCKW zu sammeln.
Innerhalb kurzer Zeit hatten wir weit mehr als 1.000 Unterschriften zusammen. Mit diesem Unterschriften im Rücken wandten wir uns damals an Bundesumweltminister Klaus Töpfer und unseren damaligen Europa-Abgeordneten Konrad Schön. Von beiden wurde unsere Aktion sehr positiv aufgenommen und es entspann sich tatsächlich ein intensiver Austausch. 
Noch im Spätherbst des gleichen Jahres wurde im Bundestag unter der Überschrift „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre" eine Enquete-Kommission ins Leben gerufen,  auf Drängen der Bundesregierung sagte die deutsche Aerosolindustrie schon 1987 freiwillig eine drastische Verringerung des FCKW-Verbrauchs zu. Schon ein Jahr später waren in Deutschland Haar-, Deo- und sonstige Haushaltssprays FCKW-frei. 

Natürlich weiß ich auch, dass dieser Erfolg sicherlich nicht allein das Ergebnis unserer damaligen Aktion war - aber der Briefwechsel insbesondere mit Konrad Schön und auch persönliche Gespräche zeigten mir damals, dass wir mit unserer Initiative von gestandenen Politikern ernst genommen wurden. Noch im gleichen Jahr trat ich auch als aktives Mitglied in die CDU ein.
Der Tod von Konrad Schön hat mir die damalige Aktion und das gemeinsame Engagement noch einmal in Erinnerung gerufen. Konrad Schön war als Politiker ein Vorbild. Und er ist es für mich bis heute.
Ich rufe ihm an dieser Stelle ein letztes Dankeschön zu. Möge er in Frieden ruhen.






 

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