Diese Entscheidung war sicherlich keine leichte: Bis zum Schluss hatte der auch als "Kirmesvater" beliebte Eppelborner Ortsvorsteher Berthold Schmitt gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Feld gehofft und sich den Kopf zerbrochen, wie sich eine vergleichsweise sichere Kirmes auch in Pandemiezeiten organisieren und auf die Beine stellen ließe. Nun erfolgte dann doch die Absage.
Auf dem nach mehreren Seiten offenen Kirmesplatz wäre ein sicheres Test- und Hygienekonzept nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand zu stemmen gewesen. Die Verantwortung für Veranstalter und Schausteller wäre sehr hoch gewesen. Die sogenannte Bundesnotbremse sorgte für weitere Fragezeichen.
Denn wenn auch wenn die 7-Tages-Inzidenz vielleicht eine solche Großveranstaltung wie die weit über die Gemeindegrenzen hinweg bekannte Eppelborner Pfingstkirmes in knapp vier Wochen ermöglicht hätte, wäre auch bei strikter Einhaltung aller Vorgaben des novellierte Bundesinfektionsschutzgesetzes oder des Saarland-Modells auch das Risiko, trotz allem zu einem Infektionshotspot zu werden, zu groß gewesen, sagt Ortsvorsteher Berthold Schmitt.
Die Enttäuschung ist Berthold Schmitt anzumerken. "Aber wo viele Menschen zusammenkommen, können sich auch viele Menschen infizieren. Die Gefährlichkeit des Corona-Virus' ist hinlänglich bekannt", so der Eppelborner Ortsvorsteher. "Es kann nicht sichergestellt werden, dass die Besucher der großen Kirmes die notwendigen Abstände einhalten könnten und die Mund-Nase-Masken tragen könnten.
In seinem Blog "SCHMITTS NOTIZEN" zeigt er sich überzeugt, dass viele Besucher, vor allem auch die Kinder und Jugendlichen, auch in diesem Jahr wieder ihre große Freude an der schönen Kirmes im Illtal gehabt hätten.
In der Hoffnung, dass es gelingen würde, die Pandemie zurückzudrängen hatte Berthold Schmitt in der gewohnt sehr engen Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung bereits im Februar 55 Verträge mit Schaustellern für die Kirmes 20201 abgeschlossen, hatte sogar die feste Zusage, dass eines der ganz großen Riesenräder des Wormser Schaustellerunternehmens Göbel zu einem Highlight der diesjährigen Pfingstkirmes geworden wäre.
Das alles ist nun hinfällig, die Verträge wurden aufgelöst. Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Feld und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung richtet Ortsvorsteher Schmitt nun sein Blick auf das nächste Jahr 2022 und beginnt mit den ersten Vorbereitungen.
Andras Feld und Berthold Schmitt bedauern es sehr, dass die Schausteller, die mit ihren Familien und Beschäftigten von diesem Geschäft leben, auch in diesem Jahr jegliche Einkommensgrundlage entzogen wird. "Es ist gut, dass im vergangenen Jahr durch den Bund ein Rettungsschirm auch für die Schausteller aufgespannt worden war. Trotzdem trifft die Pandemie gerade dieses Gewerbe, das ohnehin bereits seit Jahren zu kämpfen hat, besonders hart."
Eppelborn sei traditionell sehr mit den Schaustellerfamilien verbunden, die zum Teil bereits über Generationen hinweg seit Jahrzehnten, einzelne sogar schon mehr seit als 100 Jahre die Pfingstkirmes bestreiten, so Berthold Schmitt abschließend.
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