Sonntag, 18. Juli 2021

Die Hälfte der Saarländer ist voll geimpft - nun Impfangebote an Schulen vorbereiten!

Über 1,1 Millionen Impfdosen wurden bislang im Saarland verabreicht, mehr als jeder zweite Saarländer hat einen vollen Impfschutz gegen Covid-19, knapp zwei Drittel haben zumindest ihre erste Impfdosis erhalten. Das sind gute Zahlen, aber es reicht noch nicht, denn die Krankheit ist tückisch und kann selbst bei zunächst symptomlosen oder kaum spürbaren Krankheitsverläufen schwere Langzeitfolgen wie beispielsweise das Chronische Fatigue-Syndrom (CFS) oder anderes nach sich ziehen. Covid-19 ist eben keine Erkältungskrankheit sondern betrifft den gesamten Organismus nachhaltig. 
Dabei wird deutlich: Auch immer mehr Kinder sind von Covid-19-Folgen betroffen, Fachleute sprechen aktuell von bis zu fünf bis zehn Prozent der Fälle. Obwohl noch nicht alle Kliniken die Zahlen melden und die Krankheit oft nicht gleich erkannt wird, wurden alleine in Deutschland bislang 383 Fälle der Multiorganerkrankung PIMS bei Kindern bestätigt, 70 Prozent dieser Kinder landen auf der Intensivstation und durchschnittlich 5,8 Prozent der Kinder tragen Folgeschäden davon. Gerade auch die Kinder und Jugendlichen sollten deshalb nun nach und nach die Gelegenheit erhalten, sich durch eine Impfung schützen zu lassen.


Gerade auch die Entwicklung in Großbritannien gibt Anlass zur Sorge: Immer mehr Kinder müssen wegen einer Covid-19-Infektion stationär behandelt werden.
Eine neue britische Studie, die aktuell im Journal "The Lancet Child and Adolescent Health" veröffentlicht wurde, hat zudem ergeben, dass Kinder, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden, mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit als Erwachsene seltene neurologische Störungen entwickeln.
Unter den 1.334 untersuchten Kindern identifizierten die Forscher 52 Fälle von Kindern, die neurologische Komplikationen entwickelten. entwickelten 25 auch ein pädiatrisches entzündliches Multisystemsyndrom, das zeitlich mit SARS-CoV-2 verbunden ist, besser bekannt als MIS-C oder multisystemisches entzündliches Syndrom.
MIS-C ist eine seltene, aber gefährliche Erkrankung, die zu Entzündungen in verschiedenen Körperteilen führt und vor allem bei Kindern im Schulalter beobachtet wurde, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Das macht deutlich, wie wichtig es jetzt ist, alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um rechtzeitig zum Schulstart den bestmöglichen Schutz unserer Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten.
Ich bin Innenminister Klaus Bouillon sehr dankbar, dass er bei der Förderung von Lüftungs- bzw. Luftreinigungsgeräten noch einmal nachgesteuert hat. 
Damit ist es nun möglich, alle Grundschulen entsprechend auszustatten.
Ich sehe aber auch unsere Landrätinnen und Landräte in der Pflicht, auch die weiterführenden Schulen nun entsprechend auszurüsten - insbesondere in den Klassenstufen 5 und 6. Für die Kinder in diesen Klassenstufen gibt es bislang noch keinen zugelassenen Impfstoff, ein großer Teil der Verantwortung für Gesundheit und Wohlergehen der Kinder liegt hier also bei den Landkreisen und dem Regionalverband als Träger dieser Schulen.

Der Gesundheitsschutzschirm für den Schulstart, den mein Kollege und Freund Frank Wagner als bildungspolitischer Sprecher und ich als gesundheitspolitischer Sprecher unserer Fraktion gefordert haben, sieht die flächendeckende Ausstattung unserer Schulen mit Lüftungs- bzw. Luftreinigungsgeräten, eine Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler in den ersten beiden Wochen nach Schulbeginn und eine verstärkte Testpflicht mit drei statt zwei Tests vor.
Darüber hinaus halte ich es für wichtig, dass Eltern und impfwillige Schülerinnen und Schüler sich auch von mobilen Team an den Schulen impfen lassen können. Entsprechende Angebote von Kinderärzten und Hausärzten sollten deshalb von den Schulträgern und vom zuständigen Ministerium für Bildung und Kultur unterstützt werden.




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