Die Zahl der Gründungen im Saarland ist, einer Vorabmeldung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM Bonn) zufolge, im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozent gestiegen, Das ist eine gute Entwicklung - die aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass wir gerade erst aus einem tiefen Tal der Tränen kommen: Die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen in Deutschland hat sich zwischen 2011 und 2020 von über 400.000 auf nur noch rund 235.000 reduziert.
Meine Kollegin Ute Mücklich-Heinrich, die sich in unserer CDU-Landtagsfraktion intensiv mit dem Bereich Gründungen und Start-Ups beschäftigt. sieht trotzdem optimistisch in die Zukunft - sofern die Landesregierung und insbesondere der Wirtschaftsminister damit beginnen, endlich ebenfalls ihre Hausaufgaben zu machen.
„Die Zahl weist auf ein allgemeines Gründungspotenzial im Saarland hin, auf dem sich aufbauen lässt" sagt Ute-Mücklich-Heinrich vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen. Bei der Startup-Förderung der Landesregierung bestehe aber noch deutlich Luft nach oben: "Alleine, dass der Wirtschaftsminister regelmäßig die Begriffe Gründungen und Startups synonym verwendet, offenbart schon dessen mangelndes Verständnis für die unterschiedlichen Belange" kritisiert die Wirtschaftsexpertin und konkretisiert: "Bei Startups im eigentlichen Sinne handelt es sich um innovative Geschäftsideen mit hohem Wachstums- und Skalierungspotenzial, deren Verwirklichung im Saarland viel zu oft an fehlenden spezifischen Finanzierungsangeboten oder Wagniskapital scheitert."
Und in der Tat: Die bestehenden Finanzierungsangebote des Landes stellen zu wenig Risikokapital bereit und gehen deshalb oft am Bedarf von Gründerinnen und Gründern gerade in der frühen Gründungsphase vorbei.
"Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung des Gründungsstandortes Saarland ist es daher, diese Lücke zu schließen. Die Bemühungen der Landesregierung um den Strukturwandel dürfen sich nicht allein in der Sicherung der etablierten Industrie und Wirtschaft erschöpfen" betont Ute Mücklich-Heinrich und fordert:
"Der Standort Saarland braucht dringend einen klaren, strategisch fokussierten Ansatz speziell für Startups. Um das saarländische Gründungspotenzial zu einem wesentlichen Faktor bei der Bewältigung des Strukturwandels und zur Diversifizierung der saarländischen Wirtschaftsstruktur zu machen, braucht es eine Startup-Strategie, die diesen Namen auch verdient.“
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