Angesichts des immer dramatischeren Arzneimittelmangels fordere ich als gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ein Pilotprojekt im Saarland für ein Umschlaglager von Arzneimitteln, Medikamenten und medizinischem Zubehör.
Die Lage beim Arzneimittelmangel im Saarland spitzt sich immer mehr zu. Insbesondere bei Antibiotika, etwa bei Fiebersäften für Kinder, fehlen Medikamente, die dringend benötigt werden. Eine Folge ist, dass Kinder stationär behandelt werden müssen, weil Alternativpräparate nicht anschlagen.
Bereits im Dezember vergangenen Jahres habe ich eine Anfrage an die Landesregierung zu diesem Thema gestellt. Die Landesregierung antwortete im Februar endlich darauf und teilte mit, dass ihr ein genereller Arzneimittelmangel nicht bekannt sei. Damals fehlten 380 Medikamente, mittlerweile sind es fast 500, die nicht lieferbar sind.
Die Regale in den Apotheken sind leer. Die Apotheker schreiben Brandbriefe.
Der Gesundheitsminister aber taucht ab und handelt nicht.
Es muss sich endlich etwas tun. Bis in die 1980er-Jahre gab es eine Lagerhaltung als ein Teil der Daseinsvorsorge. Heute gibt es keine Lager mehr für Arzneimittel, für Medikamente, für medizinisches Zubehör.
Man könnte wieder etwas aufbauen: Ein Lager von Arzneimitteln, Medikamenten und medizinisches Zubehör, in dem nicht nur gelagert, sondern auch umgeschlagen wird.
Wenn viele Träger mitmachen, wir weitere Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung gewinnen, Kräfte bündeln und die Möglichkeiten der Digitalisierung engagiert nutzen, wird uns das gelingen.
Das Saarland könnte Vorreiter und gutes Beispiel werden.
Eine gesicherte Arzneimittelversorgung ist ein elementarer Eckpfeiler der Daseinsvorsorge. Deshalb müssen wir gemeinsam überlegen, wie wir durch eine gezielte Strukturpolitik, das Setzen von Anreizen und die Diversifizierung von Lieferketten die Situation möglichst schnell verbessern können.
Es muss unser Ziel sein, durch eine gezielte Unterstützung bei der Eigenherstellung von Arzneimitteln sowie eine koordinierte Vernetzung von Apotheken, regionalen Pharma-Unternehmen, des Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), der Universität des Saarlandes sowie des Universitätsklinikums mittel- und langfristig das Saarland als Pharma-Standort weiter zu stärken und nachhaltig leistungsfähige Strukturen aufzubauen.
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