Schon in den siebziger Jahren war ich im Jugendrotkreuz (JRK) in meinem Heimatdorf Habach aktiv. Engagierte Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter wie beispielsweise Mary Krämer und Wolfgang Dörr brachten uns nicht nur bei, wie man im Notfall richtig Erste Hilfe leistet, sondern auch Grundlagen sozialen Engagements und vor allem vieles über die Geschichte des Roten Kreuzes - beginnend von den Eindrücken des Henri Dunant bei der Schlacht von Solferino, Dunants Buch "Eine Erinnerung an Solferino", die daraufhin schließlich folgende Gründung des Roten Kreuzes durch das Fünfer-Gremium aus Henri Dunant, Gustave Moynier, Guillaume-Henri Dufour, Louis Appia und Théodore Maunoir und vor allem auch die Genfer Konventionen.
Die Gruppenstunden des Jugendrotkreuzes prägten mich sehr, so dass ich als Jugendlicher in den aktiven Rot-Kreuz-Dienst wechselte und mich für zehn Jahre dem Katastrophenschutz des DRK verpflichtete.
Bis heute bin ich Mitglied dieser wichtigen Hilfsorganisation, denn was als Idee von Dunant und seinen Freunden begann, wurde zu etwas Einzigartigem: Das Rote Kreuz und und die Schwesterorganisationen des Roten Halbmondes wurden zu einer Hilfsorganisation, die wie keine zweite weltumfassend und international, gleichzeitig aber auch vielfach wie das Deutsche Rote Kreuz bis auf unterste kommunale Ebenen in vielen unseren Dörfern lokal verwurzelt ist.
Als Landtagsmitglied, Vorsitzender des Innenausschusses und gleichzeitig auch seit frühester Jugend Mitglied im DRK Ortsverein Habach, war es für mich selbstverständlich, meine CDU-Landtagsfraktion auch gestern beim Tag des Roten Kreuzes in und um den Dillinger Lokschuppen herum zu vertreten.
Was ich Dillingen erleben durfte, war eine wirklich interessante Veranstaltung. Es war gleichzeitig aber auch eine Leistungsschau des Roten Kreuzes im Landesverband Saarland.
In bester Weise präsentierten die Helferinnen und Helfer die Aufgabenfelder und Angebote unseres DRK im Saarland:
- Ambulante Pflege
- Bereitschaften
- Blutspende
- DRK-Krankenhaus Saarlouis
- Essen auf Rädern / Menüservice
- Erste Hilfe / Breitenausbildung
- Freiwilligendienste
- Hausnotruf
- Jugendrotkreuz
- Kurklinik Haus Elstersteinpark
- Migration und Integration
- Rettungsdienst
- Rettungshundearbeit
- Suchdienst
- Wasserwacht
- Wohlfahrts- und Sozialarbeit
Bemerkenswert aber war vor allem auch die Ankündigung der Ministerpräsidentin, dass sich die saarländischen Landesregierung endlich aufrafft und eine Helfergleichstellung anstrebt.
Bemerkenswert war dabei vor allem, dass sie ankündigte, die notwendigen gesetzlichen Regelungen so schnell auf den Weg zu bringen, dass sie bis zum 1.1.2024 in Kraft treten können.
Das Saarland und ist besonders geprägt vom ehrenamtlichen Engagement, von der Unterstützung und der Einbringung unserer Bürgerinnen und Bürger. Die Helferinnen und Helfer stehen bereit, wenn Hilfe benötigt wird. Ohne die vielen Freiwilligen in den Feuerwehren und beim THW, vor allem aber auch bei den Rettungsorganisationen von DRK, Maltesern, DLRG und anderen, könnten wir den Brand- und Katastrophenschutz, den Bevölkerungs- und Zivilschutz und den Rettungsdienst nicht auf dem guten Niveau aufrechterhalten.
Während diese Angelegenheiten für die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren oder des THW eindeutig geregelt sind, bleiben die Organisationen der „weißen Schiene“ bislang in der Rolle der Bittsteller. Das bedeutet, es besteht keine Freistellungsverpflichtung des Arbeitgebers.
Stattdessen sind z.B. die ehrenamtlich Tätigen auf den guten Willen des Arbeitgebers angewiesen. Gleiches gilt für die Kosten der Aus- und Fortbildungen und für die persönliche Schutzausrüstung, die vielfach von den Helferinnen und Helfern finanziell persönlich getragen werden.
In der vergangenen Legislaturperiode hatte Ministerin Monika Bachmann die Helfergleichstellung mit Engagement vorangetrieben, es war aber in der damaligen Koalition letztlich nicht durchsetzbar.
Umso mehr freut es mich, dass das Thema jetzt erneut angegangen wird.
Als gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Vorsitzender des Innenausschusses liegen mir das Themenfeld Bevölkerungsschutz und damit auch die Helfergleichstellung unserer Katastrophenschutzorganisationen sehr am Herzen.
Andere Länder sind uns da bereits um einiges voraus, so dass wir uns ihre Regelungen zum Vorbild nehmen und weiter verbessern können, z.B. Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein.
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