Gemeinsam mit dem französischen Generalkonsul und dem Geschäftsführer des Volksbundes im Saarland Carsten Baus besuchte ich vor wenigen Tagen die Kriegsgräberstätte in Niederbronn-les-bains und die unmittelbar daneben gelegene Internationale Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte (IJBS) Albert Schweitzer des Volksbundes, wo unsere Bildungsreferentin Lilian Heinen-Krusche gemeinsam mit ihrem Rheinland-Pfälzer Kollegen Dennis Köppl gerade eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehren aus ganz Deutschland zu Gast hatte.
Besuche von Kriegsgräbern und Kriegsgräberstätten sind für mich stets sehr bewegende Erlebnisse: Eindringlicher als es jede Doku im Fernsehen oder auch der Unterricht in der Schule könnten, spiegeln die Grabkreuze die Geschichte und insbesondere die Folgen von Krieg wider und bilden einen Ausgangspunkt für die wichtige Bildungsarbeit des Volksbundes, in deren Rahmen auch die unterschiedlichen Biographien der Toten der Weltkriege aufgearbeitet werden.
Ich bedanke mich sehr herzlich bei Herrn Generalkonsul Sébastien Girard dafür, dass er mich bei diesem ersten Besuch in Niederbronn-les-bains begleitet hat und freue mich sehr auf unsere weitere Zusammenarbeit und viele weitere Begegnungen.
15.458 gefallene Soldaten und Unterstützer der deutschen Streitkräfte des 2. Weltkrieges aus 13 verschiedenen Nationen sind in Niederbronn-les-Bains bestattet. Teilweise junge Männer im Alter von 16, 17 oder 18 Jahren, die noch ihr ganzes Leben vor sich gehabt hätten - aber stattdessen wegen einer wahnsinnigen Ideologie in der Fremde in den Tod geschickt wurden. Teilweise aber auch Männer, die Schuld auf sich geladen hatten und Verantwortung trugen für schwere Kriegsverbrechen und SS-Angehörige.
Dies zu unterscheiden und vor allem auch gemeinsam mit den nachfolgenden Generationen immer wieder aufzuarbeiten, Bewusstsein zu schaffen für das gewesene und darauf die Weiterentwicklung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu gründen und die europäische Einigung weiter voranzubringen ist Aufgabe der wertvollen Bildungsarbeit, wie sie der Volksbund leistet.
Vor diesem Hintergrund bin ich dankbar, dass sich auch Jelle Winter als Vertreterin der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Zeit für uns nahm und uns nicht nur ihre Einrichtung und Arbeit vorstellte, sondern auch deutlich machte, wie eng die Versöhnung mit Frankreich, die europäische Einigung und insbesondere auch die Einführung des Euro als gemeinsame europäische Währung mit Niederbronn-les-Bains verbunden sind;
In einem der zahlreichen Gräber ruht der ältere Bruder des ehemaligen Finanzministers Theo Waigel von der CSU. der am 30. September 1944 im Alter von blutjungen 18 Jahren gefallen ist.
„Der sinnlose Tod seines Bruders war für den ehemaligen deutschen Finanzminister Theodor Waigel ein besonderer Ansporn, sich für die Einführung des Euros einzusetzen, als dessen Namensgeber er gleichzeitig gilt", schilderten uns Joelle Winter und unser Volksbund-Geschäftsführer Carsten Baus.
Theo Waigel war deshalb stets auch ein Botschafter für die engagierte Arbeit des Volksbundes unterstützt den Volksbund noch immer in verschiedenen Funktionen und bei mehreren Projekten.
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