Am Wochenende hatte ich die Gelegenheit, das Hochrisikospiel des 1. FC Saarbrücken gegen Rot-Weiß Essen gemeinsam mit meinem Fraktionskollegen Jonas Reiter zu begleiten. Als Abgeordneter im saarländischen Landtag und insbesondere auch als Vorsitzender des Innenausschusses ist es meinen Kolleginnen und Kollegen im Innenarbeitskreis unserer CDU-Landtagsfraktion ein besonderes Anliegen, uns regelmäßig selbst ein Bild von der oft nicht einfachen Arbeit und den täglichen Einsätzen unserer saarländischen Polizei zu machen und so auch die Herausforderungen zu erleben, denen sich die Beamtinnen und Beamten gerade auch bei solchen Veranstaltungen stellen müssen.
Bereits am Vormittag begann unser Tag mit der Einsatzbesprechung. Szenekundige Beamte informierten über die Lage, potenzielle Risiken und das geplante Vorgehen. Danach folgten die Erkundung der Innenstadt, weitere Lagebesprechungen mit den Abschnittsleitern sowie der Einsatz im Stadion.
Sportlich gesehen war der Tag für die Fans des 1. FC Saarbrücken ein voller Erfolg: Der FCS sicherte sich vor über 13.000 Zuschauern einen verdienten 1:0-Sieg. Doch leider wurde das Spiel von schwerwiegenden Vorfällen überschattet.
Eskalation während und nach dem Spiel
Während der Partie kam es zu gefährlichen Ausschreitungen, bei denen das Verunstalten des Gästeblocks mit Graffiti noch das Harmloseste war. Viel schlimmer war die Tatsache, dass Gästefans aus Essen nicht nur Pyrotechnik in ihrem Block zündeten, sondern auch Raketen bewusst in Personengruppen und auf das Spielfeld feuerten, was sogar zu einer Spielunterbrechung durch den Schiedsrichter führte. Nur durch viel Glück wurde durch die Leuchtkörper und Raketen niemand ernsthaft verletzt.
Nach Abpfiff eskalierte die Situation weiter, als dann die Retourkutsche einiger Heimfans kam, die Feuerwerkskörper auf die Gästefans abfeuerten. Besonders schockierend war der Angriff auf Einsatzkräfte: Polizistinnen und Polizisten wurden mit Steinen beworfen, einige von ihnen erlitten Verletzungen.
Die Kolleginnen und Kollegen unserer Polizei mussten Pfefferspray einsetzen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Über 400 Einsatzkräfte waren an diesem Tag im Einsatz, einige Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet.
Ein Blick hinter die Kulissen der Polizeiarbeit
Dieser Tag hat mir erneut vor Augen geführt, wie anspruchsvoll die Polizeiarbeit im Kontext von Fußballspielen ist. Besonders bei Hochrisikospielen tragen die Beamtinnen und Beamten eine enorme Verantwortung – nicht nur für die Sicherheit der Zuschauer, sondern auch für ihre eigene Gesundheit.
Mein Dank gilt allen Einsatzkräften, die trotz dieser widrigen Umstände professionell und entschlossen gehandelt haben. Ihr Engagement verdient unseren höchsten Respekt.
Was wir daraus lernen können
Die Vorfälle rund um das Spiel zeigen, dass es weiterhin notwendig ist, über die Sicherheit bei Großveranstaltungen zu sprechen. Fußball sollte ein Fest sein, bei dem die Leidenschaft für den Sport im Mittelpunkt steht – nicht Gewalt und Eskalation. Es ist an uns allen, Lösungen zu finden, um solche Vorfälle künftig zu verhindern und den Sport wieder in den Fokus zu rücken.
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