Die Diskussion um die Zukunft der Klinikstrukturen im Landkreis Neunkirchen bewegt weiterhin viele Menschen in unserer Region. Und das zeigt sich nicht nur an der breiten öffentlichen Debatte und den Kundgebungen der vergangenen Tage, sondern nun auch an zwei sehr aktuellen Entwicklungen: Die Gründung einer Bürgerinitiative für den Erhalt der Marienhaus-Klinik auf dem Kohlhof und eine außerordentliche Sondersitzung des Kreistages zur Krankenhausplanung. Beide Ereignisse unterstreichen: Die Menschen wollen Antworten – und vor allem faire, transparente und vernünftige Lösungen für unsere Region.
Bürgerinitiative für den Erhalt der Marienhaus-Klinik gegründet
Wie der Saarländische Rundfunk berichtet, hat sich jetzt offiziell eine Bürgerinitiative gebildet, die für den Erhalt des Kohlhofs kämpfen will. Diese Initiative steht stellvertretend für das, was ich seit Wochen überall spüre: Die Menschen der Region wollen ihre Kinderklinik, ihre Geburtshilfe, ihre Gynäkologie und ihr SPZ nicht verlieren.
Und sie haben gute Gründe dafür:
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Der Kohlhof ist die modernste Klinik des Saarlandes – erst vor rund 15 Jahren für 20 Millionen Euro saniert.
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Die Klinik ist medizinisch hervorragend aufgestellt und genießt weit über Neunkirchen hinaus einen exzellenten Ruf.
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Tausende Kinder und Familien sind jedes Jahr auf kurze Wege und schnelle, vertraute Versorgung angewiesen.
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Ein Verzicht auf diese Strukturen wäre für Beschäftigte, Patienten und Eltern ein schwerer Schlag.
Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich – zu Recht – von der bisherigen Kommunikation des Gesundheitsministeriums überrumpelt. Ihnen wurde suggeriert, dass bereits weitreichende Entscheidungen gefallen seien, obwohl selbst die Klinikträger klargestellt haben, dass lediglich verschiedene Varianten geprüft werden.
Die Bürgerinitiative sendet ein wichtiges Signal: Die Menschen wollen mitreden – und sie wollen ernst genommen werden.
Das erste öffentliche Treffen der Bürgerinitiative findet am 11. Dezember um 19 Uhr im Gasthaus Sorg, Limbacher Straße 11 in Kohlhof statt.
Sondersitzung des Kreistages: Ministerium und Träger sollen Rede und Antwort stehen
Heute Abend findet zudem eine außerordentliche Sitzung des Kreistages statt, in der die Krankenhausplanung für den Landkreis Neunkirchen im Mittelpunkt steht. Vertreter des Gesundheitsministeriums – hoffentlich auch der Minister selbst – sowie Vertreter der beiden Träger sollen die Pläne erläutern und sich der Diskussion stellen.
Die Sitzung ist öffentlich.
Für die CDU-Kreistagsfraktion ist die Position glasklar:
Die Schließung der Kinderklinik am Kohlhof und die Verlagerung zentraler Strukturen sind nicht akzeptabel. Die Pläne des Ministers müssen grundlegend überarbeitet werden.
Auch für mich steht fest:
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Die Kommunikation des Ministeriums war voreilig, unausgereift und hat Beschäftigte sowie Familien unnötig verunsichert.
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Die Darstellung einer „beschlossenen“ Struktur hat sich als falsch herausgestellt – die Träger selbst mussten widersprechen.
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Die Versorgung im Landkreis Neunkirchen würde durch eine Verlagerung spürbar geschwächt.
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Die Bedeutung des SPZ, der Geburtshilfe und der Kinderklinik für die Region wurde in den bisherigen Plänen völlig unterschätzt.
Die heutige Sitzung ist eine Chance, endlich Transparenz in den Prozess zu bringen und nachvollziehbar aufzuzeigen, auf welcher Grundlage das Ministerium seine bisherigen Aussagen getroffen hat.
Die Menschen im Landkreis erwarten Klarheit – keine Hinterzimmerpolitik
Die letzten Wochen haben deutlich gemacht, dass eines nicht mehr funktionieren wird: Entscheidungen über die Köpfe der Menschen hinweg. Die Sorge der Beschäftigten, die Empörung vieler Familien und die Expertise der Ärztinnen und Ärzte sind ernst zu nehmen – und dürfen nicht mit einem politisch motivierten „Zukunftsszenario“ abgetan werden.
Es geht hier nicht um Verwaltungsstrukturen.
Nicht um Zuständigkeiten.
Nicht um politische Schlagzeilen.
Es geht um Kinder. Familien. Hebammen. Pflegekräfte. Ärztinnen und Ärzte. Chronisch kranke Kinder. Patientinnen in Not.
Und es geht um eine Region, die nicht erneut eine Verschlechterung ihrer Gesundheitsversorgung hinnehmen will.
Dass sich eine Bürgerinitiative gründet und dass der Kreistag eine Sondersitzung einberuft, zeigt eines ganz deutlich: Die Zukunft des Kohlhofs ist keine Randnotiz. Sie betrifft den Kern unserer regionalen Versorgung.
Ich werde mich mit meinen Möglichkeiten weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, dass:
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die Kinderklinik am Kohlhof erhalten bleibt,
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die Geburtshilfe nicht aus Neunkirchen verschwindet,
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das SPZ in seiner gewachsenen Struktur gesichert wird,
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und dass der Minister endlich für die Transparenz sorgt, die in diesem Prozess längst überfällig ist.
Die Region ist wachsam. Die Menschen sind engagiert. Und das ist gut so.
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