Dienstag, 6. März 2012

Die Axt an der Tradition der Bundeswehr im Saarland?

Oft und lange wurde über die Tradition der Bundeswehr debattiert und gestritten. 
Auch heute noch.
Nur eines war stets unbestritten: 
Auf keinen Fall stehe die Bundeswehr in der Tradition der Wehrmacht.
So richtig wegweisend war allerdings erst der sogenannte "Zweite Traditionserlass", mit dem 1982 der sozialdemokratische Verteidigungsminister Hans Apel einen wirklichen Rahmen für die Traditionspflege schaffte.
Die Bundeswehr sollte fortan ihre Tradition nur aus sich heraus begründen.
Kaum irgendwo ist das so gut gelungen wie im Saarland.
Eine derart tiefe Verwurzelung der Truppe in der Bevölkerung wie in unserem Bundesland sucht ihresgleichen.
Sichtbare Symbole dieser Verwurzelung waren und sind zum einem zentrale Standorte im Herzen saarländischer Kommunen wie Saarlouis und Lebach, aber auch der Name der Luftlandebrigade 26: Die Saarlandbrigade.


Nicht ohne Grund heißt es in diesem Traditionserlass:
"Die deutsche Geschichte hat eine Fülle landsmannschaftlicher, regionaler und lokaler Besonderheiten hervorgebracht. Die Vielfalt ist eine deutsche historische Eigentümlichkeit. Bei der Traditionspflege hat es sich als sinnvoll erwiesen, an solche Besonderheiten anzuknüpfen (...)."




Nun wird mit der Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis einer der Standorte faktisch geschlossen, die Lebacher Graf-Haeseler-Kaserne im Herzen des Saarlandes wird personell stark dezimiert.


Dafür kann man - auch im Hinblick auf einen notwendigen Sparkurs und trotz einer wenig nachvollziehbaren regionalen Bevorzugung einiger weniger Standorte in anderen Bundesländern - durchaus Verständnis wecken.
Dass nun aber auch der Name Saarlandbrigade zugunsten der technokratischen und nicht wenig elitär klingenden Bezeichnung "Luftlandebrigade 1" fallen soll, ist ein völlig falsches Signal.
Die traditionell-regionale Tradition der Bundeswehr, die sich gerade im Namen Saarlandbrigade ausdrückt, wird ohne Grund geopfert.
Diese Entscheidung sollte dringend noch einmal überdacht werden. 
Lasst "unserer" Brigade ihr saarländisches Herz!



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