"Per Anhalter durch die Galaxis".
Es ist ja immer so eine Sache, wenn man in die Fußstapfen anderer treten will.
Vor allem, wenn es ziemlich große Fußstapfen sind.
Fußstapfen, wie sie beispielsweise Douglas Adams hinterlassen hat.
Mit allen fünf Bänden seiner vierteiligen Trilogie "Per Anhalter durch die Galaxis" faszinierte Adams seine Leser und schaffte eine weltweite Fan-Gemeinde, die mit dem Towel-Day, dem Handtuchtag, sogar einen eigenen Gedenktag am 25. Mai jedes Jahres zelebriert.
Eoin Colfer hat den Schritt in diese großen Fußstapfen trotzdem gewagt.
Der Autor der "Artemis Fowl" -Serie hat tatsächlich den sechsten Teil der fünfbändigen Trilogie "Per Anhalter durch die Galaxis" herausgebracht.
"Und übrigens noch was..." lautet der Titel seines 2009 erstmals aufgelegten und 2011 als Taschenbuch erschienen Werkes, mit dem er an die Tradition von Adams' fantastischer Bestseller-Serie und damit an das bisherige Schicksal des unabsichtlich weltraumreisenden Arthur Dent anknüpfen will.
"Arthur Dents zufällige Beziehung zum außergewöhnlichen Reiseführer „Per Anhalter durch die Galaxis“ blieb nicht gänzlich ohne Zwischenfälle. Arthur hat den bekannten (und unbekannten) Weltraum bis in die letzten Winkel und darüber hinaus bereist, nachdem sein Haus (und der gesamte Planet Erde) an einem furchtbar dummen Donnerstag einer Hyperraum-Schnellstraße weichen musste. Nach diversen Eskapaden im Raum-Zeit-Kontinuum landet er schließlich zu Hause auf der geliebten Erde – die gleich darauf wieder in die Luft fliegt. Arthurs Aussichten auf eine gemütliche Tasse Tee sind nicht gerade rosig …In „Und übrigens noch was ...“ bekommen wir es unter anderem mit arbeitslosen Göttern zu tun, abtrünnigen galaktischen Präsidenten, verliebten grünen Aliens, lästigen Computern und einer ziemlich großen Scheibe Käse."
Ich war ziemlich überrascht, als mir dieses Buch in Hände fiel.
Dass Douglas Adams viel zu früh einem Herzinfarkt erlegen war, wusste ich.
Somit schien klar: Das war's mit der Serie "Per Anhalter durch die Galaxis".
Dass sich Eoin Colfer, von dem bereits einige Ausgaben der "Artemis Fowl" - Serie meine kleine Bibliothek zieren, nun an einer Fortsetzung versuchte, war mir doch tatsächlich entgangen.
Trotz großer Skepsis kaufte ich das Buch - und wurde angenehm überrascht.
Denn obwohl die Handlungsfolge insgesamt deutlich voraussehbarer war als bei Douglas Adams, ist es Eoin Colfer gelungen, eine recht gute Fortsetzung der Erfolgsgeschichte zu schreiben.
Natürlich:
Wer nicht die gesamte Reihe der Anhalter-Romane kennt, wird mit "Und übrigens noch was..." nicht glücklich werden.
Sie zuvor gelesen zu haben, ist ein unbedingtes Muss.
Erst dann und nur dann werden Sie sich auf Anhieb in dieser Geschichte zurechtfinden, die immer wieder auf Ereignisse und Schilderungen der Vorgängerromane Bezug nimmt.
Teil 6 der fünfbändigen Trilogie ist weitgehend im Stil der anderen Bände geschrieben.
Ironie und sozialkritische Untertöne sind auch hier wieder bestens in die Handlung eingebettet.
Allerdings hatte ich manchmal ein wenig das Gefühl, dass sich der Autor aus Respekt vor Douglas Adams selbst deutlich zurückgenommen hat.
Trotzdem gelingt es ihm noch, seine eigene Handschrift zu hinterlassen.
Vor allem der Ausflug in die nordische Götterwelt macht Spaß und sorgt für Überraschungsmomente.
Leider muss sich das Buch als Fortsetzung an seinen Vorgängern messen lassen.
Das schmälert meine Begeisterung, denn es ist ein Spiel, dass auch der beste Schriftsteller nur schwer gewinnen kann.
Eoin Colfer ist eben nicht Douglas Adams. Das merkt man.
Aber das ist wahrscheinlich auch gut so.
Mein Fazit:
Kurzweilig, ironisch.
Und trotz kleiner Einschränkungen absolut lesenswert.
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