Donnerstag, 11. September 2014

Wasser bald in Eppelborn kostenlos? Bürgermeisterin mit überraschendemVorstoß!

Seit dem 28. Juli 2010 ist das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser ein von der Vollversammlung der Vereinten Nationen anerkanntes Menschenrecht.
Dass mittlerweile rund 90 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu genießbarem Trinkwasser haben, ist bereits ein großer Erfolg - im Jahr 1990 waren es gerade mal 75 Prozent. Doch auch wenn damit die Millenniumsziele der UNO übertroffen wurden, so ist das ganz große Ziel noch lange nicht erreicht. Noch immer sterben Menschen durch verunreinigtes, durch verseuchtes, durch krank machendes Wasser.

Es ist noch ein weiter Weg, bis das Grundrecht auf sauberes Wasser auch wirklich jedes Kind, jede Familie erreicht. Vor allem in Afrika und in weiten Teilen Süd- und Südostasiens sind die Probleme oft noch extrem groß.

Bei uns ist das anders. Wir kennen diese Not nicht mehr.
Wasser kommt bei uns wie selbstverständlich aus dem Wasserhahn, in verlässlicher, guter Qualität. 
In Trinkwasserqualität. 



Das ist ein Verdienst unserer kommunalen Wasserversorger, ein Verdienst vorausschauender politischer Arbeit und nicht zuletzt auch Ergebnis der hygienischen Standards in unseren Breiten. 
Wie sauber und durstlöschend unser saarländisches Trinkwasser ist, kann man nun nicht nur am heimischen Wasserhahn testen, sondern beispielsweise auch an einem Wasserspender auf Finkenrech, der dieser Tage eingeweiht wurde.
 

Anlässlich dieser Wasserspendereinweihung betonte unsere Eppelborner Bürgermeisterin zu Recht, Wasser sei unser wichtigster Rohstoff und ein unverzichtbares Lebensmittel. Ziemlich unüberlegt jedoch dürfte der zweite Satz sein, mit dem Müller-Closset heute in der Saarbrücker Zeitung zum Thema Wasser zitiert wurde:
"Es muss in guter Qualität für alle Menschen weltweit kostenlos zugänglich sein."


In der ihr eigenen Unbekümmertheit ist sie damit über das Ziel hinausgeschossen. 
Denn anders als unsere Luft zum Atmen, die zwar sicherlich (zunehmend) unseren Schutz, jedoch keine kostspielige Infrastruktur benötigt, braucht sauberes Trinkwasser meist mehr.
Wasser in guter Qualität zu allen Menschen dieser Welt zu bringen, muss unser aller Ziel sein. Kostenlos aber wird es nicht sein. Niemals. Irgendjemand muss zahlen. 
Nicht nur einmalig, sondern dauerhaft.
Um überall auf der Welt eine Infrastruktur aufzubauen, die wirklich allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht, braucht es einen gewaltigen Kraftakt und Investitionen in vielfacher Milliardenhöhe. Und wenn die Infrastruktur dann - was wünschenswert ist -  einmal geschaffen ist, muss sie unterhalten werden. Und auch das kostet.
Die Bürgermeisterin nun beim Wort zu nehmen und im Gemeinderat auch für Eppelborn den von ihr geforderten "kostenlosen Zugang" zu sauberem Wasser beantragen wäre also zu kurz gesprungen.
Selbst das Wasser, das nun in Finkenrech aus dem Wasserspender sprudelt, ist vielleicht für den durstigen Wanderer gratis - aber letztlich niemals kostenlos.

Es bezahlt jemand anders. Vermutlich wir Kunden unserer Wasserversorgung Ostsaar. Wenn auch jeder vielleicht nur mit einem halben Cent in fünfzig Jahren oder noch weniger.
Eine gute Sache ist der Wasserspender auf Finkenrech trotzdem!


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